Das ''ganze Dorf'' feiert SV Hallgarten

Die Leistung der Rheingauer ist aber umso erstaunlicher, hatte den SV Hallgarten doch vor der Runde und auch in der Aufstiegsrunde nicht jeder unbedingt auf der Rechnung. Gegen Nied setzte sich die bessere Taktik durch. „Wir haben hinten den Laden dichtgemacht. Nied ist zwar eine technisch versierte Mannschaft, aber agierte auch zunehmend kopfloser“, analysierte Keeper Solter, der sich auf sein Abwehrbollwerk um die George-Brüder Christian und Marvin verlassen konnte. Einzig Meikel Kocur traf in der 79. Minute für den Vizemeister aus dem Main-Taunus-Kreis, dem damit ein Aufstieg mit stolzen 83 Punkten versagt blieb. Zuvor hatten die Rheingauer nämlich schon drei Treffer vorgelegt. Kein Wunder, dass Tormaschine Robin Kliemt (30. und 68.) wieder zweimal zugeschlagen hat. Dazu traf Gabriel Krämer (41) zur 2:0-Pausenführung.

Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit war dann nur noch Jubel. Abteilungsleiter Alexander Much war einer der Ersten, die das Feld nach dem Schlusspfiff stürmte. Der 36-Jährige sagte noch völlig außer Atmen: „Das ist einfach nur der Wahnsinn! Wir haben eine Riesen-Leistung abgerufen und uns für eine historische Saison belohnt.“ Wie man jedoch jetzt das „Abenteuer“ Gruppenliga angehen wird, weiß Much selbst noch nicht ganz genau: „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Wir hoffen, dass wir noch eins, zwei Spieler verpflichten können, aber das ist erst einmal Zukunftsmusik.“ Schließlich muss man solch unerwartete Fußball-Feste erst mal feiern.

Des einen Freud, der anderen Freud- Mit dem Aufstieg des SV Hallgarten durften sich nämlich gleich drei andere Vereine freuen. Schon direkt vor Ort, waren doch unter den 700 Zuschauern in Medenbach auch Spieler der Relegationsverlierer SG Meilingen, GSV Born und SV Bosporus vertreten. Die drei Clubs, die eigentlich abgestiegen wären, bleiben nun dank Hallgarten in ihren jeweiligen Klassen. Entsprechende Dankesbekundungen sind beim SVH-Vorsitzenden Christian Rau eingegangen.