„Charakter wird nicht nur durch Aufstiege gefördert"

Trainer Oliver Henrichs, zieht ein Fazit und sieht nicht nur das Negative nach den Misserfolgen. Gleichzeitig sieht er seine Vereinskameraden und sich gerade jetzt, nach dem Abstieg der zweiten Mannschaft in die B-Klasse und dem Bezirksliga-Abstieg der ersten Garnitur, gefordert:

Lesen Sie hier einen Textbeitrag von Henrichs, der am Wochenende in der Stadionzeitung des SV Konz erschienen ist, freundlicherweise von Alfred Weinandy zur Verfügung gestellt:

„(…)mit der Übernahme im Winter war natürlich schon klar, dass wir mit der Zwoten nach diesem Jahr den Gang in die B-Klasse antreten müssen, aber Ziel war es zunächst, dass die Mannschaft weitestgehend zusammenbleibt. Als Trainer kann man nur stolz auf seine Mannschaft sein, dass man trotz der aussichtslosen Tabellensituation, in den letzten Monaten fast ausschließlich zweistellig trainieren konnte, dass sich immer alle in den Dienst der Mannschaft gestellt haben und das die gesamte Truppe bis zum Schluss alles gegeben hat. Sinnbildlich für dieses Team war der Sieg im letzten Spiel, der gefeiert wurde, als wenn man die Meisterschaft gewonnen hätte und das haben sich alle Beteiligten einfach absolut verdient. (…)

Mit dem Abstieg der ersten Mannschaft hat sich die Situation im Seniorenbereich sicherlich nicht verbessert, aber sie ist eben auch nicht schlechter oder schlimmer geworden. Natürlich spielen wir jetzt nach fast 20 Jahren nicht mehr überkreislich, aber ist das jetzt DER Grund, den Teufel an die Wand zu malen? Es darf jeder sauer, traurig und enttäuscht sein, aber es bietet uns auch die Möglichkeit an etwas Neuem teilzuhaben. Der Charakter eines Spielers wird nicht nur dadurch gefördert, wenn man jedes Jahr aufsteigt oder im gesicherten Mittelfeld landet. Die Erfahrungen im Abstiegskampf oder die Emotionen beim Abstieg sind die Werte die den Fußballer und den Menschen ebenso weiterbringen. Und das gilt auch vor allem für die jungen Spieler, die diese Erfahrungen zum ersten Mal machen. An dieser Stelle erwarte ich einfach von jedem, der sich nur ein Stück weit verantwortlich zeigt und das zeugt schließlich auch von Charakter, dass er dem Verein erhalten bleibt und beim Aufbau einen ganz großen, individuellen Teil beitragen kann und wird. Das „WIR“ steht ab sofort im Vordergrund, egal ob Erste, Zwote, Jugend, Vorstand oder Fan. Ich habe dem Verein so viel zu verdanken und ich sehe nicht nur die letzten Jahre, in denen es mal nicht so gut gelaufen ist und sicherlich jeder Fehler gemacht hat. Bereits im Jugendalter konnten hier viele von uns 3-4 Mal pro Woche unserem Hobby nachgehen und haben stets Unterstützung von vielen Menschen (Trainer, Betreuer, Eltern, …) erhalten. (…) Es ist auch mal Zeit etwas zurückzuzahlen und sich nicht nur auf die älteren Spieler zu verlassen.

Den Großteil meiner Freunde habe ich durch den Verein kennengelernt, bei denen ich weiß, dass sie zu jeder Zeit alles für mich machen würden und jederzeit für mich da sind und ich denke, da geht es nicht nur mir so. Und genau das ist es, was uns ausmachen wird…wir werden nächstes Jahr sicherlich nicht schlechter oder weniger trainieren, wie in den ganzen Jahren zuvor, nur weil wir abgestiegen sind. Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren die sportliche Antwort auf all´ die negativen Erfahrungen, Momente geben werden und auch außerhalb werden wir neben den jüngst erfolgreich gestalteten Projekten (Fastnachtsumzug, Winzerfest) den Verein weiter gut repräsentieren (…)