2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Eric Klaas konnte sich für die Sportfreunde Baumberg auszeichnen.
Eric Klaas konnte sich für die Sportfreunde Baumberg auszeichnen.

Der 1. FC Bocholt ist zu stark für die Sportfreunde Baumberg

Der gro­ße Fa­vo­rit der neu­en Sai­son der Ober­li­ga wird sei­ner Rol­le in Baum­berg ge­recht: Die Gäs­te sie­gen 3:0 und ver­grö­ßern die Sor­gen der Haus­her­ren zu­sätz­lich, denn Tim Knetsch und Ko­ray Ka­ci­no­g­lu müs­sen ver­letzt raus.rn

Eric Klaas wird wohl ge­wusst ha­ben, was da zum Start der Ober­li­ga auf ihn zu­kommt. Und der Tor­hü­ter der Sport­freun­de Baum­berg (SFB) war auch di­rekt ge­for­dert ge­gen den Top-Fa­vo­ri­ten 1. FC Bo­cholt, er pa­rier­te nach sechs Mi­nu­ten ei­ne Dop­pel­chan­ce von Alex­an­der Li­pin­ski und Ken­to Wa­ka­miya.

Auch Klaas’ Vor­der­leu­te wuss­ten si­cher, dass sich da ein jetzt schon Re­gio­nal­li­ga-rei­fer Geg­ner an der Sand­stra­ße vor­stel­len wür­de, aber zwi­schen dem Wis­sen und dem Er­le­ben gibt es dann doch noch Un­ter­schie­de.

Bocholt überlegen

Bo­cholt drück­te von An­fang an, und nach 17 Mi­nu­ten war dann das ers­te Tor die­ser Ober­li­ga-Sai­son ge­fal­len: Die Gäs­te spiel­ten di­rekt, Wa­ka­miya zog vor dem Straf­raum nach rechts, pass­te nach links auf sei­nen Mit­spie­ler im Straf­raum, der den Ball wie­der di­rekt nach rechts zum durch­ge­star­te­ten Mar­cel Plat­zek spiel­te – der war al­lein vor Klaas und ließ ihm kei­ne Chan­ce. Das ging ein­deu­tig zu schnell und zu prä­zi­se für die De­fen­si­ve der SFB.

Drei Mi­nu­ten nach dem 0:1 muss­ten die oh­ne­hin schon per­so­nell mehr als arg ge­beu­tel­ten Baum­ber­ger den nächs­ten Aus­fall hin­neh­men: Tim Knetsch muss­te ver­letzt vom Feld – und noch be­vor sich sein Team wie­der neu sor­tiert hat­te, stand es 0:2, weil Ben Har­neid am ei­ge­nen Straf­raum et­was un­ge­schickt agier­te. Li­pin­ski luchs­te ihm den Ball ab und über­wand Klaas pro­blem­los. Die rund 60 mit­ge­reis­ten Bo­chol­ter Fans san­gen: „Spit­zen­rei­ter, Spit­zen­rei­ter, hey, hey!“.

Es dau­er­te dann bis zur 35. Mi­nu­te, bis die Haus­her­ren ei­ne Chan­ce be­ka­men, und das war gleich ei­ne ve­ri­ta­ble: Ko­ray Ka­ci­no­g­lu war bei ei­nem Vor­stoß rund 20 Me­ter vor dem geg­ne­ri­schen Tor ge­foult wor­den, den an­schlie­ßen­den Frei­stoß zir­kel­te Alon Abel­ski wun­der­bar um die Mau­er her­um – nur die Lat­te ver­hin­der­te den An­schluss­tref­fer. An­schlie­ßend stand Klaas wie­der im Mit­tel­punkt: Der Kee­per hat­te sich ge­ra­de erst von Al-Hassan Tu­ray ei­ne Trink­fla­sche zu­wer­fen las­sen und stand da­nach noch weit vor sei­nem Kas­ten, als Bo­cholt ei­nen tie­fen Pass auf Wa­ka­miya spiel­te – der Bo­chol­ter wä­re frei durch ge­we­sen, aber Klaas grätsch­te den Ball so ge­ra­de noch weg.

So ging es mit ei­nem 0:2 aus Sicht der SFB in die Pau­se, und als die­se vor­bei war, rief Links­ver­tei­di­ger Ka­ci­no­g­lu sei­nen Mit­spie­lern noch zu: „Wir ha­ben nichts zu ver­lie­ren – mehr Mut, Män­ner!“. Kei­ne Mi­nu­te spä­ter foul­te er an der Au­ßen­li­nie, kas­sier­te Gelb, und den fol­gen­den Frei­stoß nutz­te Bo­cholt per Kopf von Ka­pi­tän Tim Win­king zum 3:0.

Partie vernünftig zu Ende gebracht

Das Spiel war da ent­schie­den, aber die Haus­her­ren ga­ben sich nicht auf. Har­neid brach­te nach ei­ner Ecke nicht ge­nug Druck auf sei­nen Kopf­ball, es wä­re in der 48. Mi­nu­te die schnel­le Ant­wort auf den drit­ten Ge­gen­tref­fer ge­we­sen. „Da wä­re dann noch was drin ge­we­sen, eben­so, wenn der Frei­stoß von Alon ge­ses­sen hät­te“, fand SFB-Trai­ner Sa­lah El Ha­li­mi spä­ter. Das galt auch für die nächs­te gu­te Chan­ce sei­nes Teams in der 51. Mi­nu­te: Nach ei­nem lan­gen Ball sah Bo­cholts Kee­per Se­bas­ti­an Wickl nicht gut aus, im An­schluss ver­such­te es Abel­ski von der Straf­raum­kan­te mit ei­nem Schuss aufs fast lee­re Tor – doch Win­king klär­te mit ei­nem tie­fen Flug­kopf­ball spek­ta­ku­lär. Zwei Di­stanz­schüs­se von Gi­an­lu­ca Ci­ril­lo (55./60.) und ein et­was zu un­prä­zi­ser Lup­fer von Mel­va Lu­za­lun­ga nach gu­ter Ein­zel­leis­tung (81.) wa­ren die wei­te­ren Mög­lich­kei­ten, noch ei­nen Tref­fer zu er­zie­len.

So muss­te El Ha­li­mi die ers­te Sai­son­nie­der­la­ge quit­tie­ren – an­ge­sichts der ei­ge­nen Pro­ble­me und der Qua­li­tät des Geg­ners si­cher nicht ganz un­er­war­tet. „Wir ha­ben ei­gent­lich gut an­ge­fan­gen und ha­ben Bo­cholt zu lan­gen Bäl­len ge­zwun­gen, weil wir gut drauf­ge­gan­gen sind“, ana­ly­sier­te der Coach und er­gänz­te: „Am En­de braucht man aber auch nicht um den hei­ßen Brei her­um­zu­re­den: Der Sieg der Bo­chol­ter ist ver­dient. Sie ha­ben un­heim­lich cle­ver ge­spielt, je­der wuss­te schon bei der Ball­an­nah­me, wo sich der Mit­spie­ler hin­be­we­gen wird. Das war un­heim­lich ball­si­cher und rou­ti­niert. Die Qua­li­tät die­ses Ka­ders war gut zu se­hen.“

Den ei­ge­nen hat­te El Ha­li­mi mit drei Ak­teu­ren aus der Be­zirks­li­ga-Re­ser­ve auf­fül­len müs­sen, und nach den nächs­ten Aus­fäl­len von Knetsch und Ka­ci­no­g­lu wur­de ihm „mit Blick auf die Trai­nings­wo­che angst und ban­ge. Es wird noch schwie­ri­ger“. Und dann hei­ßt der Geg­ner SS­Vg Vel­bert – der zwei­te gro­ße Fa­vo­rit der neu­en Sai­son.

Aufrufe: 023.8.2021, 12:20 Uhr
RP / Georg AmendAutor