2024-06-03T07:54:05.519Z

Allgemeines
Foto: Daniel Schuch
Foto: Daniel Schuch

"Das sollte auch der letzte Macho kapieren"

Im Interview spricht spricht Richard Dolan über seine spannendsten Erlebnisse als Spieler, aber auch über seine aktuelle Tätigkeit als Frauen-Trainer beim SV Rosellen

Nach einigen Jahren mit Erfahrung als Trainer im Männerbereich ist Richard Dolan nun schon seit 2011 Trainer im Frauenbereich, und er kämpft durchaus dafür, dass der Frauenfußball noch mehr Anerkennung erfahren sollte. In "Dein Interview bei FuPa" spricht der aktuelle Frauen-Coach des SV Rosellen aber auch über eine traurige Erfahrung, die er am Ende seiner ersten Station bei den Frauen gemacht hat.

Angaben zur Person

Dein vollständiger Name: Richard "Richie" Dolan
Deine Mannschaft: SV Rosellen 1920 Frauen
Deine Position und ggfs. Aufgabe im Team: Cheftrainer. Als Spieler bis zur B-Jugend Linksaußen, ab dann Torhüter
Starker Fuß: Links
Geburtstag: 18.2.1968
Größe: 1,82 Meter
Gewicht: Staatsgeheimnis

Die Fragen

Seit wann spielst du oder trainierst du Fußball und für welche Klubs hast du schon gekickt?
Dolan: Als Spieler war ich von 1978 bis 1997 beim SV Rheinwacht Stürzelberg , 2001 dann beim FC Tigres (Novesia Neuss). Als Trainer habe ich zehn Jahre Jugendarbeit beim SV Rheinwacht Stürzelberg gemacht. Dann war ich von 2000 bis 2004 Torwart- und Co-Trainer bei Novesia Neuss, von 2004 bis 2008 Torwart- und Co-Trainer Rheinwacht Stürzelberg. Von 2011 bis 2015 war ich dann in gleicher Funktion beim SV Hemmerden Frauen, wo ich dann seit Januar 2015 Cheftrainer war. Diese Position habe ich nun seit dem 1. Februar 2017 bei den Frauen des SV Rosellen.

Dein größter Erfolg und deine größte Enttäuschung in deiner Karriere?
Dolan: Der größte Erfolg als Spieler war der Aufstieg mit der Ersten Mannschaft bei Rheinwacht Stürzelberg in die Kreisliga A im Jahr 1996. Als Trainer bin ich mit der C-Jugend in Stürzelberg 1988 Meister geworden. Die größe Enttäuschung als Spieler war sicherlich die Niederlage im Aufstiegsendspiel zur Kreisliga A 2001 mit Novesia Neuss gegen Neukirchen-Hülchrath. Als Trainer hat mich die Reaktion zweier Spielerinnen nach meinem Rücktritt in Hemmerden 2016 am meisten enttäuscht. Erfahren habe ich das nach meinem Start in Rosellen 2017. Das war schon übel, weil es hintenrum war und nicht offene Kritik in mein Gesicht - und weil es ins Persönliche ging. Aber das ist halt so.

Welches Spiel wird dir für immer in Erinnerung bleiben und warum?
Dolan: Das ist ein Pokalspiel mit Rheinwacht Stürzelberg gegen den SC Kapellen Ende der achtziger oder Anfang der neunziger Jahre. Trainer der Gegner war der damalige Profi bei Borussia Mönchengladbach, Bernd Kraus, und ich habe sicherlich eines meiner besten Spiele gemacht.

Welches Tor oder welche Aktion von dir war deiner Meinung nach am wichtigsten?
Dolan: Das weiß ich nicht mehr. Aber als Torwart werde ich sicher eine paar gute Paraden gemacht haben - und auch sicherlich ein paar große Böcke.

Wie beurteilst du die aktuelle Lage deiner Mannschaft?
Dolan: Wir sind aktuell voll im Soll. Die Mannschaft entwickelt sich gut und wir haben auch einen guten Zulauf.

Welche Ziele verfolgst du bis zum Saisonende?
Dolan: Dass wir uns weiter entwickeln und bis zum Schluss ganz oben um den Aufstieg mitspielen.

Wie viel Geld verdienst du mit dem Fußball?
Dolan: Nichts, wie die meisten meiner Kollegen im Frauenfußball, obwohl der Aufwand der Gleiche wie im Männerfußball ist. Aber das ist auch nicht mein Motiv.

Für diesen Verein würde ich gerne mal spielen…
Dolan: Spielen geht leider nicht mehr. Als Trainer bin ich aktuell bei einem tollen Klub. Mal sehen wohin es mich noch verschlägt. Ich glaube, dass man als Trainer nach drei bis fünf Jahren neue Impulse braucht. Und das gilt für die Mannschaft auch.

Das ist mein Vorbild…
Dolan: Als Spieler war das für mich Toni Schumacher in Köln in den Achtzigern. Als Coach hatte ich immer eine Schwäche für temperamentvolle Trainer. Ich bin aber Trainer geworden, weil ich oft erlebt habe, dass „Kumpanei“ an der Tagesordnung war und nicht immer die Leistung gezählt hat. Und das wollte ich besser machen. Ob mir das gelingt, sollen andere beurteilen.


Der beste Trainer…
Dolan: Da gibt es sicherlich viele: Hennes Weisweiler, Jupp Heynckes (als er älter und souveräner war) und Jürgen Klopp natürlich, weil er für die Leidenschaft in dem Sport steht.

Mein Wunsch für den Amateurfußball:
Dolan: Dass die Bedeutung für die Gesellschaft noch mehr anerkannt wird. Dass wertgeschätzt wird, was von vielen Ehrenamtlern geleistet wird. Und für den Frauenfussball: Dass auch der letzte Macho begreift, dass Frauenfussball eine ernstzunehmende Sportart ist.

Darum nutze ich FuPa:
Dolan: Weil es für mich die beste Plattform ist, schnell Informationen zu erhalten.



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Aufrufe: 026.11.2018, 13:34 Uhr
Sascha KöppenAutor