Es ist kaum noch etwas übrig. „Fast 100 Jahre Vereinsgeschichte sind zum Großteil weg“, sagt Andreas Harmes, Vorsitzender des Sportvereins Blau-Weiß Concordia Viersen. Hunderte Fotos, Pokale, Schriftstücke, aber zum Beispiel auch 90 Prozent der Fußballtrikots, Leibchen und Bälle sind bei dem Brand am Sonntag in der Turnhalle der Agnes-van-Brakel-Schule in Helenabrunn zerstört worden. „In dieser Turnhalle hatte unser Verein sein Geschäftszimmer und Materiallager für alle Fußballmannschaften“, erläutert Harmes. Nicht nur das Archiv von Blau-Weiß Concordia, auch historisches Material des TV 1894 Helenabrunn, mit dem Concordia vor einigen Jahren fusionierte, ist in Flammen aufgegangen. Harmes: „Wir haben bereits das Gespräch mit der Stadt gesucht, um schnellstmöglich ein Konzept und eine Strategie zu entwickeln, um nach dem Ende des Lockdowns in Helenabrunn wieder Fußball spielen zu können.“
Am Sonntagmorgen war die Viersener Feuerwehr nach Helenabrunn gerufen worden, weil die Turnhalle brannte. Nun ist sie eine Ruine, einzig die Außenmauern stehen noch. Am Montag teilte eine Polizeisprecherin mit: „Die Kriminalpolizei geht derzeit von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus.“ Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 02162 3770 zu melden.
Wegen der Corona-Pandemie wurde die Halle zuletzt zwar nicht dringend gebraucht, doch normalerweise wird sie nicht nur von Schulklassen, sondern eben auch von Vereinssportlern belegt. „Der gesamte Fußballjugend- und Seniorenbereich nutzt die Duschen und Umkleidekabinen für den Trainings- und Spielbetrieb“, sagt Harmes. Der Kunstrasenplatz sei nur ein paar Meter entfernt. „Zu ,normalen’ Zeiten wurden diese Räumlichkeiten innerhalb einer Woche von etwa 400 Kindern und Jugendlichen sowie etwa 60 Senioren unseres Vereins genutzt“, ergänzt er. Hinzu kämen die Mannschaften der jeweiligen Gegner an den Spieltagen. „Nachdem vor circa zwei Jahren bereits unsere Hütte am Rasenplatz vollständig abgebrannt ist, sind wir von diesem Brand existentiell betroffen, da wir keinen Trainings- und Spielbetrieb mehr an diesem Standort organisieren können.“ Hinzu kommt der finanzielle Schaden: Es sei Material im Wert von einigen Tausend Euro zerstört.
Harmes zählt jetzt darauf, dass Verein und Stadt bald eine Lösung finden. „Aufgrund der Corona-Pandemie ruht derzeit der Spielbetrieb, aber wir hoffen, irgendwann im Januar oder Februar 2021 den Trainings- und Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können“, sagt er. Eine Möglichkeit könne sein, zeitnah Container als Umkleiden und Duschen neben dem Kunstrasenplatz bereitzustellen. Denn: „Wir haben eine wichtige Verantwortung, insbesondere für mehr als 400 Kinder und Jugendliche, die derzeit sehr darunter leiden, sich nicht sportlich betätigen zu können und auch ihre Mitspieler nicht zu treffen.“
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