2024-06-17T07:46:28.129Z

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Gegen Eckersmühlen verlor Röttenbach (in Blau) mit 1:2. Um nicht noch hinten reinzurutschen, sollte nun ein Sieg gegen Büchenbach II her. Foto: giu
Gegen Eckersmühlen verlor Röttenbach (in Blau) mit 1:2. Um nicht noch hinten reinzurutschen, sollte nun ein Sieg gegen Büchenbach II her. Foto: giu

Büchenbach trifft auf Röttenbach: Eine Partie mit Folgen?

Vorschau 22. Spieltag: Die beiden Teams belegen zwar Plätze im Mittelfeld, sind aber außerhalb der Komfortzone

Wenn am Sonntag mit dem TV 21 Büchenbach II und dem TSV Röttenbach der Zehnte auf den Achten trifft, dann sieht das auf den ersten Blick nach einer bedeutungslosen Begegnung im Mittelfeld der Tabelle aus. In der Kreisklasse Nord ist das nicht so. Bei schlimmstenfalls vier Absteigern und zuletzt punktenden Abstiegskandidaten beginnt die Komfortzone nämlich erst weit in der oberen Tabellenhälfte.

TV 21 Büchenbach II - TSV Röttenbach bei Roth (So 14:00)

Aufpassen, keinen Gegner unterschätzen, bloß nicht hinten reinrutschen — so lautet derzeit beim aktuellen Tabellenachten, dem TSV Röttenbach, die Parole. Obwohl der Verein momentan neun Punkte Abstand auf Rang zwölf, (Relegationsplatz) und sogar elf Zähler auf den ersten direkten Abstiegsplatz hat. „Das ist noch kein sicherer Abstand“, warnt Röttenbachs Trainer Klaus Wachter eindringlich. Daran ändert auch die Freude darüber nichts, dass die Rückrunde mit zehn Punkten aus fünf Spielen bislang durchaus erfolgreich verlaufen ist.

Es hat sich nämlich bewahrheitet, was der 48-Jährige bereits vor der Saison hatte kommen sehen: „Die halbe Klasse wird gegen den Abstieg spielen.“ Dass diese Spielzeit nicht zuletzt für seine Mannschaft hart werden könnte, auch das hatte er fast schon befürchtet. Nach dem sehr guten Abschneiden im vergangenen Jahr sei ihm klar gewesen, dass das zweite Jahr „das schwerere“ werde. „Man wird halt nicht mehr unterschätzt.“

Obwohl Wachter etliche junge Spieler des Gegners noch von Begegnungen aus seiner Zeit als Jugendtrainer beim TSV kennt, sind die Büchenbacher für ihn „nur schwer einschätzbar.“ Für den Sonntag rechnen sich die Röttenbacher nichtsdestotrotz durchaus einiges aus. Der Trainingseifer, die Stimmung im Team, die zuletzt gezeigten Leistungen, all das lässt ihn zuversichtlich nach Büchenbach fahren und „auf einen Dreier“ hoffen. „Wir können auf jeden Fall mithalten, auch spielerisch“, ist er überzeugt. Insgesamt sieht er beide Teams „auf Augenhöhe“.

Ganz ähnlich schätzt sein Büchenbacher Pendant, Wilhelm Mühlbauer, die Sache ein. „Die Röttenbacher sind fußballerisch auf unserem Niveau, kämpferisch vielleicht sogar noch etwas stärker“, meint er. Die Marschrichtung für das Aufeinandertreffen am Sonntag ist für ihn jedenfalls klar: „Die Null sollte stehen, deshalb wollen wir vorne drauf gehen, pressen, Röttenbach nicht kommen lassen.“

Das Problem: Der TSV hat mit nur 22 Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga. Ein Faktum, auf das Wachter durchaus stolz ist. Nicht zuletzt, weil die erfolgreiche Umstellung auf eine Viererkette vergangene Saison unter seiner Regie erfolgte. Dass die Abwehr aktuell so gut steht, sei insbesondere auch Serdar Ers Verdienst. Der Röttenbacher, der zuletzt in Büchenbachs Bezirksligamannschaft aktiv war und aus privaten Gründen kürzer tritt, verstärkt seit der Rückrunde Wachters Team.

Darüber hinaus muss Mühlbauer mit einem weiteren Problem zurecht kommen. Die 1:3-Niederlage gegen Schlusslicht Rothaurach am vergangenen Wochenende kostete den Büchenbachern nicht nur drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg, sondern auch noch zwei Spieler: Kapitän Benjamin Hrabak und Stürmer Patrick Schwarz sahen jeweils die rote Karte und sind damit erst einmal gesperrt. „Ohne Worte, sowas hab‘ ich noch nicht erlebt“, kommentiert Mühlbauer, noch immer hörbar erbost. „Der Schiri hat völlig überreagiert“, schimpft er, „und aus einem Derby ohne Vorkommnisse eines mit sechs roten Karten gemacht!“ Die nach seinem Dafürhalten inakzeptable Leistung des Unparteiischen sei mit ein Grund dafür gewesen, dass sein Team trotz Überzahl verloren habe. Die junge, unerfahrene Mannschaft sei einfach verunsichert gewesen.

Allerdings, so gibt er ebenfalls zu, habe sein Team in Röttenbach „den Start verschlafen.“ Bereits nach vier Minuten lag der TV mit zwei Toren zurück. Dass der eine oder andere in Reihen der Büchenbacher nicht immer von Anfang an hellwach ist, war aber nicht nur im jüngsten Spiel der Fall. Zuletzt fing sich die Mannschaft die Masse der Gegentore zu Spielbeginn oder zumindest in der ersten Halbzeit. Was wiederum dem TSV Röttenbach zugute kommen könnte. Denn in der Offensive, Stichwort Chancenverwertung, fehle es laut Klaus Wachter noch etwas. Ein druckvoller, offensiver Start in die Partei wäre daher aus Röttenbacher Sicht wohl nicht die schlechteste Strategie.



Aufrufe: 015.4.2016, 20:22 Uhr
Andreas Regler (RHV)Autor