"Dann sollen Frau und Familie im Vordergrund stehen"

Coach, am Ende einer durchaus beeindruckenden Saison habt ihr euch mit dem Aufstieg in die Niederrheinliga belohnt. Wie bewertest du die Erfolgssaison in der Landesliga?
Die zurückliegende Saison mit dem Aufstieg in die Niederrheinliga zu beenden, ist der krönende Abschluss einer positiven Entwicklung, an der alle Beteiligten ihren Anteil haben. Der Kader zeigt, trotz des jungen Durchschnittsalters, ein enormes Potential. Jede einzelne Spielerin hat sich in den vergangenen Monaten entweder charakterlich oder spielerisch weiterentwickelt und in den entscheidenden Situationen dazu beigetragen, diesen sportlichen Erfolg zu erreichen.

Ihr habt euch in der gesamten Saison kaum aus der Ruhe bringen lassen und im Zweikampf mit TuSA Düsseldorf nahezu überhaupt keine Nerven gezeigt. Woher kommt diese „Coolness“ in deiner Mannschaft?
Meine Mannschaft hat sich diese Meisterschaft mit absolutem Willen, Engagement und mannschaftlicher Geschlossenheit verdient. Vermutlich hat sie deshalb keine Nerven gezeigt, weil der Aufstieg weder vor noch der während der Saison als Ziel ausgegeben wurde. Irgendwann entwickelten sich Eigendynamik und ein sportlicher Lauf, der sich auch durch die unglückliche Niederlage beim direkten Konkurrenten TuSA nicht aufhalten ließ.

Die Niederrheinliga wird sicherlich noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Wie sehen deine Planungen für die kommende Saison aus? Schaut ihr euch nach Neuverpflichtungen um oder vertraut ihr dem Kader aus der Aufstiegssaison?
Der Kern der Mannschaft bleibt nach dem Aufstieg in Velbert und genießt das absolute Vertrauen des Trainerteams. Natürlich wurde der Kader für die höhere Spielklasse verstärkt und wir sind froh, einige junge, sehr talentierte und charakterlich tolle Spielerinnen für unseren Weg gewonnen zu haben. Auch Dank der wachsenden Unterstützung seitens der Vereinsverantwortlichen konnten wir uns gegenüber möglichen Neuzugängen sehr gut präsentieren und die Mannschaft gezielt verstärken.

Kann das Ziel für die Saison 2019/20 nur „Klassenerhalt“ lauten?
Das Saisonziel für einen Aufsteiger kann und sollte nur der Klassenerhalt sein, ja. Dafür werden wir engagiert und motiviert arbeiten.

Neben deiner Tätigkeit als Cheftrainer der Damen, bist du auch noch als Co-Trainer der A-Junioren tätig. Die U19 muss den Klassenerhalt in der Niederrheinliga noch in der Relegation klar machen. Wie schätzt du die Chancen ein?
Die Chancen der U19 die NRL-Qualifikation erfolgreich zu absolvieren, sehe ich, trotz der starken Gruppe, als sehr hoch an. Das Trainerteam hat bereits im Verlauf der gesamten Saison auf die Jungjahrgänge gesetzt bzw. setzen müssen. In der Rückrunde standen stets sieben, acht Spieler des Jahrganges 2001 in der Startformation. Diese Spieler sind allesamt hochtalentiert, tragen ihr Herz am rechten Fleck und wenn sie sich auf dem Platz als Mannschaft präsentieren, wird es für jeden Gegner schwer gegen diese Truppe zu bestehen.

Die Saison war für dich sicherlich auch anstrengend genug. Kannst du dich in der anstehenden Sommerpause erholen oder nehmen die Planungen für die kommende Saison zu viel Zeit in Anspruch?
Das zurückliegende Engagement in zwei Mannschaften war sicherlich sehr intensiv, zeitlich oft ein Drahtseilakt und verlangt nach einigen Wochen Ruhe. Wenn man als Trainer acht, neun Monate lang fünfmal pro Woche in Velbert auf dem Platz steht, dazu der Sonntag durch die Spiele der beiden Mannschaften auch vom Fußball dominiert wird, dann müssen und sollen nun erstmal Frau und Familie im Vordergrund stehen.

Dank der guten Zusammenarbeit im Trainer- und Betreuerteam der Damenmannschaft ist dies in den kommenden Wochen möglich. Die Kaderzusammenstellung für die höhere Spielklasse wurde frühzeitig begonnen, die Termine für Testspiele und Aktivitäten mit der Mannschaft stehen und daher wird der Juli zur fußballfreien Zeit erklärt.