2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Damenmannschaft des FC Freiburg-St.Georgen bejubelte Anfang Juni den Oberligaaufstieg.
Die Damenmannschaft des FC Freiburg-St.Georgen bejubelte Anfang Juni den Oberligaaufstieg. – Foto: Markus Schächtele

Der FC Freiburg St-Georgen ist auf neuen Wegen produktiv

Der Vorstadtclub hat sich in der Vereinsstrategie neu strukturiert und verzeichnet dabei in vielen Bereichen Erfolge

Erfolgreich mit dem etwas anderen Weg am Freiburger Stadtrand. Der FC Freiburg St.Georgen setzt auf Identifikation, viele fleißige Hände und Werte, wie sie durchaus ungewöhnlich sind für einen Klub aus der (Groß)-Stadt. Das zeichnet sich aus: Ein Frauen Team in der Oberliga, ein Männer Team in der Landesliga, insgesamt 19 aktive Mannschaften und 49 Aktiven- und Jugendtrainer − der Verein hat quantitativ und qualitativ einiges zu bieten.

Knapp 16 Monate sind vergangen, seitdem Eugen Beck seinen Rücktritt beim FC Freiburg St-Georgen angekündigt und wenig später auch vollzogen hat. „Es hat sich ein junges Team gebildet, das viele neue Ideen einbringt“, sagte Beck damals und sah sein Erbe in guten Händen. Über 15 Jahre in zwei Amtszeiten hatte der arbeitstüchtige Beck in verschiedenen Funktionen den Verein geprägt. Seither hat sich vieles getan beim Freiburger Stadtteilklub, der von seiner Struktur und seiner eigenen Wahrnehmung viele Eigenschaften eines typischen Dorfvereins mitbringt. „Wir sehen uns keineswegs als typischen Großstadtverein. Wir wollen vielmehr der Sportclub für die St.Georgener sein“, sagt Tobias Rauber, Sportlicher Leiter der Grün-Weißen.

Auf vielen Ebenen habe man sich breiter aufgestellt, die Last auf mehreren Schultern verteilt, so beschreibt Andreas Bechthold die größten Veränderungen im Verein. Gemeinsam mit Rauber und Michael App, der für die Finanzen zuständig ist, aber auch als Jugendtrainer fungiert, hat der Vorstandsvorsitzende ein fleißiges Team um sich herum mobilisiert: „Wir können uns nicht beschweren. Brauchen wir Hilfe, müssen wir oft nicht zweimal fragen.“ Lediglich auf der Jugendleiterposition sei man aktuell nicht besetzt. Dafür installiert der Verein zur neuen Saison erstmals einen FSJler als Jugendtrainer im Verein. Auch dieser kommt aus den eigenen Reihen.

App: „ Leider müssen wir auch schon mal Kinder wegschicken“

Auch Michael App, der bereits unter Eugen Beck im Team war, lobt die Veränderungen: „Solche Strukturen gab es früher nicht, das hilft und erleichtert den Einzelnen das Mitwirken im Verein.“ Dabei profitiert das junge Führungstrio weiter auch von der Arbeit seines Vorgängers. „Dass wir mittlerweile einen derart modernen Kunstrasen haben, verdanken wir auch dem Eugen“, sagte App.

Doch was macht den FC Freiburg St. Georgen in den Augen des Trios besonders? „Es sind eine ganze Reihe von Faktoren, die zusammenwirken“, sagt Rauber. Die geringe Fluktuation für einen Statdklub , die Art wie alle Zusammenhalten und Mitwirken und das, was gerade rund um den Verein entsteht. Erstmals findet dieses Jahr Anfang Juli ein Sommerfest auf dem Vereinsareal statt. „Wir treffen uns alle sowohl hier am Vereinsgelände als auch privat“, ergänzt App.

Am Vereinsgelände, das seit dem vergangenen Oktober mit einem Kunstrasenplatz lockt, wo zuvor noch ein staubtrockener Hartplatz sein Dasein fand, sind sie mittlerweile längst an ihre Grenzen gelangt. „Leider müssen wir immer wieder Kinder wegschicken. Wir haben einfach keine Kapazitäten mehr“, spricht App Probleme bei den ganz Kleinen an. Dort kämen so viele Kinder, dass es nicht immer möglich sei, alle aufzunehmen. Diese Problematik ergibt sich im Aktivenbereich nicht. „Es war eine harte Saison für uns“, blickt Andreas Bechthold zurück. Nachdem sich der Verein und Trainer Alexander Arndt im Herbst des vergangenen Jahres getrennt hatten, betreute Bechthold das Team für den Rest der Saison. „Wir hatten lediglich 13 Punkte nach 15 Spielen. Das war ein langer Weg“, erinnert sich Tobias Rauber zurück. Letztlich sammelte die Bechtold-Elf in der Rückrunde stolze 25 Zähler und rettete sich so wie schon im Vorjahr knapp vor dem drohenden Abstieg. „Das brauchen wir nächstes Jahr nicht nochmal“, sagt Bechthold. Der 33-Jährige wird dann wieder etwas entspannter die Spiele seiner Mannschaft beobachten. Mit Matthias Rosmanith, aktuell noch bei der Spvgg. Buggingen/Seefelden hat man einen Nachfolger mit Stallgeruch gefunden. „Der Matze passt super zu uns. Er freut sich wie wir, dass er zu seinem Jugendverein zurückkehrt“, so Rauber.

Frauenmannschaft will sich in der Oberliga halten

Während die Männer eine ruhigere Saison in der Landesliga anstreben, wollen die St.Georgener Frauen sich nach dem Aufstieg in der Oberliga etablieren. „Wir freuen uns auf das Derby mit Zähringen und wollen die Klasse halten“, formulierte Bechthold die Ziele für die neue Saison. Neu im Trainerteam ist dann Alexander Greitzke. Der 30-Jährige wird den Verein als Spieler der Herrenmannschaft zwar in Richtung Münstertal verlassen, als Co-Trainer der Damenmannschaft übernimmt er jedoch eine neue Aufgabe im Verein. „Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie es bei uns läuft“, sagt Rauber. Typisch St.Georgen eben.

Aufrufe: 013.6.2019, 21:00 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor