Erst zwei Tage vor dem Schwaig-Spiel war er von einem einmonatigen Trip in sein Heimatland Senegal zurückgekehrt. Dieng war der Einladung des U23-Teams, quasi der B-Nationalmannschaft, gefolgt, an einem zehntägigen Lehrgang teilzunehmen. „Mein früherer Jugendtrainer im Senegal ist mittlerweile dort U23-Coach“, berichtet Dieng über das Zustandekommen des Kontakts. Auch nach 2007, als er nach Deutschland gekommen war und fortan sämtliche Jugendteams bei der SG Quelle Fürth durchlief, sei die Verbindung nicht abgerissen. Seit 2015 schließlich schnürt er die Fußballschuhe für Zirndorf. Bereits mehrfach habe für Dieng in der Vergangenheit die Möglichkeit bestanden, mit der B-Elf der „Löwen von Teranga“ zu kicken, doch habe er bislang stets schweren Herzens abgesagt. Aufgrund seiner Arbeit bei einer Gebäudereinigungsfirma und nicht zuletzt auch seines mittlerweile dreijährigen Sohnes wegen. Diesmal jedoch entschloss sich Dieng, diese „große Chance“ zu nutzen und eineinhalb Wochen mit senegalesischen Erstligakickern zu üben.
„Ich war der einzige Spieler aus Europa“, berichtet der Mittelfeldmann aus Zirndorf nicht ohne Stolz. Den Höhepunkt des Aufenthalts in Westafrika bildete ein Freundschaftsspiel gegen die U23-Auswahl aus Kap Verde, das die Senegalesen mit 1:0 gewannen. Dieng durfte die 90 Minuten durchspielen. „Es hat großen Spaß gemacht“, blickt der Wahl-Franke auf sein Länderspieldebüt zurück, obgleich er ein extrem hohes Laufpensum zu absolvieren hatte. „Das war schon eine andere Kategorie als Bezirksliga, richtig hart“, berichtet er lachend.
Den Rest seines einmonatigen Aufenthalts in Westafrika habe er für einen ausgiebigen Heimatbesuch genutzt – bei seinen Eltern und Verwandten. Auf mögliche Auswirkungen der Länderspielreise auf seine weitere Laufbahn angesprochen, entgegnet Dieng verschmitzt: „Man weiß nie, was kommt. Letztlich träumt doch jeder Fußballer davon, Profi zu sein“. Konkret setze er sich mit der berufsmäßigen Kickerei derzeit aber nicht auseinander. Seine volle Aufmerksamkeit gilt nun wieder seinem Job sowie der Familie – und dem ASV Zirndorf, für den Dieng am Samstag (16 Uhr) wieder von Beginn an ran möchte, auswärts in Kalchreuth.