2024-06-04T08:56:08.599Z

Pokal
Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Der Favoritenschreck will's erneut wissen

Gonzeraths Trainer Werner Feyen setzt im Pokal auf den Überraschungseffekt.

In der B-I-Liga ist der SV Gonzerath Fünfter. Nach ganz oben hin geht nichts mehr; Blankenrath ist dem SVG bereits 17 Punkte voraus. Doch im Pokal haben sich die Hunsrücker bislang als Favoritenschreck einen Namen gemacht. Vor dem Viertelfinal-Duell am Sonntag, ab 14 Uhr, gegen den A-Ligisten SG Burgen/Veldenz sprach Fupa mit Trainer Werner Feyen.

Der aktuelle fünfte Rang ist für Coach Werner Feyen „mehr als akzeptabel“. Trotz teilweise sehr überzeugender Leistungen und entsprechender Ergebnisse fehlt dem früheren A-Ligisten das gewisse Etwas für eine Spitzenmannschaft. „Wir haben gegen Kröv II und auch gegen Blankenrath gesehen, dass wir mithalten können, doch die Cleverness und die große Konstanz fehlen uns noch.“ Feyen sieht seine Mannschaft auf Augenhöhe mit der SG Dhrontal, dem SV Strimmig, der SG Baldenau und auch mit den Vereinigten aus Gielert und Hilscheid. „Die ersten zwei Mannschaften aus Blankenrath und von der SG Mont Royal Kröv II sind noch abgezockter, zumal uns die Verletzungen einiger Stammspieler in der Ordnung etwas durcheinandergebracht haben. Da fehlt die Stabilität.“

Das Personal: Michael Thomas, David Mettler, Niklas Donell und Dennis Wagner waren bis Ende Oktober Stammspieler. Ausfälle aus diversen Gründen begünstigten die übermächtige Konkurrenz aus Blankenrath und Kröv bei jenen Spitzenspielen, bei der die Hunsrücker vor allem defensiv Probleme offenbarten. „Gegen Kröv haben wir beim Stand von 0:0 drei sehr gute Möglichkeiten gehabt, lagen dann schnell 0:3 zurück. Die Zeit lief uns hintenraus davon, die Tore zum 3:4 fielen zu spät", berichtet Coach Feyen. Gegen den Ligakrösus aus Blankenrath hielt man bis zur Halbzeit ein 2:2. „Dann haben wir uns noch zwei Dinger einschenken lassen und 2:4 verloren.“

Der Pokalschreck: Im Cup-Wettbewerb erwies sich das offensivstarke Team (56 Tore bedeuten den drittbesten Wert der Liga) dagegen als Favoritenschreck. In der zweiten Runde eliminierte der SVG den A-Liga-Krösus Rot-Weiß Wittlich mit 2:1. Nico Roth ließ es schon nach drei Minuten krachen, Neuzugang Robert Toth legte das 2:0 nach. Feyen: „Da kamen einige Dinge zusammen. Wittlich hat uns wohl nicht so ernst genommen. Das hat man an verschiedenen Aspekten feststellen können, wie etwa der späten Anreise, ihrem Aufwärmprogramm und, dass sie erst nach unserem Führungstor ihre guten Leute eingewechselt haben.“ Der Gonzerather Coach erinnert sich: „Wir waren außergewöhnlich gut drauf, haben stabil und konsequent gegen den Ball gearbeitet und gezeigt, dass wir es können. Und vorn sind wir ja immer für Tore gut.“ Auch im Achtelfinalspiel gegen die SG Landscheid (2:1) ging es gut: Erst in der 83. Minute trafen die Gäste, als das Spiel längst entschieden war. „Wir haben zwei berechtigte Elfmeter bekommen in einem offenen Spiel, in dem wir Landscheid ein gleichwertiger Gegner waren. Wir haben den Sieg ein bisschen mehr gewollt. Zudem hatte ich nie das Gefühl, dass es vielleicht noch mal eng werden könnte.“

Der Stabilisator: Ein Garant für den Einzug ins Viertelfinale war einmal mehr Robert Toth. Der im Sommer 2017 mit seiner Familie nach Deutschland gekommene Spieler hatte erst im September dieses Jahres die Freigabe erhalten. Toth spielte einst in der zweiten ungarischen Liga und besitzt Führungsqualitäten. „Robert merkt man an, dass er höherklassig gespielt hat. Er hat zwar noch ein paar Sprachprobleme, sich aber mittlerweile bei uns gut eingelebt. Er fühlt sich wohl in Gonzerath“, sagt Feyen über seinen Strippenzieher im Mittelfeld. Derzeit ist der 29-Jährige mit einer Sprunggelenksverletzung etwas angeschlagen, doch der Coach hofft auf einen Einsatz am Sonntag gegen die Burgen/Veldenzer.


Die Aussichten: Feyen sieht seine Mannschaft als „klaren Außenseiter. Doch diese Rolle scheint uns zu liegen. Wir wollen unseren Heimvorteil nutzen. Ich denke, Burgen wird uns nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen unsere Chance wahrnehmen und entsprechende Konter setzen.“ Für Gonzerath wird das Pokalmatch noch mal ein Highlight zum Jahresausklang und ein Dankeschön an die vielen treuen Zuschauer, die immer auf den Schackberg pilgern. „Wir freuen uns riesig auf das Match und wollen noch mal ein Ausrufezeichen setzen. Ob es fürs Halbfinale reicht, werden wir sehen.“ Definitiv ausfallen wird Jonas Roth, dessen Bruder Nico ist angeschlagen, wird aber wohl spielen können. David Roth frönt Urlaubsfreuden, und Niklas Donell ist verletzt außen vor.

Aufrufe: 029.11.2018, 16:22 Uhr
Lutz SchinköthAutor