2024-05-29T12:18:09.228Z

Ligabericht
Rückkehrer: Delbrücks Paul Nitsch (l.) ist nach langer Verletzungszeit wieder dabei. F: Heinemann
Rückkehrer: Delbrücks Paul Nitsch (l.) ist nach langer Verletzungszeit wieder dabei. F: Heinemann

Delbrück sucht gegen Herford den einfachen Weg zum Tor

Der Delbrücker SC stellt vor dem Heimspiel gegen den SC Herford am Freitagabend die zweitschwächste Offensive der Liga. Auch die Verletzungen der erfahrenen Spieler sind ein Problem. Die Gäste können mit einem Sieg Tabellenführer werden

Zwei Niederlagen im Gepäck, ein Topteam vor der Brust. Der Westfalenligist Delbrücker SC hat im Heimspiel gegen den SC Herford am kommenden Freitag ein paar Herausforderungen zu lösen. Anstoß auf dem Laumeskamp ist um 19:30 Uhr.

Delbrücker SC - SC Herford (Fr 19:30)

„Herford hat eine individuell sehr gut besetzte Mannschaft, die nun durch die Verpflichtung von Christian Müller noch einmal auf sich aufmerksam gemacht hat. Trotzdem ist es für uns an der Zeit, auch mal gegen ein Team von oben zu gewinnen. Wir waren schon mehrmals nah dran“, so DSC-Trainer Detlev Dammeier. Die Herfordert hatten vor zwei Wochen den Zugang des 34-jährigen Ex-Profis von Arminia Bielefeld und Hertha BSC Berlin verkündet. Beim jüngsten 4:0-Erfolg in Theesen kam er in den letzten Minuten zum Einsatz. Mehr als eine Randnotiz darf die Verpflichtung Müllers für den DSC allerdings nicht werden, denn nach nun zwei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf Tabellenplatz 11 geht der Blick erst einmal wieder in Richtung Tabellenkeller. Sechs Punkte trennen die Delbrücker vom ersten Abstiegsplatz. „Jeder kann die Tabelle lesen, aber damit beschäftigen wir uns nicht weiter. Wir haben, trotz der beiden Niederlagen, gute Spiele gezeigt und waren stabil. Wir wissen, woran es gelegen hat und arbeiten daran im Training“, sagt Dammeier. Ein Faktor ist, dass die Delbrücker viel zu wenig Kapital aus ihren Möglichkeiten schlagen.

Hinten steht die Null zu wenig, vorne zu oft

Zehn Tore sind nach elf Saisonspielen zu wenig und der zweitschlechteste Ligawert. Problematisch, denn die Defensive konnte erst zweimal die Null halten, selbst wenn diese mit nur 15 Gegentoren gar nicht schlecht aussieht. „Wir spielen es im letzten Drittel zu kompliziert und müssen einfacher zum Abschluss kommen“, fordert Dammeier. Ein weiteres Problem liegt für den 50-Jährigen in der Verletzungsanfälligkeit der Führungsspieler. Gegen Herford drohen mit Lukas Cramer, Patryk Plucinski und Marco Rüskaup schon wieder drei auszufallen. Sebastian Walter ist erst im Lauftraining. Am vergangenen Wochenende standen bei Preußen Münster II vier Spieler auf dem Platz, die gerade ihr erstes Seniorenjahr bestreiten. „Christian Volmari oder Mattis Klomfass machen es richtig gut. Dass sie jetzt schon so viele Spiele machen, ist gut für die Zukunft. In der Gegenwart wäre es aber noch besser, wenn die erfahrenen Kräfte stabilisieren könnten. Das ist aufgrund von Verletzungen oder Trainingsrückstand leider nicht immer machbar.“ Immerhin, der oberligaerfahrene Paul Nitsch könnte ins Team zurückkehren. Auch Daniel Austenfeld kehrt wieder zurück. Dominique Soethe hat weiterhin Knieprobleme. Drei Partien hat der DSC noch in der Hinserie, die bereits am 18. November mit einem Heimspiel gegen RW Maaslingen endet. „Wir wollen bis dahin und generell bis zum Jahresende noch so viele Punkte sammeln, wie möglich. Die Qualität dafür haben wir, auch gegen den SC Herford“, ist Dammeier überzeugt.

Dem SC Herford winkt dagegen bei einem Sieg in Delbrück die Tabellenführung. Die Partie wurde vorgezogen, weil Delbrück alle Ostwestfalenduelle in dieser Saison unter Flutlicht bestreiten möchte.

„Delbrück hat viel Tempo im Offensivspiel und ist eine starke Kontermannschaft“, weiß Herfords Trainer Daniel Keller. Dem entgegen setzen will Keller „kontrolliertes Ballbesitzspiel“ und eine „gute Restverteidigung“, was eine Defensiv-Absicherung bei eigenem Ballbesitz bedeutet. Zudem müssen die Herforder nach dem jüngsten überzeugenden 4:0-Sieg gegen Theesen eine Balance finden: Einerseits soll natürlich das neu gewonnene Selbstvertrauen nicht erstickt werden, andererseits der Mannschaft deutlich gemacht werden, dass am Freitag ein ganz anderes Spiel ansteht als am vergangenen Samstag. „Wir haben ja nur ein Spiel gewonnen“, macht Keller deutlich, dass es keinen Anlass zu Übermut gibt.
Zur Verfügung stehen wird am Freitag der gleiche Kader wie beim Sieg gegen Theesen. Womöglich stoßen Boris Glaveski und Joschka Matys noch zum Aufgebot, nachdem beide in dieser Woche ohne Beschwerden trainierten. Und auch Ex-Profi Christian Müller wird wieder dabei sein – in welcher Form und wie lange, will Keller nicht verraten.

Aufrufe: 01.11.2018, 10:59 Uhr
Mark HeinemannAutor