2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
– Foto: Walter Bongartz (HSV)
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Den Spielertrainer ärgern die vielen unnötigen Gegentore

Kreisliga A: Aufsteiger Rurdorf stellt die schlechteste Abwehr. Birkesdorf, Winden und Vossenack-Hürtgen vor der Rückrunde.

Wenn Willy Kirschbaum (54) auf seine bisherige Trainertätigkeit bei Viktoria Birkesdorf blickt, dann mit zwiespältigen Gefühlen. „Ich hatte in einer Phase den Eindruck, meine Authentizität aufgegeben zu haben. Aber hätte ich meine Grundlinie als Trainer weiterverfolgt, dann hätte ich ohne Spieler dagestanden“, sagt der Coach des Tabellenletzten der Kreisliga A.
Bei Kirschbaum machte sich die Erkenntnis breit, „dass heutzutage eine andere Spielergeneration auf dem Platz steht, es oft an gegenseitigem Verständnis fehlt“. Mit der Folge, dass von einer „Einheit auf dem Platz“ keine Rede sein konnte. Erst nachdem man sich – in völligem Einverständnis mit dem Vorstand – von sieben Spielen getrennt und acht Neue geholt hatte, kehrte der Spaß am Fußball wieder zurück. „Allen macht es deutlich mehr Vergnügen, die Vorbereitung läuft gut, bis zu 16 Akteure sind ständig dabei.“ So ist er denn auch zuversichtlich, dass er mit seiner Mannschaft den Klassenerhalt noch schafft. Ob dies gelingt, hängt nach seiner Auffassung sehr vom ersten Spiel ab. Schlusslicht Birkesdorf beim Drittletzten Schmidt. „Beide kämpfen ums Überleben. Dieses Spiel musst du gewinnen, um die Kurve zu kriegen.“ Was seine Trainertätigkeit anbelangt, da macht sich der 54-Jährige keine Gedanken. „Mein Fokus ist darauf gerichtet, das Saisonziel zu erreichen. Alles andere lasse ich jetzt nicht an mich heran. Ob ich überhaupt weitermache, entscheide ich später.“

Seit gut drei Wochen ist Yannic Schönen mit dem FC Rurdorf in der Vorbreitungsphase. „Mit sehr guter Trainingsbeteiligung“, merkt er direkt an, und freut sich, dass die Langzeitverletzten Tim Schmitz, Tim Lürkens und Martin Koof, welche die komplette Hinrunde passen mussten, wieder dabei sind. Neu hinzugekommen sind Thilo Tornow (GW Welldorf-Güsten), Jonas Schönen (A-Jugend Wenau) und Mervan Karahan (Rheinland Übach-Palenberg). Mit Mohamed Camara gibt es nur einen Abgang, der als Asylbewerber Deutschland verlassen musste. Wenn er auf die bisher absolvierten zwölf Spiele der Hinrunde blickt, dann ärgert sich der Spielertrainer. „Es hat sich gezeigt, dass wir gerade bei Kontern zu anfällig sind.“ Zudem habe man zu viele Gegentore kassiert. So stellt der FC mit 43 Gegentreffern die schlechteste Abwehr der Liga. „So müssen wir uns diesbezüglich noch mächtig steigern. Und dies schon direkt im Heimspiel gegen die SG Nörvenich-Hochkirchen.“ Eine Partie, die am Freitag, 28. Februar, die Rückrunde eröffnet. Dass Schönen noch an den Klassenerhalt glaubt, auch angesichts von bisher nur neun Punkten, dies stellt er heraus. Wenn nicht, wird er trotzdem als Trainer weiterarbeiten. Vor wenigen Tagen hat er seinen Kontrakt um zwei Jahre verlängert. Mit ein Grund dafür war die sportliche Perspektive des Vereins. „Wir setzen auf unsere Jugend“, freut er sich, dass nach der Saison 2020/21 viele A-Jugendliche, die er drei Jahre in Tetz trainiert hat, dem FC zur Verfügung stehen.

Die Winterpause ist für den VfVuJ Winden schon lange vorbei. „Unsere Vorbereitung läuft auf Hochtouren“, berichtet Trainer Marius Schinke. Dreimal bittet er seine Jungs aufs Spielfeld, hinzu kommt ein Testspiel. Mit den drei Neuzugängen Joel Teichert und Dominic Teichert – beide von Viktoria Birkesdorf – sowie Raies Arfaoui von Alemannia Straß hat sich Winden, so merkt es Schinke an, „menschlich, spielerisch und charakterlich“ verstärken können. Man möchte Tabellenplatz zwei verteidigen. „Was gelingen kann, wenn wir unsere Chancenauswertung deutlich verbessern.“ Ein Manko, das besonders in den letzten fünf Spielen mit nur zwei Siegen zum Tragen kam. Direkt zum Rückrundenstart ist der Verein für Volks-und Jugendspiele spielfrei. Und trainiert wird er auch in der neuen Saison von Marius Schinke.

Mit dem bisher einzigen Testspiel gegen Alemannia Straß (2:3) war Spielertrainer Daniel Ecker von der SG Vossenack-Hürtgen nicht zufrieden. „Aber mit der bisherigen Vorbereitung schon, alle ziehen mit“, lobt er. Auch mit dem Saisonverlauf kann sich Ecker anfreunden. „Wir sind Achter, haben noch drei Nachholspiele, aber schon jetzt 17 Punkte.“ Ärgerlich ist für ihn auch jetzt noch die 2:4-Schlappe gegen Rurdorf im letzten Spiel. „Da haben wir uns blöd angestellt“, trauert er den möglichen drei Punkten nach. Abgänge musste die SG nicht hinnehmen, dafür stehen aber mit Marvin Wirtz und Niklas Krumpen wieder zwei Akteure zur Verfügung, die, so meint es Ecker, die Mannschaft verstärken. Verein und Spielertrainer werden auch in der neuen Saison die gute Zusammenarbeit fortsetzen. Was auch auf Max Hallmanns zutrifft, der als Co-Trainer weiter tätig sein wird.
Aufrufe: 017.2.2020, 08:00 Uhr
sf | AZ/ANAutor