2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
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„Da zählt nicht, wie gut der Einzelne ist“

Aufsteiger tun sich naturgemäß oft schwer in der neuen, höherklassigen Liga und so geht es auch derzeit dem SSV Aalen mit Torhüter Adrian Walther zwischen den Pfosten. Oft mangelt es an Kleinigkeiten, Fehlern, Bezirksligaerfahrung. Doch die Nummer 1 beim SSV hat von Letzterem bereits jede Menge!

Adrian Walther ärgert nicht nur, dass sein SSV Aalen in den ersten zwölf Saisonspielen die zweitmeisten Gegentore der Bezirksliga hinnehmen musste, sauer aufstoßen tun ihm vielmehr die mageren fünf Punkte, die die Aalener in dieser Spielzeit bislang geholt haben und der vorletzte Tabellenplatz, der unterm Strich dabei herausgesprungen ist. Dass der Klassenerhalt als Aufsteiger immer ein schweres Unterfangen wird, weiß nicht nur er, auch die anderen beiden Aufsteiger, der FC Spraitbach und der TV Steinheim, könnten davon an dieser Stelle ein Lied singen. Woran das lag und welche "Liberos mit Handschuhen" der 25-Jährige als sportliche Vorbilder sieht, erzählt er im Intervíew.

Adrian „Addy“ Walther (25), SSV Aalen: „Da zählt nicht, wie gut der Einzelne ist“


Was macht einen guten Torhüter aus? Was ist das Geheimnis guter Defensivarbeit?

Adrian Walther: Man sollte eine gute Einheit mit seinen Vorderleuten bilden, denn niemand verteidigt alleine – das funktioniert nur im Kollektiv. Einen guten Torhüter zeichnet natürlich in erster Linie das Abwehren von Bällen aus, jedoch sind heutzutage das Spielerische am Ball und die Kommandos mindestens genauso wichtig!

Wie reagierst du, wenn ihr einen Gegentreffer bekommt?

Natürlich bin ich angepisst und werde auch mal laut, aber das geht in erster Linie an mich selber, da ich als allerletzter vielleicht noch etwas ausbügeln kann. Jedoch halte ich nicht viel davon, sich lange damit zu befassen, denn du hast nicht die Zeit dafür. Die nächste Aktion lässt nämlich nicht lange auf sich warten.

– Foto: Paul Stadelmaier

Welches war dein stärkstes Spiel in der bisherigen Saison?

Ich denke, es gibt kein unbedingt bestes Spiel diese Saison. Ich persönlich hatte dieses Jahr mehr gute als schlechte Spiele oder Aktionen, jedoch bringt mir das leider nichts, denn wir haben nur fünf Punkte auf dem Konto. Und das ist leider das, was zählt. Wir müssen als Kollektiv noch enger zusammenwachsen. Da zählt nicht, wie gut der Einzelne ist.

Wer sind deine fußballerischen Vorbilder?

Da ich erst im aktiven Bereich zum Torspieler auserkoren wurde, hatte ich natürlich Feldspieler wie Ronaldinho, Messi oder Beckham als Vorbilder. Seit ein paar Jahren sind es natürlich eher die Torhüter wie Manuel Neuer und ter Stegen, die eigentlich eher als Libero mit Handschuhen agieren lacht.

Was ist dein persönliches Ziel, wenn die Saison fortgesetzt wird? Und was wollt ihr als Mannschaft noch erreichen?

Ich denke, das Wichtigste ist erstmal, dass wir uns alle wiedersehen und uns somit freuen können, wieder unseren Lieblingssport auszuüben. Natürlich wollen wir die Klasse halten, jedoch wird das verdammt schwierig. Wir haben in der Hinrunde zu viele Spiele am Ende noch hergeschenkt oder durch individuelle Fehler noch verloren. Wenn wir das ab dem Wiederbeginn abstellen können, dann ist vielleicht noch etwas möglich!

Was machst du, wenn du zu null spielst?

Man muss ja ehrlich sein: Das war dieses Jahr noch nicht der Fall, daher musste ich noch nichts zahlen lacht. Jedoch habe ich in den letzten Jahren dann immer eine Kiste springen lassen, das gehört ja dazu.

Vielen Dank fürs Interview! Adrians bezahlte Kisten könnt ihr hier nachzählen.

Aufrufe: 03.2.2021, 07:00 Uhr
Michael FeindertAutor