2024-06-14T14:12:32.331Z

Halle
F: Sebastian Patzel
F: Sebastian Patzel

Der Hallenfußball im Kreis Neuss hat Zukunft

Klare Ziele für das kommende Jahr

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Am Montagmorgen saß Rainer Kottirre schon wieder am Schreibtisch seiner Versicherungsagentur. Recht müde zwar, aber auch stolz, schließlich hatte der Geschäftsführer des VdS Nievenheim am Tag zuvor viel Lob für die gelungene Ausrichtung der Kreishallenmeisterschaft im Fußball bekommen. Auch sportlich lief es rund für den Landesligisten, der erst im Finale gegen den Topfavoriten SV Uedesheim die Segel hatte streichen müssen.

Und trotzdem war Kottirre ein bisschen enttäuscht, und zwar über die leeren Ränge im schmucken TSV-Bayer-Sportcenter, das am Sonntag zum dritten Mal Gastgeber der Endrunde war. Wer am Finaltag mit knapp 30 Helfern von 7.30 bis 21 Uhr in der Halle ackert, der will eine volle Hütte sehen. Dass die 1000-Zuschauer-Marke nicht erreicht wurde, lastete Kottirre freilich hauptsächlich dem Schnee und den üblen Straßenverhältnissen an. "Alleine die Fahrt von Jüchen nach Dormagen war ja reiner Selbstmord."

Trotz aller Mühen, trotz aller finanzieller Belastungen, "die ersten 800 Euro gehen einfach an Kosten weg" (Kottirre), der VdS Nievenheim will sich auch fürs nächste Jahr um die Ausrichtung der Endrunde bewerben – und zwar im TSV-Sportcenter. Kottirre: "Es gibt keine bessere Halle für dieses Event. Wir müssen halt gucken, dass wir 500 Leute mehr reinbekommen."

Wichtig für den Kreisvorsitzenden Hermann-Josef Koch ist in diesem Zusammenhang natürlich die Stimmungslage bei den Geldgebern. Die VR Bank Dormagen etwa ist nicht nur als Hauptsponsor des Endrundenturniers im Kreisfußball engagiert, sondern stattet darüber hinaus mittlerweile alle Mannschaften der Jugendleistungsklassen mit kompletten Trikotsätzen aus. Dass sich an dieser Aktion nun auch die Volksbank Düsseldorf/Neuss sowie die Raiffeisenbanken Grevenbroich und Kaarst beteiligen, findet Koch ziemlich klasse: "Darum beneiden uns die anderen Fußballkreise, das ist einmalig am Niederrhein."

Das Niveau der Spiele unterm Hallendach bezeichnet der Boss aller Kicker im Kreis 5 als durchaus ansprechend. "Natürlich muss man das relativieren, wir sind Amateurfußballer und keine Profis. Aber mit Klubs wie dem SV Uedesheim, VdS Nievenheim, TuS Grevenbroich und der SG Kaarst, die mir am Sonntag sehr gut gefallen hat, brauchen wir uns nicht zu verstecken. Ich habe in letzter Zeit einige Hallenturniere der Profis gesehen. Was da manchmal geboten wird, da schlägst du die Hände überm Kopf zusammen."

Für die 26. Auflage der Finalrunde im nächsten Winter wollen er und seine Kollegen im Organisationsteam, Herbert Schumacher und Dirk Gärtner, vor allem an Kleinigkeiten arbeiten. Das Einlagespiel – am Sonntag kickten die Stadtauswahl-Mannschaften aus Neuss und Dormagen (D-Jugend) gegeneinander – soll bestehen bleiben, aber Variationen erfahren. Dazu ist Schumacher bestrebt, alle acht Vorrundenhallen mit den größeren E-Jugendtoren bestücken zu lassen. In diesem Jahr wurde nur in Nievenheim noch auf Handballtore gespielt. Auch das weibliche Fachpersonal im Fußballkreis soll in Zukunft stärker als bisher in die Hauptveranstaltung eingebunden werden.

Aufrufe: 021.1.2013, 20:22 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor