2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Lüneburg

Das sagen die Vereine zum Saisonabbruch

Breite Zustimmung zum NFV-Beschluss

Spätestens nachdem die Bund- und Länderkonferenz die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verlängerte und für den Fußball keine Lockerungen zu erwarten waren, war absehbar, dass der Niedersächsische Fußballverband (NFV) die Spielzeit 2020/21 nicht fortführen kann. Am Mittwoch schaffte der Verband Fakten.

Die Saison wird in allen Spielklassen abgebrochen und annulliert. Der Abbruch erfolgt ohne Wertung der bisherigen Ergebnisse, sodass es wie im Vorjahr keine Absteiger gibt. Bei den Vereinen findet der Beschluss breite Zustimmung.

An der Blumenstraße beim FC Hagen/Uthlede wird also auch zukünftig Oberligafußball geboten. „Nun haben wir Planungssicherheit“, teilt Wilfried Roes mit. Der Leiter des Herrenspielbetriebs sieht den Saisonabbruch als logische Konsequenz der steigenden Corona-Zahlen, auch wenn er sich lieber eine sportliche Entscheidung gewünscht hätte. Er denkt auch an die zweite Mannschaft des FC Hagen/Uthlede, die bisher alle Spiele gewann und in der Kreisliga den ersten Platz belegte. „Für die Jungs tut es mir leid“, sagt Roes.

Chris Müller, Trainer der SG Frelsdorf/Appeln/Wollingst, hofft auf die kommenden Monate, um zumindest wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. „Die Jungs haben sich in den letzten Wochen fit gehalten, aber ohne richtiges Training mit dem Ball ist irgendwann auch die Luft raus. „Wir hätten natürlich gerne weitergespielt, aber das Risiko ist zu groß und letztlich ist die Entscheidung auch gerechtfertigt. Nun müssen wir abwarten, wann wir wieder starten können.“

Mit nur drei Punkten hinter dem Tabellenführer Rot-Weiss Cuxhaven ist die Saison für den FC Geestland beendet. Trotz guter Chancen auf die Aufstiegsrunde stehen die Geestländer hinter dem Beschluss des NFV. „Unter den aktuellen Umständen halten wir das für die einzig richtige Entscheidung. Ein vernünftiger und fairer Trainings- und Spielbetrieb kann aus unserer Sicht nicht so frühzeitig wieder starten, dass man die Saison noch akzeptabel zu Ende spielen könnte“ sagt Geestlands Teammanager Matthias Daum.

Schon im Vorjahr war der MTV Bokel als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht einer der Profiteure des Saisonabbruchs. In diesem Jahr zeigte sich das Team jedoch stabiler und hätte den Klassenerhalt durchaus aus eigener Kraft schaffen können. Trotzdem begrüßt Bokels Coach Detlef Zapp die komplette Annullierung der Saison: „Das war überfällig. In der kurzen Zeit hätte man die Spiele nicht austragen können. In einigen Ligen haben die Mannschaften ja nur drei bis vier Spiele ausgetragen.“ Gleichzeitig hofft er, dass die Aktiven nach der langen Pause das Interesse am Fußball nicht verlieren.

Viele Spielausfälle im Herbst

Der Bezirksliga-Aufsteiger TSV Stotel legte einen guten Saisonstart hin und belegte den vierten Platz in seiner Staffel. Doch auch für die Stoteler ist der vorzeitige Abbruch nur logisch. Gerald Gerber erinnert sich noch gut an die Zeit vor der Unterbrechung: „Im Oktober hatten wir bis zu vier Spieler in Quarantäne und für mich war das zum Teil auch Wettbewerbsverzerrung.“ Nachdem die positiven Fälle in die Höhe schnellten, brach in einzelnen Ligen ein kleines Chaos aus. Viele Spiele fielen aus und es gab ein ungleiches Tabellenbild in den Staffeln. Die Gesundheitsämter schickten in manchen Landkreisen ganze Mannschaften in Quarantäne, während es ins anderen Gebieten deutlich lockerer gehandhabt wurde. Das Szenario der vielen coronabedingten Ausfälle hätte auch bei einem Re-Start gedroht.

„Ich hätte die Saison auch gerne sportlich beendet und durchaus die Hoffnung, dass wir nach Ostern wieder loslegen können, aber zunächst müssen nun die Zahlen wieder runter“, so Stotels Trainer. Seine Spieler wären fit gewesen: „Die Jungs sind seit mehreren Wochen im individuellen Training, aber nun steht der Fußball erst einmal hintenan“, so Gerber.

Wenige Kilometer entfernt beim Ligarivalen SG Stinstedt stößt der Abbruch ebenfalls auf Verständnis: „Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn es endlich wieder losgegangen wäre. Die Entwicklung speziell in den letzten Wochen zeigt allerdings, dass dies leider nicht möglich ist. Für jede Entscheidungsvariante gibt es „Pro & Contra“ und daher ist es mit Sicherheit sehr schwierig, die richtige für alle zu treffen. Wir respektieren es so, wie es entschieden wurde“ lässt Stinstedts langjähriger Trainer Stefan Gehlhaar wissen.

Hoffnung auf den Pokal

Etwas Hoffnung dürfen sich die verbliebenen Teilnehmer der Pokalwettbewerbe machen. Der FC Hagen/Uthlede, der im Vorjahr nur knapp im Halbfinale gegen MTV Eintracht Celle scheiterte, steht im Achtelfinale des Niedersachsenpokals der Amateure und müsste beim Klassengefährten Turnerbund Uphusen antreten. „Wir hoffen, dass es im Sommer möglich ist den Pokal auszuspielen“, sagt Wilfried Roes. Er gibt aber zu bedenken, dass auch hier ein Vorlauf für die Mannschaften gegeben sein muss.

Laut dem NFV sollen die Teilnehmer am DFB-Pokal, sofern es die Verfügungslage zulässt, sportlich ermittelt werden. „Andernfalls kommt auch hier eine alternative Entscheidungsfindung in Betracht. Gleiches gilt für den Pokal auf Kreis- und Bezirksebene“, sagte NFV-Präsident Distelrath. Im Vorjahr hatten einige Kreise die Pokalsieger in einem Elfmeterschießen ermittelt. Der Bezirkspokal wurde in dieser Saison erst gar nicht ausgespielt.

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Aufrufe: 03.4.2021, 09:40 Uhr
Andreas HarneitAutor