2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Daniel Kerscher, Trainer des TSV 1861 Nördlingen, gibt die Richtung vor.
Daniel Kerscher, Trainer des TSV 1861 Nördlingen, gibt die Richtung vor. – Foto: Klaus Jais

„Das Ergebnis harter Arbeit“

Der Trainer des TSV Nördlingen, Daniel Kerscher, zieht eine Bilanz der Herbstrunde und spricht von einer sehr guten Ausgangslage

Nach 13 Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen rangiert Landesligist TSV Nördlingen auf dem zweiten Tabellenplatz – nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer 1. FC Sonthofen und punktgleich mit dem TSV Gilching/Argelsried. Ein Ergebnis, mit dem wohl keiner der Verantwortlichen vor Saisonbeginn gerechnet hätte. Der „Star“ in Nördlingen ist dabei ganz klar die Mannschaft, wie auch Übungsleiter Daniel Kerscher im Interview mit den Rieser Nachrichten zur Winterpause deutlich macht. Einzelspieler hebt er nicht hervor.

Wie blicken Sie zurück auf die bisherige Saison? Sprich: Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden Ihrer Mannschaft? Was ist aus Ihrer Sicht noch ausbaufähig?

Kerscher: Nach dem personell großen Umbruch im Sommer sowie dem Abstieg aus der Bayernliga bin ich aktuell absolut zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben, bis auf Jens Schüler, nur auf Spieler aus der eigenen Jugend gesetzt. Dass wir mit Spielern aus der eigenen Jugend auf dem zweiten Platz der Landesliga stehen, ist Verdienst der tollen Jugendarbeit in Nördlingen. Für die verbleibenden Spiele haben wir uns eine sehr gute Ausgangslage verschafft. Dadurch geht die Mannschaft absolut motiviert und fokussiert in die Vorbereitung. Ausbaufähig ist sicherlich unsere Chancenverwertung, obwohl wir die beste Offensive der Liga stellen. Gerade in engen Spielen wie beispielsweise Ichenhausen oder Neuburg haben wir zu viele hundertprozentige Chancen liegen lassen.

Was sind Ihre persönlichen Highlights? Was ist negativ haften geblieben?

Kerscher: Negativ haften geblieben ist sicherlich die Auftaktniederlage zu Hause gegen Bad Heilbrunn. Positives Highlight war das letzte Heimspiel gegen Geretsried: Nicht nur aufgrund der Höhe des Ergebnisses, sondern auch die Einstellung der Mannschaft hat mir hier imponiert. Die Mannschaft wollte im letzten Heimspiel noch einmal zeigen, dass wir zurecht zur Spitzengruppe der Landesliga gehören. Ebenso erinnerungswürdig beziehungsweise ein Highlight der Saison war der Heimsieg gegen den Konkurrenten TSV Gilching: Wir hatten vorab eine kleine Schwächephase mit Niederlagen gegen Neuburg und Sonthofen sowie einem Unentschieden gegen Ichenhausen. Das Gilching-Spiel war sicherlich nicht einfach für uns, aber die Mannschaft hat absolut Moral bewiesen und ein tolles Spiel abgeliefert.

Welches Landesligateam hat Sie am meisten in der bisherigen Saison überrascht? Und: Welchen Landesligaspieler hätten Sie gerne in Ihrem Team, wenn Sie die freie Wahl hätten?

Kerscher: Imponiert hat mir auf jeden Fall der Zusammenhalt von Bad Heilbrunn. Die Mannschaft kämpft füreinander. Ein ganz unangenehmer Gegner für uns. Überrascht hat uns der VfR Neuburg, den wir eigentlich als Meisterschaftsfavorit auf dem Zettel hatten, aktuell aber nur den 17. Tabellenplatz belegt. Generell bin ich mit meiner Mannschaft absolut zufrieden. Auffälligster Spieler war in jedem Fall Andreas Hindelang vom 1. FC Sonthofen. Ein cleverer Spieler, nicht nur durch seine Erfahrung ein Top-Spieler der Liga, den jeder Trainer gerne in seinen Reihen hätte.

Stichwort Corona: Wie wurde aus Ihrer Sicht von Seiten des Verbandes dieses Thema mit all seinen Konsequenzen behandelt? Sind im Umgang damit Ihrer Meinung nach die richtigen Entscheidungen getroffen worden?

Kerscher: Ich denke, zu diesem Thema wurde von Seiten des Vereins alles gesagt. Für uns war es natürlich schade, durch eine Quotienten-Regelung aus der Bayernliga abzusteigen.

Wie und wann wird es nach der Winterpause weitergehen? Wohin geht die Reise in dieser Saison?

Kerscher: Wir treffen uns seit Anfang des Jahres einmal wöchentlich zu einer Laufeinheit und einmal wöchentlich zu einem Online-Training. Die Vorbereitung beginnt am 24. Januar, Anfang Februar absolvieren wir ein Trainingslager in Gersthofen. Nach den positiven Ergebnissen in der Hinrunde wollen wir so lange wie möglich oben mitspielen. Natürlich sind die Erwartungen durch den Tabellenplatz gestiegen. Diese Erfolge sind allerdings nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis harter und konzentrierter Arbeit. Um den Aufstieg mitzuspielen, ist nicht immer selbstverständlich, aber bietet in der kommenden, bei den Fußballern nicht immer beliebten Wintervorbereitung nochmals zusätzliche Motivation. Dabei wollen wir unseren offensiven Spiel-Stil beibehalten: Die Zuschauer sollen gerne ins Gerd-Müller-Stadion kommen und dort weiterhin tolle Spiele sehen.

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Aufrufe: 015.1.2022, 19:28 Uhr
Rieser Nachrichten / Klaus JaisAutor