2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Dennis Retz hat den kleinen Eingriff gut überstanden. Mit seiner Spende hat er womöglich einem kleinen Jungen aus Isreal das Leben gerettet.
Dennis Retz hat den kleinen Eingriff gut überstanden. Mit seiner Spende hat er womöglich einem kleinen Jungen aus Isreal das Leben gerettet. – Foto: Instagramseite des SC Grün-Weiß Lichtenbusch

Dennis Retz könnte zum Lebensretter werden

Lichtenbuscher Registrierungsaktion ein voller Erfolg +++ Sportverein als perfekte Zielgruppe +++ DKMS bietet extra Programme für Sportvereine +++ Nachahmung erwünscht +++ In den Farben getrennt, in der Sache vereint: auch viele Spieler der Gästeteams haben sich registriert

Der SC Grün-Weiß Lichtenbusch organisierte am Heimspieltag des neunten Septembers 2018 eine Registrierungsaktion für die DKMS (zum Artikel). Bereits ein paar Tage später sprach der Verein von einem "erfolgreichem Heimspieltag" und bezog sich dabei nicht auf das Geschehen auf dem Platz (zum Artikel). Doch nun kam tatsächlich ein Spieler des SC GW Lichtenbusch in Frage für eine Spende. Dennis Retz könnte nun mit seiner Spende einem kleinen Jungen in Isreal das Leben gerettet haben. Wir haben mit Yannic Schumacher, Medizinstudent, Spieler der ersten Mannschaft, und Initiator der Aktion gesprochen:

FuPa-Westrhein: Hallo Yannic, wie kamst du auf die Idee eine solche Aktion zu organisieren?

Ich studiere Medizin und bin darüber natürlich auch mit der Möglichkeit der Knochenmarkspende in Kontakt gekommen. Da ein Sportverein mit jungen und fitten Menschen die perfekte Zielgruppe darstellt, lag die Idee nah.


FuPa-Westrhein: Über 600€ wurden gespendet, zusätzlich gab es 107 Neuregistrierungen - wie zufrieden bist du mit dieser Bilanz?

Für uns als mittel großer Dorfverein sind die Zahlen spitze. Sehr erfreulich war es auch, dass viele Menschen die gar nicht unbedingt etwas mit dem Fußballverein zu tun hatten an der Aktion teilgenommen haben. Darüber hinaus haben sich viele Spieler unserer Seniorenmannschaften und auch Spieler der Gästeteams, insbesondere der SG Stolberg, registrieren lassen. Generell gilt aber, dass jede Registrierung und jeder Euro zählt. Selbst mit 50 Jahren und älter ist eine Registrierung noch möglich und kann Leben retten!


FuPa-Westrhein: Dennis Retz, langjähriger Spieler des SC Grün-Weiß Lichtenbusch, ist nun tatsächlich als Spender in Frage gekommen und konnte mit seiner Spende nun ein Leben retten. Konntest du seitdem mit Dennis sprechen, wie er von der Möglichkeit zu spenden erfahren hat und wie die Spende ablief?

Ich habe bereits kurz mit Dennis geschrieben. Erfahren hat er von der Aktion über die Werbung unseres Vereins. Ihm geht es gut und er muss sich von dem kleinen Eingriff noch erholen. Es lief so ab, dass er Mittwoch in Köln ins Krankenhaus gekommen ist, ihm Donnerstag in einer kleinen OP das Knochenmark entnommen wurde und er Freitag wieder nach Hause konnte. Aber keine Angst, eine Operation als Entnahmetechnik ist äußerst selten. Häufig reicht eine Tablettengabe mit einer Blutentnahme ähnlich einer Blutspende als Knochenmarkspende aus. Das Knochenmark ist wohl an einen kleinen Jungen in Israel gegangen und mit etwas Glück konnte Dennis so bei der Heilung des Jungen helfen.


FuPa-Westrhein: Hast du Tipps für andere Vereine, die auch die Idee haben etwas Ähnliches zu organisieren?

Die Organisation solch einer Aktion ist kinderleicht. Die DKMS bietet Unterstützung bei der Aktion und hat extra Programme für Sportvereine.


FuPa-Westrhein: Möchstest du sonst noch etwas loswerden?

Ich hoffe das unsere Aktion anderen Vereinen aufzeigt, dass auch neben sportlichen Erfolgen viel möglich ist. Fußballvereine können so auch auf sozialer Ebene viel leisten und die Plattform für gesellschaftliche Aktionen wie diese oder Vergleichbare nutzen.


FuPa-Westrhein: Wir bedanken uns dafür, dass du dir Zeit für die Beantwortung der Fragen genommen hast und hoffen, dass auch andere Vereine diesem Vorbild folgen.

Aufrufe: 017.8.2019, 09:00 Uhr
aheAutor