2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines

Das stil­le En­de ei­ner lan­gen Kar­rie­re

Kreisliga A Düsseldorf: Sla­wo­mir Schul­te vom TSV Urdenbach hört mit dem Fuß­ball­spie­len auf. Ei­ne Fei­er wird es nicht ge­ben.

Fuß­ball­spie­len hat bis­lang sein Le­ben be­stimmt. Nun nimmt Sla­wo­mir Schul­te Ab­schied von sei­ner ak­ti­ven Sport­kar­rie­re, die 37 Jah­re lang währ­te. „Ir­gend­wann ist Schluss“, be­grün­det der 45-jäh­ri­ge Ama­teur­ki­cker sei­ne Ent­schei­dung, die Fuß­ball­schu­he an den Na­gel zu hän­gen. „Auch wenn es schwer fällt“, wie der Spiel­füh­rer des Kreis­li­ga-Ta­bel­len­füh­rers TSV Ur­den­bach weh­mü­tig be­kennt. Ei­ne Achil­les­seh­nen­ent­zün­dung hat­te den tor­ge­fähr­li­chen Mit­tel­feld­ak­teur zu­letzt zu­rück­ge­wor­fen. Sein Kör­per hat si­gna­li­siert: Es geht nicht mehr.

Ei­ne aus­ge­las­se­ne Ab­schieds­fei­er, wie sie von sei­nen Mit­spie­lern be­reits ge­plant war, wird es al­ler­dings nicht ge­ben. Kein Hoch­le­ben­las­sen durch sei­ne Mann­schafts­kol­le­gen, die ih­ren Se­ni­or zu­letzt schon mal lie­be­voll „Opa“ ge­ru­fen ha­ben. Kei­ne Wür­di­gung durch Ver­eins­ver­ant­wort­li­che in re­spekt­vol­lem Rah­men. Der Li­ga-Stopp an­läss­lich des gras­sie­ren­den Co­ro­na­vi­rus hat al­le Plä­ne zu­nich­te ge­macht.

„Sla­wo hät­te ei­nen stim­mungs­vol­len Ab­schied mehr als ver­dient ge­habt“, be­tont sein Trai­ner Mi­ke Küt­bach, der den Spiel­füh­rer als in je­der Hin­sicht vor­bild­li­chen Sport­ler und lie­bens­wer­ten Men­schen be­zeich­net und sei­nem Of­fen­siv­rou­ti­nier auf dem Platz ei­nen ge­ra­de­zu au­ßer­ge­wöhn­li­chen Tor­in­stinkt be­schei­nigt. „Es ist ex­trem scha­de“, zeigt sich auch Schul­te zu­tiefst ent­täuscht, zu­mal sein gro­ßer Traum von ei­ner Dop­pel­fei­er ge­platzt ist. Zu gern hät­te er sei­nem Ein­tritt in den Fuß­ball-Ru­he­stand mit dem zu er­war­ten­den Be­zirks­li­ga-Auf­stieg sei­ner Ur­den­ba­cher ver­knüpft. „Ge­fei­ert wird aber auf je­den Fall“, ver­spricht Schul­te trot­zig. Spä­ter eben.

Bis da­hin bleibt die sport­li­che La­ge un­ge­wiss. Der Li­ga­be­trieb ist in­zwi­schen ab­ge­bro­chen wor­den. Ei­ne end­gül­ti­ge Ent­schei­dung von Ver­bands­sei­te über die Wer­tung des Sai­son­aus­gangs hin­sicht­lich Ti­tel­ver­ga­be und Ab­stiegs­re­gle­ment steht noch aus. Die vor­be­rei­te­te Sai­son­ab­schluss­fahrt der er­folg­rei­chen Ur­den­ba­cher Ki­cker ins be­nach­bar­te Bel­gi­en ist längst stor­niert wor­den.

Fuß­ball hat dem Brief­zu­stel­ler, der in Ben­rath die Post aus­trägt, im­mer je­de Men­ge Spaß be­rei­tet. Und sein Sohn To­bi­as (10) hat of­fen­sicht­lich das Ta­lent des Pa­pas ge­erbt – eben­so wie sei­nen Tor­rie­cher. „Er trifft so­gar öf­ter als ich“, räumt sein „Trai­ner“ an­er­ken­nend ein.

Aufrufe: 027.5.2020, 20:00 Uhr
RP / Helmut SenfAutor