2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch in der schwierigen Saison von Borussia Mönchengladbachs U23 in der Regionalliga gab es Gewinner.
Auch in der schwierigen Saison von Borussia Mönchengladbachs U23 in der Regionalliga gab es Gewinner. – Foto: Andreas Reimer

Borussia Mönchengladbach U23: Negativserie verhindert Einstelligkeit

Borussias U23 erreichte ihr Saisonziel nicht. Doch einige Youngster zeigten sich.

Die Saison 2020/21, die erste für Heiko Vogel als Trainer bei Borussia Mönchengladbachs U23, war für alle kompliziert, für Borussia aber besonders. Ein massiver Corona-Ausbruch im Oktober, von dem der Coach auch selbst betroffen war, beeinträchtigte die Spielzeit. Der entscheidende Einbruch, der die Saisonziele bröckeln ließ, kam derweil erst eine ganze Weile später.

Saisonverlauf Das Ziel, das Vogel mit seiner Mannschaft formuliert hatte, war durchaus ambitioniert. 70 Punkte wollte der VfL in der Regionalliga holen, und in der Hinrunde war das Team davon auch gar nicht so weit entfernt. 32 Punkte bedeuteten nach 20 der 40 Saisonspiele Platz sieben, 70 Punkte zum Saisonende hätten Rang vier bedeutet. Der Auftakt mit dem 2:0 gegen Vorjahresmeister SV Rödinghausen versprach eine Menge, doch es gab schon in der Hinserie auch immer wieder Enttäuschungen, wie etwa das 2:3 in Lotte oder ein 0:0 daheim gegen den SV Lippstadt.

Ausschlaggebend für das Abrutschen auf letztendlich Platz elf war jedoch eine massive Negativserie zwischen dem 27. Februar und dem 10. April. Neunmal blieb die Mannschaft sieglos, holte dabei nur einen einzigen Zähler. Diese Phase vermochte das Team im Saisonfinale nicht mehr auszugleichen. In der Endabrechnung fehlte dennoch nur ein Sieg zu Platz acht. Eine Heim- oder Auswärts-Tendenz war in der Pandemie-Saison ohne Zuschauer nicht auszumachen. 29 Punkte holte der VfL daheim, 26 in der Fremde.

Gute Entwicklung einiger Spieler

Das war gut Unter Trainer Heiko Vogel haben einige Spieler ihre Entwicklung fortgesetzt oder bei den Senioren sehr erfolgreiche, erste Schritte gemacht. Zu nennen ist vor allem Luiz Skraback, dem Vogel ohne Ansehen des Alters sofort seine Chance gab, forthin war er bis zu seiner Verletzung aus dem Team nicht mehr wegzudenken. Sechser Marcel Benger machte derart auf sich aufmerksam, dass er im Sommer zu Holstein Kiel wechselt.

Im Angriff nutzte Mika Schroers seine Chance, auch andere, junge Spieler wie Julian Niehues oder Michael Wentzel zeigten immer wieder gute Leistungen. Per Lockl, aus der A-Jugend des VfB Stuttgart gekommen, war durchweg Leistungsträger. Nie musste man sich auch Gedanken darüber machen, wer das Tor des VfL hütete. Jan Olschowsky und Jonas Kersken hinterließen einen sicheren Eindruck. Auch Maximilian Brüll hatte zwei gute Einsätze, und zum Saisonabschluss überzeugte dann auch noch der 20-jährige Felix Thienel. Zwischen den Pfosten wird es also kaum ein Problem geben.

Das war schlecht Heiko Vogel wiederholte es in der Saison fast wie ein Mantra. „Wir müssen einen zu hohen Aufwand betreiben, um ein Tor zu erzielen.“ In der Tat reichten den Gegnern oft zwei oder drei Chancen, während der VfL reihenweise beste Torchancen vergab. Zu oft ließ Justin Steinkötter die Möglichkeiten liegen, von Mika Schroers waren mit seinen jetzt 19 Jahren mehr als die sehr ordentlichen acht Treffer nicht zu erwarten. Nicht grundlos hat Borussia bei den Faktoren nachgebessert, wo Luft nach oben war: Auf den offensiven Außenbahnen, im kreativen, offensiven Zentrum, auf der linken defensiven Außenbahn, aber mit Zug nach vorne. Nur viermal schossen die Borussen in 40 Spielen mehr als zwei eigene Tore: beim 5:1 gegen Wuppertal sowie beim 4:0 in Wiedenbrück in der Hinrunde, dann beim 3:3 gegen Lotte und beim 3:1 gegen Beeck in der Rückrunde. Das sagt eine Menge.

Thomas Kraus verabschiedet sich von Borussias Fans

Zudem war der Kader der abgelaufenen Saison offenbar anfällig dafür, wenn einzelne Protagonisten fehlten. So holte das Team im Schnitt 1,38 Punkte, war der lange verletzte Benger jedoch dabei, waren es zwei Punkte im Schnitt. Und das Fehlen des Motivators Thomas Kraus, der Fußball auf dem Platz vorlebt und im Sommer nun zum 1. FC Köln wechselt, war 2021 auch zu bemerken. Der verabschiedet sich übrigens noch mit einem Gruß an Borussias Fans: „Ich hatte sechs wunderschöne Jahre bei Borussia, auf die ich immer mit einem Lächeln zurückblicken werde. Und ich habe super Menschen kennengelernt.“ Es könnte richtig schlecht sein, dass Kraus fehlen wird.

Aufrufe: 010.6.2021, 08:00 Uhr
RP / Sascha KöppenAutor