2024-05-24T11:28:31.627Z

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Oumar Dieng (rechts) lief erstmals für sein Heimatland Senegal in der U23 auf. F: Zink
Oumar Dieng (rechts) lief erstmals für sein Heimatland Senegal in der U23 auf. F: Zink

Der ASV Zirndorf hat jetzt einen Nationalspieler

Mittelfeldspieler Oumar Dieng folgte endlich einer Einladung in den Senegal

Von Zirndorf zur U23-Nationalmann­schaft des Senegal und zurück: ASV-Fußballer Oumar Dieng ist jetzt Nationalspieler.
Vergan­genen Samstag, beim 3:2-Erfolg seines ASV Zirndorf gegen Schwaig, wurde Oumar Dieng erst in der Schlussminute für Tobias Hermann einge­wechselt. Um etwas Zeit von der Uhr zu nehmen, wie es im Fachjargon heißt. Die späte Hereinnah­me des 24-jährigen Mit­telfeldakteurs bildete jedoch nicht nur das wohl letzte Mosaikstein­chen auf dem Weg der Bibertstädter zu ihrem siebten Sieg in der lau­fenden Saison. Auch gab Dieng nach vierwöchiger Absenz sein Comeback im mittelfränkischen Bezirksligafußball.

Erst zwei Tage vor dem Schwaig-Spiel war er von einem einmonati­gen Trip in sein Heimat­land Senegal zurückge­kehrt. Dieng war der Ein­ladung des U23-Teams, quasi der B-National­mannschaft, gefolgt, an einem zehntägigen Lehr­gang teilzunehmen. „Mein früherer Jugend­trainer im Senegal ist mittlerweile dort U23-Coach“, berichtet Dieng über das Zustande­kommen des Kontakts. Auch nach 2007, als er nach Deutschland gekommen war und fortan sämtliche Jugendteams bei der SG Quelle Fürth durchlief, sei die Verbindung nicht abgerissen. Seit 2015 schließlich schnürt er die Fuß­ballschuhe für Zirndorf. Bereits mehr­fach habe für Dieng in der Vergangen­heit die Möglichkeit bestanden, mit der B-Elf der „Löwen von Teranga“ zu kicken, doch habe er bislang stets schweren Herzens abgesagt. Auf­grund seiner Arbeit bei einer Gebäude­reinigungsfirma und nicht zuletzt auch seines mittlerweile dreijährigen Sohnes wegen. Diesmal jedoch ent­schloss sich Dieng, diese „große Chan­ce“ zu nutzen und eineinhalb Wochen mit senegalesischen Erstligakickern zu üben.

„Ich war der einzige Spieler aus Europa“, berichtet der Mittelfeld­mann aus Zirndorf nicht ohne Stolz. Den Höhepunkt des Aufenthalts in Westafrika bildete ein Freundschafts­spiel gegen die U23-Auswahl aus Kap Verde, das die Senegalesen mit 1:0 gewannen. Dieng durfte die 90 Minu­ten durchspielen. „Es hat großen Spaß gemacht“, blickt der Wahl-Franke auf sein Län­derspieldebüt zurück, obgleich er ein extrem hohes Laufpensum zu absolvie­ren hatte. „Das war schon eine andere Kategorie als Bezirksliga, richtig hart“, berichtet er lachend.

Den Rest seines einmonatigen Auf­enthalts in Westafrika habe er für einen ausgiebigen Heimatbesuch genutzt – bei seinen Eltern und Ver­wandten. Auf mögliche Auswirkungen der Länderspielreise auf seine weitere Laufbahn angesprochen, entgegnet Dieng verschmitzt: „Man weiß nie, was kommt. Letztlich träumt doch jeder Fußballer davon, Profi zu sein“. Konkret setze er sich mit der berufs­mäßigen Kickerei derzeit aber nicht auseinander. Seine volle Aufmerksam­keit gilt nun wieder seinem Job sowie der Familie – und dem ASV Zirndorf, für den Dieng am Samstag (16 Uhr) wieder von Beginn an ran möchte, aus­wärts in Kalchreuth.

Aufrufe: 014.10.2016, 13:56 Uhr
Michael Wilt (FN)Autor