Chemnitzer FC entscheidet Halbfinal-Hitzeschlacht für sich

Es war schon eine sonderbare Konstellation, die es in dieser Form wohl nie wieder geben wird.
Das erste Pflichtspiel der Saison und dann gleich ein Halbfinale im Landespokal - das Highlight in der noch jungen Vereinsgeschichte des FC International Leipzig. Doch wie vor jeder Spielzeit musste sich das Oberligateam zu Beginn der Vorbereitung wieder einmal neu erfinden und aus einigen wenigen Stammkräften und insgesamt (14!) Neuzugängen eine Mannschaft zusammenbauen.

Aber auch im Lager der Westsachsen aus Chemnitz war es eine alles andere als ruhige "Sommerpause", denn nach der Corona-bedingten Fortsetzung der Drittliga-Saison ohne Zuschauer lief es für den CFC ganz und gar nicht nach Plan und so musste man schlussendlich aufgrund nur zweier fehlender Treffer den bitteren Gang zurück in Regionalliga Nordost antreten.Doch damit nicht genug - abseits des sportlichen Abstiegs und einem erneuten Kaderumbruch sowie des Trainerwechsels ploppten die finanziellen Lasten des Clubs auf, denn es mussten 450.000 € her, um das Insolvenzverfahren beenden zu können.

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Auch die Findung eines geeigneten Termins und Austragungsortes gestaltete sich im Vorfeld nicht unbedingt einfach und so gab es erst Mittwochnachmittag Grünes Licht vom zuständigen Gesundheitsamt zum eingereichten Hygienekonzept für das Bruno-Plache-Stadion, in dem das Match vor bis zu 1000 Zuschauer stattfinden sollte. Und nicht zuletzt die äußeren Gegebenheiten bei weit über 30 Grad im "Glutofen Leipzig" ließen die mit wahnsinnig großer Vorfreude erwartete Begegnung zu einem in jeglicher Hinsicht unvergessenen Ereignis werden.

Sportlich waren die Rollen dann jedoch schon klar verteilt: Der Regionalligist erwies sich als das reifere, spielerisch komplettere Team und versuchte die neu formierte INTER-Defensive immer wieder unter Druck zu setzen. Und auch die individuelle Klasse der Chemnitzer blitzte das ein oder andere Mal auf. So war es Neuzugang Danny Breitfelder, der sich in der 20. Minute gut durchzusetzen wusste und überlegt zum 0:1 abschloss.

Die Levnaic-Elf hätte in dieser Phase jedoch auch zum Ausgleich kommen können, ließ jedoch die wenigen sich bietenden Gelegenheiten von Sindik und Zamoranho Ho-A-Tham verstreichen. Kurz vor der Pause ermöglichte dann eine Unstimmigkeit in der Leipziger Defensive den zweiten Treffer des CFC, als Christian Bickel mit dem Nachschuss an Freund und Feind vorbei ins Netz schoss.

Im zweiten Abschnitt wurde es für den Oberligisten angesichts des Rückstandes und der hohen Temperaturen natürlich nicht einfacher, doch die in weißen Jerseys gekleideten "Gastgeber" ackerten weiter, um vielleicht eine der rar gesähten Chancen doch noch im Kasten unterzubringen. Die Himmelblauen machten es nun sehr clever, ließen Ball und Gegner laufen, ohne wirklich viel für das Spiel zu zu müssen. In der 89. Spielminute setzte Tobias Müller per Foulelfmeter schließlich den Deckel auf diese Partie und konnte mit seinen Mannen kurz darauf den Einzug ins Endspiel bejubeln.

Hier treffen die CFC-Kicker nun abermals auf einen Oberligisten, denn der FC Eilenburg bezwang ein wenig überraschend den 1. FC Lokomotive Leipzig mit 1:0 und wartet nun im heimischen Ilburgstadion auf den Regionalligisten.

Die Spielstatistiken:

Tore:
0:1 Danny Breitfelder
0:2 Christian Bickel
0:3 Tobias Müller

Aufstellung FC International Leipzig:
31 Antonio Guc, 3 Raimison Dos Santos, 8 Dong-Min Kim, 9 Marek Langr, 10 Justin Anderson-Louch, 11 Zamoranho Ho-A-Tham, 17 Stefan Josef Wutte, 21 Nicolas Celotti König, 23 Iskander van Doorne, 24 Lovro Sindik, 25 Robin Glänzel

Einwechselspieler:
1 Alexander Ebert, 5 Niklas Hadaschik, 18 Malik Trustfull, 19 Damien Enidom, 22 Connor Liam Shields, 32 Cameron John Berry, 33 Georg Böhme


Trainer:
Zoran Levnaic

Aufstellung Chemnitzer FC:
1 Jakub Jakubow, 3 Niklas Hoheneder, 5 Jovan Vidovic, 7 Christian Bickel, 9 Danny Breitfelder, 14 Tim Campulka, 17 Lukas Knechtel, 20 Roman Bekö, 23 Nils Köhler, 27 Theo Ogbidi, 38 Tobias Müller

Einwechselspieler:
22 David Wunsch, 6 Joannis Karsanidis, 13 Alexander Dartsch, 16 Kevin Freiberger, 16 Stanley Keller, 19 Lukas Aigner, 29 Simon Noah Roscher

Trainer:
Daniel Berlinski