2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht

Björn Krüger schießt Croatia in die Kreisliga B

RW Lintorf II gewinnt das Endspiel um den Klassenerhalt

200 Zuschauer kamen an die Gothaer Straße, wo Croatia Ratingen bei Heimvorteil den Abstieg aus der Kreisliga A gegen den Lokalrivalen Rot-Weiß Lintorf II verhindern wollte. Es gelang nicht. Die Lintorfer gewannen völlig verdient 1:0 und bleiben drin. Sie können damit ab sofort ihre vierte Spielzeit in der Kreisliga A planen.

Und die Croaten müssen direkt wieder runter. Nur ein Jahr durften sie, erstmals übrigens in ihrer Vereinsgeschichte, in dieser Liga spielen. Es wirft den Club aber nicht aus der Bahn. Manager Ilia Grgic: "Wir waren schon vorher darauf eingestellt, dass es nicht reicht. Wir hätten es bestimmt gepackt, wenn uns nicht so viele Verletzte im Saisonverlauf ausgefallen wären."

Und Lintorf jubelt. Denn eng war es bis zum Schlusspfiff. Wäre den eigentlich restlos unterlegenen Croaten ein Glücktreffer gelungem, sie wären drin geblieben. Ein Punkt hätte ihnen gereicht. Und Lintorfs Reserve hätte den bitteren Gang antreten müssen in die Kreisliga B.

"Der Platz in Ratingen West ist für uns ein gutes Pflaster", sagte Werner Uferkamp, der Ex-Boss. "Hier gewinnen wir immer. Egal mit welcher Mannschaft wir auflaufen." Dabei hatte er fürchterlich mitgefiebert. So in der Schlussphase, als Croatia einen Entlastungsangriff laufen konnte. "Unglaublich", so Uferkamp, "wenn die Croaten hier ein Tor machen. Wir sind haushoch überlegen." Da hatte er völlig recht.

Das Tor des Tages schoss Björn Krüger nach 25 Minuten. Sein 30-Meter-Geschoss prallte an den linken Innenpfosten und dann ins Netz. Bis zur Pause konnten die Hausherren nichts bewegen im Offensivspiel. Mit dem 0:1 waren sie gut bedient. Denn der starke Eddie Trautmann rettete per Kopf auf der Linie (35.).

Auch im zweiten Durchgang änderte sich nichts. Lintorf stürmte, Croatia verteidigte, aber es bleib beim 0:1. Zweimal Kusko, Soner und Trautmann, sie alle mussten auf oder kurz vor der Linie klären, als ihr Keeper Meier längst geschlagen war. Später ließen Marcel Jondral und Pfeiff gute Chancen aus.

Croatia-Trainer Harald Palmer, der vor knapp 40 Jahren das Lintorfer Tor gehütet hatte, meinte: "In der ersten Viertelstunde waren wir überhautp nicht auf dem Platz. Wir sind natürlich alle grenzenlos enttäuscht. Ein Abstieg schmerzt nun einmal unendlich. Aber der Schiedsrichter hätte gegen diese Lintorfer Härte besser durchgreifen müssen." Beobachter Bernd Biermann stellte Sven Grolik allerdings ein gutes Zeugnis aus und dass musste er auch.

Markus Ziehl, Lintorfs scheidender Trainer: "Croatia hat tapfer verteidigt. Und zigmal erst auf der Linie geklärt. Die waren eigentlich überhaupt kein richtiger Gegner. Dieses Derby lebte mehr von der Spannung. Der Einsatz war ungemein hoch."

Sein Nachfolger steht auch schon fest. Das ist Udo Bartsch. Der RWL wird eine dritte Mannschaft melden, aber ob sie am Spielbetrieb teilnimmt, ist unklar. Der Bezirksliga-Kader und die Reserve in der Kreisliga A, ihnen soll künftig die große Aufmerksamkeit des Vereins gehören.

Erfreulich war, dass es fair zuging beim Derby und bei dieser großen Bedeutung. Zwar wurde Croatias Marin Rasputic in der 65. Minute vom Feld gestellt, aber sonst blieb es ruhig. Rasputic hatte Pech, dass seine Beleidigung an einen Lintorfer Spieler vom Schiedsrichter gehört wurde. Diesen hatte der Übeltäter, der seiner Mannschaft damit einen Bärendienst erwies, nicht auf der Rechnung. Croatia verabschiedete sich mit Anstand.

Aufrufe: 010.6.2013, 00:21 Uhr
Rheinische Post / Werner MöllerAutor