2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Lüneburg

Das „Gallische Dorf“ wehrt sich weiter

FC Oberneuland verteilt nach Arambasic-Abgang die Aufgaben auf mehrere Schultern – Bremerhavener Damsch ist Co-Trainer

BREMERHAVEN. Der überraschende Abgang von Trainer Kristian Arambasic zum BSV Rehden hat die Verantwortlichen des FC Oberneuland mitten im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Nord auf dem falschen Fuß erwischt. Arambasic war viereinhalb Jahre lang das Aushängeschild des Vereins aus dem Bremer Osten gewesen, mit dem er 2020 aus der Bremen-Liga in die vierthöchste Spielklasse aufgestiegen war. Die große Lücke, die Arambasic beim FCO hinterlassen hat, soll von einem Team gefüllt werden, zu dem auch der Bremerhavener Jürgen Damsch gehört.

„Wir haben die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt“, berichtet Damsch, der als Co-Trainer den seinerseits vom Assistenz- zum Cheftrainer beförderten Daniel Prause unterstützen wird. Beide Coaches haben eine A-Lizenz und sind studierte Sportwissenschaftler. Und sie wissen, wie groß die Fußstapfen sind, die Arambasic am Vinnenweg hinterlässt. „Kristian hat eine Menge über seine eigentliche Aufgabe bei den 1. Herren hinaus gemacht. Das ging ja bis zur Sponsorenakquise. Für den Verein war er ein unheimlicher Sympathieträger“, betont Damsch, der zuletzt Oberneulands U15 in der Verbandsliga trainiert hat und daran auch festhalten wird. Gerade dieses Engagement an vielen Fronten hat Arambasic aber wohl auch zermürbt: Den Wechsel zum Regionalliga-Konkurrenten Rehden begründete er damit, sich dort ausschließlich auf den Trainer-Job konzentrieren zu können.

Budget gibt nicht viel her

Als Tabellenletzter der Süd-Gruppe der Regionalliga ist die Ausgangslage für den FCO vor Beginn der Abstiegsrunde alles andere als günstig. Das will Damsch auch gar nicht beschönigen. Während sich die Konkurrenz „Unterschiedsspieler“ mit Profi-Erfahrung leisten könne, gebe das Budget der Bremer nicht viel her. „Wir sind ganz unten in der Nahrungskette. Es gibt bei uns Spieler, die gar kein Geld bekommen“, sagt der 35-Jährige und fügt hinzu: „Uns ist klar, dass eine ganze Menge gut laufen muss für uns. Wir müssen schon oft ans Limit kommen, um die Möglichkeit haben zu punkten.“ Dennoch werde man als „gallisches Dorf“ alles versuchen, um mit Kampfgeist und mannschaftlicher Geschlossenheit in der Regionalliga zu bleiben – und auch das zweite Saisonziel zu erreichen, den Lotto-Pokal zu gewinnen. Damit stünde der FCO wieder in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals, was finanziell einen warmen Regen bedeuten würde. Allerdings wartet auf den Regionalligisten mit dem souveränen Bremen-Liga-Spitzenreiter Bremer SV im Viertelfinale eine harte Nuss.

Als Eigengewächs der TSV Wulsdorf wirft Damsch, der einst des Studiums und der Liebe wegen nach Bremen gezogen ist, auch immer einen Blick auf den Seestadt-Fußball. Der Sportlehrer ist gespannt, wie es nach dem voraussichtlichen Aufstieg von TuSpo Surheide mit dann fünf Bremerhavener Mannschaften in der Bremen-Liga weitergehen wird. „Ich würde mir wünschen, dass das funktioniert, aber ich halte es für schwierig. Generell wäre es sinnvoll, die Kräfte zu bündeln. Einfach auch, weil immer mehr die Basis fehlt. Es gibt ja kaum noch A-Jugendmannschaften in Bremerhaven. Das heißt, es kommt kaum noch etwas nach. Und wenn weniger Masse da ist, fehlt irgendwann auch die Qualität“, analysiert Damsch.

Der frühere Jugendtrainer der Leher TS und des TuSpo Surheide hat sich aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit im Nachwuchs des SC Weyhe – wo er den aktuell besten Scorer der europäischen Topligen, den aus Achim stammenden Torjäger Deniz Undav (Royal Union Saint-Gilloise) unter seinen Fittichen hatte –, beim TuS Komet Arsten und in Oberneuland einen guten Namen gemacht. „Wir haben dort den Aufstieg in die Regionalliga geschafft und auch den Klassenerhalt geschafft“, betont Damsch. Daher weiß er auch die Talentschmiede, die beim JFV Bremerhaven entstanden ist, einzuschätzen: „Der JFV ist richtig positiv für Bremerhaven. Man macht dort mit durchgehend qualifizierten Trainern gute Arbeit.“

Strukturen müssen stimmen

Den Vereinen in Bremen und Bremerhaven rät Damsch, die Konkurrenz aus dem benachbarten Umland nicht zu unterschätzen. „Wenn ich privat irgendwo Fußball gucken gehe, schaue ich auch: Wo bekomme ich eine Bratwurst, wo bekomme ich eine Cola? Wo gibt es einen Stadionsprecher, wo kann ich sitzen? Da sind viele Vereine im Land Bremen leider nicht gut strukturiert“, bedauert der FCO-Co-Trainer.

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Aufrufe: 09.2.2022, 12:20 Uhr
/ Nordsee-Zeitung / Dietmar RoseAutor