Aus beruflichen Gründen fehlen den Kickers an den Spieltagen immer wieder drei bis vier wichtige Spieler. Scherer und Ziegler sind sich sicher, dass das Team derartige Ausfälle nicht ohne Weiteres ersetzen kann. "Dies merkt man dann auch im Spiel", stellen die Trainer fest. Auch von Verletzungen blieb die Mannschaft nicht verschont, sodass sich die SG nach zwölf Spielen auf Rang 13 wiederfindet. "Mit den drei bis vier Neuzugängen in der Sommerpause hätten wir uns eigentlich einen Platz zwischen sechs und neun gewünscht", gibt das Funktionsteam konsterniert zu.
Große Altersspannweite im Team
Auch die Spieler der Kickers wissen die angespannte Personalsituation einzuschätzen. Scherer und Ziegler loben in diesem Zusammenhang den Zusammenhalt der Mannschaft. Immer wieder halfen in der Hinrunde Spieler von über 40 Jahren in der Startelf aus. "Dafür ist jeder Einzelne dankbar", loben die beiden. Jedem sei bewusst, "dass diese aber den 20-Jährigen nicht mehr so hinterher rennen können." Insbesondere bei der 0:12-Niederlage gegen Blau-Weiß Worms wurde der Zusammenhalt des Teams auf die Probe gestellt. Der Frust sei an diesem Tag zwar sehr groß gewesen, die Mannschaft sei aber in der Lage solche Spiele angesichts der geringen Kaderbreite nicht überzubewerten.
Personalsituation verbessert sich wohl erst zur kommenden Saison
Die Kaderbreite wird sich aller Voraussicht nach zur Rückrunde nur geringfügig erhöhen. Man sei zwar in Gesprächen mit ein bis zwei Spielern. In der Kaderplanung liege der Fokus aber schon jetzt auf der nächsten Saison. "In der Winterpause wechseln die Spieler ja in der Regel nicht", kommentieren die Trainer diese Ausrichtung. Ziel sei es, "eine gute Mannschaft auf die Beine zu stellen." Für die kommenden Nachhol- und Rückrundenspiele arbeiten die Kickers momentan daran, den Rückkehrern aus dem Lazarett zu alter Stärke zu verhelfen.
Kickers wollen kälter vor dem gegnerischen Tor werden
Neben der Personalsituation bemängelt der Trainerstab zudem die Chancenverwertung. "Wir sind viel zu nervös vor dem gegnerischen Tor", geben Scherer und Ziegler zu. In zwölf Spielen schossen die Kickers zwölf Tore - eine magere Ausbeute in einer Liga, in der ca. fünf Tore pro Spiel fallen. Bezeichnend dafür ist, dass die besten Torschützen der SG (Geffert, Lallemand und Viergutz) jeweils nur zwei Tore auf dem Konto haben. Auch ein Blick auf die Konkurrenz spricht dafür, dass die Kickers vor allem in der Offensive Probleme haben: Sie stellen den zweitschwächsten Angriff, haben aber mit 56 Toren weniger Treffer kassiert als die direkten Konkurrenten (ASV Nibelungen Worms II, TuS Monsheim II und FSV Osthofen II).
Trainerduo ist von Blau-Weiß und Pfeddersheim positiv überrascht
Auch wenn die SG im Vorfeld der Saison den FC Blau-Weiß Worms zu den Favoriten in der Liga zählte, staunt man über die Konsequenz der Mannschaft. Blau-Weiß steht mit 40 Punkten an der Tabellenspitze und hat bisher nur zwei Punkte liegen gelassen. Das Team ist sogar für die Wahl zur FuPa-Mannschaft der Hinrunde nominiert worden. Im Hinblick auf die Meisterschaft "können sie sich nur noch selbst schlagen", kommentieren Scherer und Ziegler. Eine weitere kleine Überraschung ist für das Trainerduo, dass Pfeddersheim nach dem Abstieg "nun doch eine gute Truppe" zur Verfügung hat. Der SV rangiert derzeit auf Rang fünf der C-Klasse Worms. Passenderweise war Pfeddersheim in der Hinrunde die einzige Mannschaft, die gegen Blau-Weiß punkten konnte.
Klare kurz- und längerfristige Ziele
Im Hinblick auf die nähere Zukunft wollen sich die Kickers deutlich steigern. Der Verein möchte in den nächsten zwei bis drei Jahren den Aufstieg in die B-Klasse bewerkstelligen. In der anstehenden Rückrunde will man "so viele Punkte wie möglich holen. Platz acht oder neun wären ja noch möglich", blickt das Trainerduo optimistisch auf die kommenden Spiele. Bedingung für diese Steigerung sei aber, dass in den nächsten Begegnungen öfter als noch in den vergangenen "alle an Bord sind."