Region. Man sagt, es gebe drei Arten von Lügen. Zwecklügen, Notlügen – und Statistiken. Im Falle einer TSG Planig in Mega-Form aber täuschen die Zahlen nicht: Mit dem bockstarken Optimum von neun Punkten und 14:2-Toren thront der Aufsteiger über der Bezirksliga Nahe. Auch, oder besonders, dank Dauerbrenner Dennis Mastel, der beim 5:0 über Veldenzland wieder dreimal einnetzte. Alle 34 Minuten trifft er bislang, der Kasten-Mastel. Nach dem 1:4 bei Karadeniz dagegen versinkt die SG Alsenztal in der Ergebniskrise. Türkgücü glänzte mit taktischer Finesse.
Karadeniz Bad Kreuznach – SG Alsenztal 4:1 (3:1). – Im Salinental war Cihat Yakut am frühen Samstagabend jener Mann, der mit der linken Klebe Karadeniz wieder Euphorie schenkte. Die Flanke landete auf der 16er-Linie, und Yakut wuchtete sie rein zum 1:1 (20.) – nachdem Alsenztals Assistenztrainer Nico Pereira erst ein zu forsches Aufrücken der Türken bestraft hatte (16.). Karadeniz drehte auf. „Wir haben Druck gemacht, aber ich hatte Alsenztal auch stärker erwartet. Es ist eine neue Truppe, das braucht Zeit“, bilanzierte Kreuznachs Routinier Serkan Kural. Ismet Senel, im Sommer aus der Nordpfalz zurückgekehrt, staubte einen Yakut-Kopfball ab (32.), wiederum Yakut verwandelte prompt darauf einen Handstrafstoß (35.). 3:1, Sache erledigt. Zumal Pereira früh mit einer Leistenzerrung raus musste, Serdar Yildiz noch einen Elfer vergab. „Nach dem Wechsel ist nicht mehr viel passiert“, meinte Kural. Per punktgenauer Hereingabe bereitete er Beytullah Kurtoglus Winkelrohr zum 4:1 vor (90.).
SV Türkgücü Ippesheim – SG Weinsheim 6:2 (3:0). – Ekrem Emirosmanoglu war in den jüngsten Monaten nicht gerade berühmt für Torjägerqualitäten. Der Taktik wegen. Am Samstag beorderte er sich, mal wieder, aus der Abwehr heraus in den Sturm – und glänzte mit einem Viererpack. „Wir mussten umstellen. Gegen tiefe Mannschaften braucht man vorne einen, der den Ball hält, dass man Chancen kreieren kann“, schilderte Türkgücüs Trainer seinen Schachzug. Ein waschechter Hattrick samt Foulelfer (9., 27., 35.) entschied das einseitige Derby früh, Taylor Smyser (62.,) Ceyhun Kültür vom Punkt (73.) und nochmals Emirosmanoglu besiegelten den Kantersieg. „Die nächsten Spiele wird sich unsere Taktik immer mal wieder ändern“, so der schmunzelnde Coach, der zwei Gegentreffer durch Jeffrey Thiel (51.) und Julian Fischer (87.) nach Standards zu beklagen hatte. Mann des Tages neben Emirosmanoglu: Kültür. Als dreifacher Vorlagengeber und Schütze brillierte der Türke.
TSG Planig – SG Veldenzland 5:0 (1:0). – Ein allerletztes, feines Kabinettstück. Mit der Brust holte er das Leder aus der Luft, Kontrolle, dann zog er saftig ab. Präzise ins Eck zum 5:0 (87.). Dennis Mastel, die robuste Planiger Kante mit dem Torriecher, schlug wieder einmal zu. Und das drei Mal im Duell der Aufsteiger. „Das Team arbeitet gut, ich bin fit. So kann’s weitergehen. Die erste Hälfte war aber ein hartes Stück Arbeit“, sagte der 27-Jährige, der zuvor per Doppelschlag alles klar gemacht hatte (62., 72.). Ab der 60. Minute war bei der anfangs barrikadierenden SGV die Luft raus. Planig kam über den Kampf – und über einen bärenstark aufgelegten Weinsheim-Import Denis Bischof, der erst einen langen Schlag mit einem Heber vergoldete (33.), dann aus 24 Metern den Ball unter den Balken drosch (55.). Marke Traumtor. „Danach hatten wir unsere Räume, dann war das auch was für die Zuschauer. Wir waren einfach geduldig“, erklärte Mastel, wie die TSG den Rivalen knackte. Mit neun Punkten steht sie an der Spitze.
SG Hüffelsheim – TSV Lalo-Laubenheim 5:0 (2:0). – Immer drückte ein Rückstand auf die Laune, immer bugsierte sich die SGH selbst in missliche Sphären. Für Fabian Scheick und Co. waren die letzten Wochen auf dem Platz nicht leicht. Devise diesmal: Null halten. „Das haben wir auf jeden Fall geschafft, daran lässt sich anknüpfen“, lobte der Coach seine Elf. „Vielleicht war das Ergebnis etwas zu hoch.“ Der TSV lief bissig an – Hüffelsheim zehrte vom Raum. Einen Pass in die Schnittstelle verwertete Johannes Balzer (22.), Levi Luy dribbelte sich durch die Defensive und schloss ab (44.), Tim Sentz (73., 88.) sowie Philip Leonhard (85.) hebelten per Konter die offene „Lalo“-Abwehrkette aus. Schützenfest im Lokalfight. „Das 2:0, so kurz vor der Halbzeit, brachte den entscheidenden Puffer. Lalo hat investiert, mit den zwei, drei Nadelstichen aber waren wir effizient“, resümierte Scheick. Allmählich kommen die Hüffelsheimer in Tritt. Rechtzeitig zur heiß ersehnten Pokalkiste gegen die Alemannia.