2024-06-14T14:12:32.331Z

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Manuel Neubauer hängt seine Fußballschuhe am Saisonende nach 17 Jahren beim TSV Buchbach an den Nagel. Michael Buchholz
Manuel Neubauer hängt seine Fußballschuhe am Saisonende nach 17 Jahren beim TSV Buchbach an den Nagel. Michael Buchholz

Buchbachs Ikone Neubauer: „Möchte etwas Neues aufbauen“

Von der A-Klasse bis zur Regionalliga

Nach Anton Bobenstetter verlässt die nächste Legende den TSV Buchbach. Manuel Neubauer hört nach 17 Jahren beim Dorfklub auf und wird Leiter am DFB-Stützpunkt.

Manuel, zum Saisonende hörst du nach 17 Jahren beim TSV Buchbach auf. Was sind die Beweggründe für deinen Entschluss?

Das ist relativ einfach. Ich bin beruflich ziemlich eingespannt. Natürlich möchte ich auch die Zeit mit meiner Familie und meinen zwei kleinen Kindern genießen. Das geht jetzt einfacher, wenn ich nur noch montags beim Fußball bin, anstatt dreimal die Woche plus ein Punktspiel am Wochenende.

Du wolltest schon vergangenen Sommer die Fußballschuhe an den Nagel hängen, wurdest dann aber nochmal „überredet“. Wie kam es dazu und war die Entscheidung im Nachhinein richtig?

Nach einem Aufstieg ist es natürlich immer schwer, wenn man aufhören will. Das hat natürlich auch ein bisschen dazu beigetragen, dass ich nochmal ein Jahr angehängt habe. Mir liegt natürlich auch sehr viel an der Mannschaft. Wir haben zusammen mit Martin Trojovsky ein super Team aufgebaut. Das war in der Bezirksliga natürlich nochmal eine Herausforderung, die ich gerne mitgenommen habe. Jetzt kann ich sagen, ich habe bei der zweiten Mannschaft Buchbachs in der Bezirksliga begonnen und auch wieder aufgehört.

Wie schwer fällt dir diese Entscheidung?

Grundsätzlich ist es für mich relativ einfach. Nach den Gesprächen über den neuen Stützpunkt, den wir in Buchbach bekommen, war das sofort eine neue Herausforderung, dort mitzuarbeiten. Vor allem, weil mir der Jugendbereich sehr am Herzen liegt und ich dort schon vor der Bezirksliga als F-Jugend-Trainer tätig war. Ich möchte in Buchbach mit dem Stützpunkt etwas Neues aufbauen.

Von der A-Klasse bis zur Regionalliga aktiv

Welche Bedeutung hat der TSV nach all den Jahren für dich?

Buchbach ist ja mein zweiter Heimatverein. Begonnen hat alles beim TSV Haarbach. Von dort bin ich mit 20 hierher gewechselt. Ich habe in jeder Klasse gespielt. Das muss man sich mal vorstellen, von der A-Klasse bis zur Regionalliga jeweils mindestens ein Jahr. Und mit jeder Mannschaft bin ich einmal aufgestiegen, außer von der Kreisklasse in die Kreisliga. Das habe ich nicht mitgemacht. Der TSV Buchbach ist jetzt natürlich mein Heimatverein, ich wohne in Buchbach und mein Schwiegervater ist hier Abteilungsleiter.

Was wirst du nach deinem Karriereende am meisten vermissen?

Meine Fußballschuhe (lacht).

Noch ist die Saison allerdings nicht zu Ende. Welche Ziele hast du für die restliche Spielzeit?

Wichtig ist natürlich, so schnell wie möglich den Nichtabstieg zu fixieren. Dann können wir die jungen Spieler einbauen, damit wir die nächsten Jahre mit der Bezirksligamannschaft gerüstet sind und uns dort langfristig halten können.

Die „jungen Spieler“ sprichst du schon an. Nach deinem Karriereende wirst du auch beim DFB-Stützpunkt in Buchbach arbeiten. Wie kam es überhaupt dazu, dass bei euch so ein Stützpunkt entsteht?

Wir haben in der Vorstandschaft und auch außenrum sehr gute Leute, die sich gute Kontakte erarbeitet haben. Grundsätzlich sollte jede Regionalligamannschaft einen Stützpunkt haben. Dadurch wurde uns die Möglichkeit gegeben, dass wir in Zukunft mit einem Stützpunkt im Jugendbereich arbeiten können und auch dürfen.

Neubauer wird jetzt Fußball-Leidenschaft an Talente vermitteln

Wie ergab es sich, dass du beim DFB-Stützpunkt tätig sein wirst?

Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Helmut Lackerbauer. Nachdem ich gefragt wurde und mir viel am Jugendbereich liegt, war für mich klar, dass ich das auf alle Fälle machen möchte. Wenn wir eine gute Jugendarbeit haben, kann sich das auf die Zukunft im Herrenbereich positiv auswirken.

Welche Aufgaben wirst du im Stützpunkt übernehmen?

Ich werde den Stützpunkt leiten und die Mannschaften mit anderen Trainern zusammen ausbilden.

Was reizt dich an dieser neuen Aufgabe?

Alles, von der U12 bis zur U16 ist es ein goldenes Lernalter. Da kann man den Jungs wirklich viel beibringen. Die Erfahrung bringe ich mit, da ich im Herrenbereich in sämtlichen Klassen gespielt habe. Das möchte ich den Jungs vermitteln. Ich hoffe, dass wir in Zukunft wieder mehr junge Spieler für Fußball, speziell im Herrenbereich, begeistern können. Das lässt in den letzten Jahren leider sehr nach.

Was verspricht sich Buchbach vom neuen DFB-Stützpunkt?

Es gibt in Zukunft sogenannte Sichtungsturniere. Dort sichten wir Spieler, die im gleichen Verein weiterspielen werden. Es ist ja nicht so, dass die dann in Buchbach wechseln. Das sind dann die besten Jugendspieler aus dem Landkreis Mühldorf. Aus den Burschen formen wir dann eine Mannschaft. Natürlich knüpfen wir da schon ein paar Kontakte, die wir später gebrauchen können, sei es Bezirksliga- oder Regionalligamannschaft.

Wird der Standort Buchbach durch den Stützpunkt nicht automatisch attraktiver?

Ja, das wird ein riesen Vorteil sein. Wir haben derzeit im Jugendbereich eine Spielgemeinschaft mit Obertaufkirchen, Grüntegernbach und Schwindegg. Das sind schon einmal vier Vereine. Natürlich gibt es darüberhinaus viele andere Vereine, die ähnliche Probleme mit ihren Jugendmannschaften haben und keine eigenen Mannschaften mehr zusammenbringen werden. Das ist dann ein großer Vorteil, wenn man als Stützpunkt die guten Spieler schon bei sich hat. Eventuell sagen die irgendwann, dass sie gute Chancen sehen, Bezirksliga oder sogar Regionalliga spielen zu können und schließen sich dem TSV an. Die Regionalliga ist aber schon sehr schwierig zu schaffen.

Aufrufe: 06.3.2019, 14:27 Uhr
Roman SchwaigerAutor