2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
F: Daniela Nedeß
F: Daniela Nedeß

"Der Ball war gefühlt eine halbe Stunde in der Luft"

Pascal Sack, Trainer bei Aufsteiger Viktoria Rott, im FuPa-Interview

Vor drei Jahren lag der SC Viktoria Rott am Boden und entging nur knapp dem Abstieg in die Kreisliga C. In dieser Saison gelang den Rottern nach einem dramatischen Entscheidungsspiel gegen den FC Mettmann der Aufstieg in die Kreisliga A. Welchen Anteil Anastasios Skandalis an der Erfolgsgeschichte hat, wie die Feierlichkeiten verliefen und was die Ziele für die kommende Saison sind, verrät Trainer Pascal Sack, der das Team zusammen mit Samir El Hajjaj betreut, im Interview.

Eure Mannschaft hat sich in einem wahren Krimi gegen den FC Mettmann den Aufstieg gesichert. Hast du die Feierlichkeiten gut überstanden?

Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht ganz glauben, das war schon alles sehr emotional gestern. Wir haben dann eine spontane Feier in unserem Vereinsheim gemacht. Nach einem so dramatischen Spiel mit gefühlt 35 Herzinfarktmomenten sind die Feierlichkeiten natürlich umso schöner. Später hat uns dann der Nachbar noch zu seinem Swimming-Pool eingeladen. Wahnsinn!

Wie hast du das Spiel an der Seitenlinie erlebt?

Wir sind eigentlich sehr gut reingekommen und haben auch anfangs unseren Plan umgesetzt. Unerklärlicherweise hat die Rote Karte gegen Mettmann uns dann komplett aus dem Konzept gebracht. Wir haben zu hektisch gespielt und den Jungs war auch ein gewisser Druck vor der besonderen Kulisse anzumerken. Insgesamt waren wir dann einfach nicht so stark wie in den vergangenen Wochen, wo wir uns wirklich gefunden hatten.

War der Sieg dennoch verdient?

Irgendwo kann man sagen, dass es ein 50/50-Spiel war, aber wir waren schon dominanter und haben Druck gemacht. Zum Glück hat es am Ende gereicht.

Anastasios Skandalis erzielte den entscheidenden Treffer in der zweiten Halbzeit der Verlängerung...

Dieses Gefühl, wenn der Ball ins Tor fliegt, ist kaum zu beschreiben. Nachdem er zum Kopfball ansetzte, war der Ball gefühlt eine halbe Stunde in der Luft. Dass ausgerechnet Anastasios den Treffer erzielt, ist eine Wahnsinnsgeschichte. Als wir vor drei Jahren fast abgestiegen sind, wollte ich eigentlich aufhören, aber er war derjenige, der zu mir gesagt hat: "Pascal, wenn du es nicht machst, macht es keiner. Dann können wir den Laden dicht machen." Er hat den Verein damit am Leben gehalten. Es gibt kaum jemanden, dem ich diesen Treffer mehr gegönnt hätte.

Du hast in dieser Saison teilweise noch selbst gegen den Ball getreten. Wie geht es in der kommenden Spielzeit weiter?

Samir und ich haben unsere Zusage, dass wir als Trainerteam weitermachen wollen, schon vor zwei Monaten unabhängig von der Ligazugehörigkeit gegeben. Ich selbst habe in der abgelaufenen Saison in der Vorrunde als Stürmer ausgeholfen, als Herolind Osmanaj verletzt war. Im Winter konnten wir dann für den Angriff Umut Satilmis und Luigi Boccarella verpflichten, sodass ich in der Rückrunde auch keine einzige Minute mehr gespielt habe. In der kommenden Saison werde ich deshalb nur im Notfall auflaufen.

Hast du die Sorge, dass eure Leistungsträger Begehrlichkeiten wecken und nicht zu halten sind?

Nein. Wären wir in der Kreisliga B geblieben, wäre es mit Sicherheit schwierig geworden, alle Spieler zu halten. Wenn ich zum Beispiel an Umut Satilmis denke... da wären sicherlich einige A-Liga- oder Bezirksligavereine auf den Plan gekommen. Umso schöner, dass wir es geschafft haben und nun alle Leistungsträger ihre Zusage gegeben haben.

Plant ihr mit Neuzugängen für die Kreisliga A?

Ja, wir haben vier Spieler, einen für jede Position, im Blick und die Spieler haben auch Interesse. Da ist aber noch nichts spruchreif.

Was ist euer Ziel für die kommende Saison?

Als Aufsteiger geben wir das Ziel Klassenerhalt aus. Wir wollen uns schnell akklimatisieren und möglichst viele Punkte sammeln. Ein paar Spieler sind zu Saisonbeginn noch im Heimaturlaub, sodass es direkt zu Beginn eine große Herausforderung für uns wird.

Aufrufe: 012.6.2017, 13:10 Uhr
Niklas HeibAutor