BVL-Reserve hat die besseren Nerven

Delbrück-Bentfeld. Der BV Bad Lippspringe II hat sich gegen den SV Schöning das letzte Ticket für die kommende Spielzeit der Fußball-Kreisliga A Nord gesichert. In einem teils dramatischen Relegationsspiel um den Klassenerhalt hatte die BVL-Reserve ihre Nerven besser im Griff und siegte nach 90 kampfbetonten sowie farbenfrohen Minuten mit 2:0.

Dabei waren es vor gut 250 Zuschauern die Schöninger, die auf dem Sportplatz in Bentfeld das erste Ausrufezeichen setzten. Nach einem Steilpass von Johannes Güven scheiterte Julian Breimhorst am Pfosten (16.). „Wir waren richtig gut drin im Spiel“, freute sich Schönings zunächst auf der Bank sitzender Spielertrainer Werner Linnenbrink. Dennoch lief es wie in den letzten sieben Ligaspielen, denn Schönings Kontrahent ging in Führung. Im Eins-gegen-Eins-Duell mit Tony Russo ließ Verteidiger Patrick Tepper im Strafraum das Bein stehen – Elfmeter. Den verwandelte Kenny Mulansky eiskalt zum 1:0 (26.) für Bad Lippspringe.

Nur zwei Zeigerumdrehungen später hatte Schöning Pech, als ein langer Freistoß von Bastian Daniel nach einer Unsicherheit von BVL-Keeper Mecnum Yildiz an die Latte klatschte. „Man hat ihm angemerkt, dass er fünf Wochen nicht gespielt hat. Er war anfangs sehr nervös, wurde dann sicherer und hat nach der Pause alles weggepflückt“, lobte BVL-Coach Jose Garrido seinen Torhüter, der den im Urlaub weilenden Tayfun Türk vertrat und schon in der 41. Minute glänzend reagierte, als erneut Breimhorst aus halbrechter Position frei vor ihm auftauchte.

Nach Wiederbeginn verflachte die Partie bei zunehmendem Regen merklich, um in den letzten knapp 20 Minuten richtig Fahrt aufzunehmen. Die Rote Karte gegen Schönings Nils Brinkschröder (68.) wegen eines Ellbogenchecks im Kopfballduell war der Auftakt. Keine 120 Sekunden später war das numerische Gleichgewicht wieder hergestellt, da BVL-Akteur Maximilian Jonas mit Rot vom Platz musste. Er konnte den eingewechselten Werner Linnenbrink nur per Notbremse stoppen. Den folgenden Strafstoß hämmerte Fabian Tanger jedoch ans Lattenkreuz. „Er ist unser bester Elfmeterschütze und wollte auch unbedingt schießen“, so Linnenbrink über den Pechvogel.

Es kam noch schlimmer für Schöning. Baya Lumbu Jipsy Pedro erhöhte mit einem Flachschuss aus 16 Metern auf 2:0 (77.), sah dann wegen Trikotausziehens jedoch Gelb-Rot. Johann Unru zog nach und sah auf Schöninger Seite wegen einer Tätlichkeit ebenfalls Rot (84.), so dass die Partie mit Neun gegen Neun zu Ende ging. Linnenbrink hatte in der Endphase noch Möglichkeiten (81./90./90.+1), blieb jedoch ohne Tor. „Mega enttäuschend, obwohl wir für unsere Verhältnisse ein richtig gutes Spiel gemacht haben“, so Linnenbrink. Sein Gegenüber Jose Garrido konnte sein Glück und den Klassenerhalt kaum fassen: „Wenn mir das nach unserer Hinrunde mit zwei Punkten einer gesagt hätte. Unglaublich!“

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