2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligabericht
Die junge Truppe von Germania Schwanheim will mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Archivfoto: Schulz.
Die junge Truppe von Germania Schwanheim will mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Archivfoto: Schulz.

Den Konsolidierungskurs fortsetzen

Heimische Verbandsligisten im Check - Teil 5: Germania Schwanheim +++ Jungem Team fehlt die Kaltschnäuzigkeit +++ Verstärkung in allen Mannschaftsteilen

SCHWANHEIM. Die Winterpause hat die heimischen Teams nach wie vor im Griff, in knapp einem Monat geht es wieder um Punkte. Grund genug für uns, einen Blick auf das bisherige Verbandsliga-Geschehen unserer Teams zu werfen. Heute im Fokus: Germania Schwanheim.

Sportliche Situation: Nach dem Kraftakt in der verganenen Saison, als man zur Winterpause eigentlich schon aussichtlos hinten lag und trotzdem noch die Klasse hielt, hat die Germania in der Hinrunde mit 20 Punkten erneut nicht gerade das Blaue vom Himmel heruntergespielt. Dennoch ist Schwanheims Spielausschuss-Mitglied Oliver Dorn zufrieden: "Dafür, dass wir in der Hinrunde eigentlich traditionell immer etwas schwächer sind, haben wir uns eigentlich gut geschlagen." Dennoch geht der Blick auch tendenziell eher nach unten als nach oben. "Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt", meint Dorn. Wichtig sei es auch, sich innerhalb des Vorstands breiter aufzustellen. "Wir brauchen mehr Manpower, um den Konsolidierungskurs fortzusetzen", fordert Dorn. Das heißt jedoch nicht, dass die Germania finanziell angeschlagen wäre, sondern dass man insgeheim auch einmal von zwei guten Halbserien in einer Saison träumt. Dann ist dem Frankfurter Vorort auch eine ähnliche Rolle zuzutrauen, wie sie in dieser Spielzeit die SG Oberliederbach spielt.

Das lief gut: Die starke Jugendarbeit, die Germania leistet, trägt langsam Früchte. Aus der A-Jugend, die auch in diesem Jahr in der Hessenliga auf den Klassenerhalt zusteuert, kamen mit Simeon Lichtenfels, oder Ertugrul Parmaksiz bereits vielversprechende Jungs nach oben. Blöderweise zog Lichtenfels nach zwei Spielen studienbedingt nach Bulgarien. Immerhin: Nach der Pause kommt Philipp Fröhlich zurück. "Für die Jungs ist es natürlich nicht leicht, sofort im Herrenbereich Fuß zu fassen", gibt Dorn zu, appelliert aber an die Jungs, die den Durchbruch noch nicht ganz geschafft haben: "Sie sollten auf ihre Chance warten und nicht bei der erstbesten Gelegenheit wechseln." Außerdem sei der Teamspirit intakt, die zentrale Achse um Keeper Pablo Alvarez, Innenverteidiger Hicham Mimi und Baldo di Gregorio kann die Partien oft in richtige Bahnen lenken.

Das lief schlecht: Doch eine junge Mannschaft ist auch nicht immer eine Garantie für Erfolg. Gerade vor dem gegnerischen Kasten würde dies sich bemerkbar machen. "Unsere Torausbeute ist mies, wir sind nicht kaltschnäuzig genug vor dem Tor", analysiert Dorn und warnt: "Das kann auch mal nach hinten losgehen, wenn du vorne nicht abgewichst genug bist." Außerdem ist noch zuviel von Spielertrainer und Ex-Profi Baldo di Gregorio (früher u.a. Eintracht Frankfurt und Arminia Bielefeld) abhängig. Fällt die Galionsfigur aus, könnten viele unerfahrene Spieler, die an ihm Halt suchen, nicht mehr volle Leistung bringen, wie Dorn findet.

Kommen und Gehen in der Winterpause: Daher wurde bewusst in der Winterpause nach erfahrenen Spielern gefahndet. Und in Maurizio Sanfratello (kommt aus Weilbach) und Max Fiege (FC Eddersheim, Ex-SV Wiesbaden) gefunden. Außerdem sei man in aussichtsreichen Verhandlungen mit einem Stürmer ließ Dorn durchblicken. Das Comeback von Fröhlich sei auch als Neuzugang zu werten, "er ist schon sehr reif für sein Alter", lobt Dorn den frischgebackenen Aktivenspieler, der ebenfalls aus der A-Jugend kam. Marvin Henrich wechselt dafür zu Germania Weilbach.

Wer wird Meister und wo landet Schwanheim? Dorn: " Ich war schon in der vergangenen Saison ein Verfechter von Kelsterbach. Dieses Jahr werden sie es packen, die haben richtig Esprit und Power. Wenn wir den Abstand nach unten konstant halten und genauso dastehen wie am Ende der vergangenen Saison, wäre ich schon zufrieden."

Aufrufe: 029.1.2016, 17:30 Uhr
Philipp DurilloAutor