2024-06-14T14:12:32.331Z

Analyse
Der TSV Hollenbach hat in der Bezirksliga Nord derzeit einen Lauf. Aus den fünf Partien im April holte die Mannschaft 13 von 15 möglichen Punkten. Auf unserem Bild versucht der Hollenbacher Frederik Meissner (rechts) dem Affinger Maximilian Leicht den Ball abzunehmen.  Foto: Sarina Schäffer
Der TSV Hollenbach hat in der Bezirksliga Nord derzeit einen Lauf. Aus den fünf Partien im April holte die Mannschaft 13 von 15 möglichen Punkten. Auf unserem Bild versucht der Hollenbacher Frederik Meissner (rechts) dem Affinger Maximilian Leicht den Ball abzunehmen. Foto: Sarina Schäffer

Der Fußballfreund staunt über Hollenbach

Der Höhenflug des TSV in der Bezirksliga hängt stark mit dem Namen Christoph Burkhard zusammen +++ In Adelzhausen heißt es unfreiwillig: Zittern bis zum letzten Spieltag +++ Die jüngste Ecknacher Bilanz fällt mäßig aus

13 Punkte lag der TSV Hollenbach vor einigen Wochen hinter dem SC Bubesheim. Wer von sich behauptet, über gesunden Menschenverstand zu verfügen, für den war klar: Diesen Rückstand würden die Hollenbacher in dieser Saison nicht mehr aufholen können. Irrtum! Am kommenden Samstag könnte es beim Duell in Bubesheim klappen. Fußball ist bisweilen unberechenbar, wenn nicht gar ein bisschen verrückt. Aber darum bietet er ja auch Woche für Woche so viel Stoff für Debatten.

Läuft es weiter so ideal für die Fußballer aus Hollenbach, dann könnten sie gar in die Landesliga einziehen. Der Vizemeister der Bezirksliga darf bekanntlich an den Relegationsspielen teilnehmen. Steht ein Aufstieg für diesen Verein überhaupt zur Debatte? Auf der Tribüne war unter den Zuschauern, die am Sonntag den 2:1-Sieg über den FC Affing erlebten, jedenfalls die Meinung zu hören: In den Relegationsspielen kann man Kohle machen. Sollten diese Partien ebenfalls vom Ergebnis her ideal verlaufen, wird die Vereinsführung den Kickern wohl kaum den Eintritt in die Landesliga verwehren. Für den Höhenflug im Tal des Krebsbaches gibt es verschiedene Gründe. Den Namen von Christoph Burkhard darf man hier keineswegs unterschlagen. Es ist ja nicht so, dass der Heimkehrer seine Kontrahenten ständig ins Leere laufen ließe. Burkhard spielt vielmehr einen unspektakulären Fußball. Dass er weitgehend frei von Fehlern bleibt, das macht ihn so wertvoll.

Staunen darf man auch darüber, was sich im Keller der Tabelle tut. Da holt der BC Adelzhausen, im Winter von vielen schon beinahe totgesagt, nahezu Woche für Woche Punkte im Kampf um den Erhalt der Klasse. Doch nach wie vor ist das rettende Ufer ein Stück weit entfernt, weil die Konkurrenz Siege einfährt, mit denen man eigentlich nicht rechnen konnte. Dass der SV Holzkirchen gegen Meister Ehekirchen drei Punkte holen würde, das zeigt wieder einmal, was in dieser Phase der Saison alles möglich ist. Holzkirchen ringt um jedes Pünktchen, während beim Titelträger ganz offensichtlich die Luft ein bisschen raus ist. Dieses Resultat war so gar nicht nach dem Geschmack der Adelzhausener, die noch in Altenmünster – der SC steht ebenfalls mit dem Rücken zur Wand – und beim TSV Nördlingen anzutreten haben. Letzter Gegner zu Hause wird Ehekirchen sein. Das Restprogramm des SV Holzkirchen, der vier Punkte hinter Adelzhausen liegt: in Nördlingen und Ecknach sowie daheim gegen Rain II. Es wäre keine Überraschung, könnte man erst nach dem Schlusspfiff am Samstag, 18. Mai, wirklich klar sehen.

Staunen darf man in diesen Wochen auch über eine Entwicklung, die bei vielen Mannschaften zu sehen ist: Man sehnt das Finale der Saison förmlich herbei, weil der Kreis der Kicker, die noch zur Verfügung stehen, immer kleiner wird. Das gilt beispielsweise für den TSV Aindling, der mit einem guten Dutzend an Feldspielern auskommen muss. Verletzungen und Krankheiten schlagen Schneisen in den Kader. Da ist es dann nicht verwunderlich, wenn der Erfolgsweg verlassen wird. Etwa am Sonntag beim 0:2 zuhause gegen Altenmünster. Es war bereits die sechste Niederlage vor eigenem Publikum; so was verdrießt die Zuschauer. Für die Verantwortlichen ist klar: Das Team muss verändert und verstärkt werden, will man nicht noch einmal im Mittelfeld der Tabelle rumkrebsen. „Ich habe dann auf Dreierkette umgestellt“, erklärte Trainer Magnus Hoffmann seine Taktik in der zweiten Hälfte. Die Wende konnte er damit freilich nicht mehr herbeiführen.

In Ecknach darf man sich längst für die dritte Saison in der Bezirksliga rüsten. Es bleibt aber auch festzuhalten, dass die Leistungskurve nach unten zeigt. Ganze zwei Punkte gewann der VfL in den vergangenen vier Auftritten. Diese mäßige Bilanz ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass nach wie vor Daniel Framberger nicht auf dem Platz zu sehen ist. Der Spielertrainer muss sich erst von seiner Knie-Operation erholen.

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Aufrufe: 01.5.2019, 16:14 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor