2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
Aufmerksam: Sascha Tobor (hinten links) und Joshua Holtby beobachten die Aktion ihres Dortmunder Gegenspielers, bereit sofort einzugreifen. Foto: Michael Schnieders
Aufmerksam: Sascha Tobor (hinten links) und Joshua Holtby beobachten die Aktion ihres Dortmunder Gegenspielers, bereit sofort einzugreifen. Foto: Michael Schnieders

Chancenplus, aber kein Treffer

FC Wegberg-Beeck nutzt bei Borussia Dortmund II seine Möglichkeiten nicht und unterliegt in der Fußball-Regionalliga mit 0:2.

Hasani sieht Rot.

Borussia Dortmund II - FC Wegberg-Beeck 2:0

Zwei Szenen waren strittig – und beide Male stand Shpend Hasani im Mittelpunkt. Zuerst wurde ein Treffer des Stürmers (31.) nicht gegeben, wobei die Abseitsentscheidung höchst zweifelhaft war. Und dann musste der Beecker Stürmer (64.) auch noch mit Rot vom Platz – wegen einer Tätlichkeit, wie der Unparteiische meinte. Zu zehnt stemmte sich der FC Wegberg-Beeck zwar noch gegen die drohende Niederlage, kassierte aber ein 0:2 (0:0) bei der „Zweiten“ von Borussia Dortmund in der Fußball-Regionalliga.

So spielentscheidend die beiden Szenen auch waren – der Gast hatte genügend Chancen, um das Spiel für sich zu entscheiden oder zumindest eine Punkt mitzunehmen. Doch das Beecker Manko: Wieder einmal wurden diese nicht genutzt. „Das war nicht einfach zu spielen. Wir sind über das Ergebnis, aber nicht über die Leistung enttäuscht“, zog Beecks Teamchef Friedel Henßen Bilanz nach 90 Minuten auf dem tiefen Boden.

Heiß diskutierter Platzverweis

Die Rote Karte stand im Mittelpunkt der Diskussionen. Vorausgegangen war ein Duell, in dem die Dortmunder Freistoß forderten, der Schiedsrichter aber Vorteil für Beeck laufen ließ. Joshua Holtby, angespielt von Sebastian Willms, war schon auf dem Weg Richtung BVB-Tor, als der Unparteiische doch noch pfiff. Dann lag Massimo Ornatelli plötzlich auf dem Boden – und Hasani sah Rot. „Ornatelli hat ihn geschubst, und Shpend hat zurückgeschubst. Da war der Schiedsrichter der einzige, der eine Idee hatte“, kommentierte Henßen den Platzverweis. „Das war höchstens Gelb – aber für beide. Der Dortmunder hätte einen Preis für Schauspielkunst erhalten müssen“, urteilte Holtby, der daneben gestanden hatte.

Gastgeber früh geweckt

In der ersten Hälfte hatten die Gäste ein Chancenplus, wenn auch – vor allem zu Beginn – der BVB mehr Ballbesitz hatte. Holtby (3.) hatte die Gastgeber gleich überrascht. Sein präziser Freistoß von der Strafraumgrenze wurde von BVB-Keeper Dominik Reimann mit den Fingerspitzen zur Ecke abgewehrt. Der Gast wollte sich nicht verstecken, spielte trotz nur einer Spitze – Shpend Hasani – gleich mutig nach vorne.

Der nächste Freistoß, die nächste Chance, diesmal auf der anderen Seite: David Sauerland schoss, doch der Nachschuss von Oliver Steurer (6.) ging knapp vorbei. Kurz darauf schickte Sascha Tobor Nico Czichi, doch dessen Schuss (13.) landete im Außennetz. Czichi mit dem Auge für den Mitspieler sah Hasani (31.), der vollendete – doch die Fahne ging hoch. Eher war es gleiche Höhe. Mark Szymczewski (21.), Holtby (38.) per Freistoß, erneut Szymczewski (40.) und Hasani (44.) im Eins-gegen-Eins vergaben knapp.

Einen Moment war Beecks Defensive unachtsam, stand zu weit weg vom Gegenspieler – schon schlug der BVB zu: Der nach der Pause eingewechselte Janni Luca Serra (56.) nahm den Ball sehenswert an und ließ Beecks Keeper Stefan Zabel keine Chance. „Ein Tor im Stile eines Torjägers“, erkannte auch Henßen fair an. Szymczewski (60.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß – aber auf dem linken, und so ging der Ball knapp vorbei. Nach einem Freistoß von Holtby (74.) schossen Freund und Feind im Gewühl knapp vorbei. Beeck steckte nicht auf, der eingewechselte Sahin Dagistan rutschte nur knapp am Ball vorbei – ohnehin ging die Fahne erneut hoch. Dann ein Fehler im Spielaufbau, der BVB konterte, und Haymenn Bah-Traore (87.) vollendete freistehend.

„Wir haben wie in den vergangenen Wochen nicht schlecht gespielt, selbst nach dem Platzverweis waren wir noch dran“, ärgerte sich Beecks Simon Küppers. Und Holtby ergänzt: „Die Art und Weise, wie wir verlieren, ist sehr enttäuschend. Da wäre mehr drin.“ Das sah auch Henßen so: „Bei dem Aufwand, den wir hier betrieben haben, und bei den vielen Chancen wäre ein Punkt für uns verdient gewesen.“

Ein gutes Comeback feierte übrigens Beecks Lorenz Klee nach achtmonatiger Verletzungspause. Klee ging in die Startformation, da Danny Fäuster sich beim Aufwärmen gezerrt hatte.

Schiedsrichter: Florian Visse (SC Hörstel) - Zuschauer: 209
Tore: 1:0 Janni-Luca Serra (56.), 2:0 Haymenn Bah-Traore (87.)
Platzverweise: Rot gegen Shpend Hasani (63./FC Wegberg-Beeck/Tätlichkeit)
Aufrufe: 04.12.2017, 14:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor