2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

BW Vehlage wird Favoritenrolle gerecht

Kreisliga A Lübbecke: Der Tabellenführer wirkt augenblicklich sehr gefestigt, was Trainer Heinrich Dyck sehr freut. TuS Stemwede hat seine Offensivprobleme offensichtlich abgestellt

Vor der Saison wurde BW Vehlage in die Favoritenrolle gedrängt. Von fast allen Trainern fiel der Name Vehlage, wenn es darum ging, wer am Ende der Saison in der Fußball-Kreisliga A ganz oben stehen wird. Mit Vehlage lagen die Trainer richtig. Auch wenn die Spielzeit noch sehr jung ist, so darf der Vehlager Start mit fünf Siegen aus fünf Spielen als durchaus gelungen bezeichnet werden. Ein anderer Verein, der SSV Pr. Ströhen, der ebenfalls genannt wurde, hat mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen. Mit nur einem Sieg aus sechs Spielen rangieren die Nordkreisler aktuell auf dem drittletzten Tabellenplatz. Das hatte sich Spielertrainer Andre Krause bestimmt ganz anders vorgestellt.

ROUTINE UND EINSICHT
BW Vehlage marschiert weiter von Sieg zu Sieg. Auch die im Vorfeld als schwer bezeichnete Aufgabe beim starken Aufsteiger Eintracht Tonnenheide nahmen die Blau-Weißen sehr souverän. „Damit hatten wir so auch nicht gerechnet. Wir haben es gegen einen unangenehmen Gegner gut gemacht“, freute sich Trainer Heinrich Dyck über den 4:0-Auswärtssieg. Dabei muss allerdings auch angemerkt werden, dass die Tonnenheider Eintracht auf eine Vielzahl von eigentlichen Stammspielern verzichten musste und der Begriff „letztes Aufgebot“ dieses Mal wirklich zutraf.

Bei schweren äußeren Bedingungen sorgte ein Doppelschlag von Marcel Löwen und Sergej Lauer nach einer halben Stunde für die Vorentscheidung. „Wir haben zu den richtigen Zeitpunkten die Tore geschossen“, so Dyck weiter. Aus dem Spiel heraus bleiben die Vehlager weiter ohne Gegentor. Beim bislang einzigen Gegentor durch Börninghausens Daniel Nenneker war es ein Strafstoß, der gegen Vehalge verwandelt werden konnte. „Wir spielen sicherlich nicht mehr so spektakulär wie schon einmal, dafür aber wesentlich abgeklärter. Etwas Gutes bringt die Routine also doch“, erklärt Heinrich Dyck mit einem Lachen.


TOLLE FAIRPLAY-AKTION
Überall sorgt die Aktion des Jenaer Kapitäns Eismann für Aufregung. Im Drittligaspiel gegen den SV Meppen stellte ein Meppener Spieler das Fußballspielen ein, weil ein Spieler von Jena verletzt am Boden lag. Einen Pfiff des Schiedsrichters hatte es nicht gegeben. Eismann schnappte sich den Ball, lief unbedrängt aufs Meppener Tor zu und traf zum 1:2. Endstand nach der 2:0-Führung des SV Meppen war 2:2.

Aber es geht auch anders und das bewies Tom Lennart Hege vom TuS Gehlenbeck. Nach einem Zweikampf blieb ein Varler Spieler am Boden liegen. Hege lief danach alleine auf Union-Keeper Marcel Redeker zu, schoss dann aber den Ball absichtlich weit über das Tor, nachdem Varl zuvor dazu aufgerufen hatte, den Ball ins Aus zu schießen. „Es ist natürlich richtig, aber eigentlich muss der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen“, so Kämper. Auch sportlich läuft es für das Gehlenbecker Eigengewächs sehr gut. Nach seinem Dreierpack am letzten Sonntag traf Tom Lennart Hege diesmal zum wichtigen 1:0. Gleich zwei Mal „knipste“ in der Schlussphase noch Malte Jan Schnau.

„Malte ist ein wirklicher Gewinn für uns. Genauso wie Kilian Ramroth, der in der Innenverteidigung einen super Job macht“, lobte Kämper die beiden Neuzugänge. Nach zwei Siegen in Folge kassierte Union Varl beim 0:3 in Gehlenbeck wieder eine Niederlage. „Der Sieg von Gehlenbeck geht sicherlich in Ordnung. Auch wenn es ein ausgeglichenes Spiel war. Uns hat im Spiel nach vorne die letzte Genauigkeit und der Wille gefehlt“, so Trainer Oliver Sander.


UNBEKANNTE QUALITÄTEN
Dass der TuS Stemwede mit 18 Toren aktuell die beste Offensive der Kreisliga A stellt, ist schon eine Überraschung. Oft genug hatte Trainer Sven Kassen die schwache Chancenverwertung seiner Mannschaft kritisiert. Jetzt läuft es bei den Stemwedern auch mit dem Tore schießen. Für Kassen aber keine so große Überraschung. „Mit Tim Wehmeyer und Artur Seibel haben wir im Spiel nach vorne schon enorme Qualität dazugewonnen“, lobt der Trainer seine beiden „Neuen“ in der Mannschaft. Insgesamt ist eine Weiterentwicklung bei den Nordkreislern zu sehen. In der vergangenen Saison hätte man ein Spiel wie jetzt in Pr. Ströhen wohl nicht gewonnen. „Es war der erwartet schwere Gegner und beide Teams haben sich nichts geschenkt“, meinte Kassen nach dem knappen 2:1 beim SSV Pr. Ströhen.


SCHWACHES DERBY
Anhänger des gepflegten Fußballspiels wurden im Lübbecker Stadtderby zwischen dem BSC Blasheim und FC Lübbecke auf eine harte Probe gestellt. Was die beiden Teams aus dem Tabellenkeller den Zuschauern anboten, war teilweise schon kurios. So zählten für Sebastian Numrich auch nur die eingefahrenen drei Punkte. „Es war kein gutes Spiel. Wir hatten Räume ohne Ende, haben diese aber nicht nutzen können. Dennoch bin ich froh, dass wir nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich noch einmal die Kurve bekommen haben“, so Blasheims Trainer.


BLASE FÄLLT AUS
Beim FC Lübbecke haderte man hinterher etwas. „Natürlich aufgrund der besseren Chancen kein unverdienter Sieg für Blasheim, aber dennoch am Ende nach dem Spielverlauf ein wenig glücklich. Ich habe uns nach dem Ausgleich auch den Sieg in einem Spiel zweier schwacher Mannschaften zugetraut. Es ist ärgerlich, aber wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken und weiter zu unserer schwierigen Situation stehen“, meinte Sascha Blase nach dem Spiel. Allerdings wird Blase seiner Mannschaft jetzt erst einmal fehlen. Er zog sich einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Bei den Blasheimern musste Antreiber Felix Kammann schon in der ersten Halbzeit mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel vom Platz.


MANNELS PREMIERE
Bislang waren die Wiedersehen für Rainer Mannel mit seinem früheren Klub TuRa Espelkamp nicht besonders schön. Zumindest nicht von den Ergebnissen. „Es war glaube ich das erste Mal, dass wir gegen TuRa Espelkamp gewinnen konnten, seit dem ich hier bin“, freute sich Mannel über den 4:2-Sieg seiner Mannschaft. Dabei hatte Mannel ob der Ausfälle von Felix Droste und Andreas Bajohr kein gutes Gefühl vor dem Spiel. „Das waren keine guten Vorzeichen. Aber die Jungs haben es gut gemacht. Wir haben hinten sicher gestanden und dann ein gutes Umschaltspiel nach vorne gehabt. Elf Punkte und Platz vier sind eine schöne Momentaufnahme“, so Mannel weiter. Zum Matchwinner wurde Fynn Hoffmann, der nicht nur zwei Tore zum Sieg beisteuerte, sondern auch die Wege von TuRas Spielgestalter Paul Unrau einengen konnte. Auch Christian Vogt überzeugte auf der Außenbahn und war an allen Toren beteiligt.


GROSSE VERUNSICHERUNG
Auch Tura Espelkamp hatte am Wochenende mit kurzfristigen Ausfällen zu kämpfen. „Das Fehlen von Valentin Dück hat man schon deutlich gesehen. Insgesamt haben wir die erste Halbzeit verschlafen und uns wieder zu viele individuelle Fehler erlaubt. Erst in der zweiten Halbzeit, als die Partie eigentlich schon gelaufen war, wurde es besser. Momentan ist die Verunsicherung schon groß. Aber ich habe schon vor der Saison gesagt, dass der Prozess seine Zeit brauchen wird“, meinte Espelkamps Trainer Jörg Rodewald nach dem Spiel.

Aufrufe: 020.9.2017, 10:25 Uhr
Michael MeierAutor