2024-06-06T14:35:26.441Z

Der Spieltag
Da geht noch mehr. Coach Peter Hogen und seine SpVgg mussten zum Regionalliga-Auftakt gegen Spielberg eine ärgerliche 0:1 Pleite einstecken. Foto: Stefan Weindl
Da geht noch mehr. Coach Peter Hogen und seine SpVgg mussten zum Regionalliga-Auftakt gegen Spielberg eine ärgerliche 0:1 Pleite einstecken. Foto: Stefan Weindl

Bitterer Auftakt für Neckarelz

0:1 Heimpleite zum Saisonstart gegen Aufsteiger Spielberg+++Matchwinner Gästekeeper Mathias Moritz

Die SpVgg hat ihr erstes Saisonspiel gegen Aufsteiger Spielberg mit 0:1 verloren. Während den munteren 90 Minuten vor rund 400 Zuschauern, avancierte Gästekeeper Mathias Moritz zum großen Matchwinner. Ein bitterer Auftakt für die Odenwälder.

Um zehn vor vier war es geschafft. Hartmut Kaufmann und seine Spielberger bejubelten ihren ersten Sieg in der Regionalliga Südwest. Ein mannschaftlich geschlossener Auftritt, eine disziplinierte Defensivleistung und ein überragender Mathias Moritz im Kasten, waren die entscheidenden Faktoren an diesem Samstag im Neckarelzer Elzstadion. „Gewinnen ist immer das Schönste. Egal, ob es ein Auftaktspiel ist oder am letzten Spieltag. Dafür spielt man Fußball“, so ein sichtlich zufriedener Spielberger Aufstiegscoach nach dem Schlusspfiff. Und auch Heimcoach Peter Hogen musste dem engagierten Aufsteiger ein Kompliment machen: „Gratulation an Spielberg. Das ist eine sehr symphytische Mannschaft. Heute ärgere ich mich natürlich, aber Kopf hoch es muss weitergehen“. Die sympathische Spielberger Truppe hatte sich diesen Auswärtsdreier aber auch hart erkämpfen müssen.

Nervöser Auftakt in muntere 90 Minuten

Fünf Neuzugänge fanden sich in der Neckarelzer Startelf wieder. Mit Mario Miltner im Tor, Niklas Tasky in der Innenverteidigung, Claudio Bellanave im Mittelfeld und vorne im Angriff Maxi Albrecht und Abedin Krasniqi gingen die Odenwälder in ihr erstes Heimspiel. Und die neu zusammengestellten Neckarelzer Mannschaft brauchte eine gute Viertelstunde, um sich auf dem saftigen Grün im heimischen Stadion zu Recht zu finden. Die erste dicke Chance konnten die Gäste für sich verbuchen. Schon nach zwei Minuten kam Samuel Brunner völlig frei zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht im Tor unterbringen. Die SpVgg agierte zu Beginn viel mit langen Bällen auf die Flügel. „Wir hatten manchmal einfach keine Lösungen parat. Wir haben zu viele Lange Bälle gespielt, die letztendlich nicht zu erlaufen waren. In punkto Kreativität müssen wir uns da natürlich noch steigern“, analysierte Hogen den nervösen Beginn seiner Elf. Doch dann kamen auch die Hausherren besser in die Partie. Nach 30 Minuten prüfte Neuzugang Abedin Krasniqi mit einem Freistoß erstmals Gästekeeper Mathias Moritz. Der 27 Jährige Spielberger Aufstiegskeeper und ehemalige KSC-Goalie erwischte einen echten Sahnetag und wurde im Laufe der Partie zu einem unüberwindbaren Bollwerk für die Neckarelzer Stürmer.

Ein Moment für die Spielberger Geschichtsbücher

Die Neckarelzer dann kurz vor und direkt nach der Pause die agilere und gefährlichere Mannschaft. Wie über die gesamten 90 Minuten zeigte die Hogen-Elf einen engagierten Auftritt, nur die letzte Konsequenz vor dem Tor ging der SpVgg ab. „ Auch der unbedingte Wille das Tor zu erzielen hat uns heute gefehlt. Wir haben dann einmal unsauber verteidigt und laufen in einen Konter“, erläutert Peter Hogen die Vorgeschichte des goldenen Tores. Spielbergs Kapitän Florian Benz hatte nach einer knappen Stunde einen feinen Pass in den Rücken der neuformierten Neckarelzer Defensive geschlagen, wo Marius Schäfer nur noch Manuel Hofmann abschütteln musste, um dann unhaltbar für Miltner in die die rechte untere Ecke einzuschieben – 0:1 für die Gäste aus dem 2800 Einwohner Ort. Spielbergs erster Treffer in Deutschlands vierthöchster Spielklasse – ein Moment für die Spielberger Geschichtsbücher. Im Anschluss daran hatten die Hausherren dann jedoch mehr als genug Möglichkeiten ein Unentschieden zu holen oder das Spiel gar komplett zu drehen. „Spiele werden eben durch Tore entschieden. Meine Mannschaft war heute definitiv nicht unterlegen, wir hatten eigentlich sogar mehr Spielanteile, aber Spielberg war heute einfach effizienter und hatte dazu noch einen herausragenden Torhüter“. Das Lob auf seinen überragenden Schlussmann wollte Gästetrainer Kaufmann jedoch nur sporadisch aufgreifen. „Ich tue mich da schwer einen einzigen heraus zu heben - ohne Mathias da böse zu sein. Er hatte seine Aktionen, genauso wie alle anderen in der Mannschaft auch. Für einen Torhüter sind solche eins gegen eins Situationen natürlich immer spektakulärer, aber es gibt da ja noch zehn andere Spieler. Im Verbund zu verteidigen ist mir sehr wichtig. Seine Szenen sind natürlich spektakulär, aber mir sind auch Laufwege, die vielleicht nicht so spektakulär aussehen, ganz wichtig“.

"Glück gehört beim Fußball eben auch dazu"

Die SpVgg hatte gleich mehrfach den Ausgleich förmlich auf dem Fuß liegen. Erst scheiterte Maximilian Albrecht nach einen klasse Sololauf durch die ansonsten so kompakte Spielberger Defensive an Moritz, dann war es Claus Bückle, der mit einem Kopfball aus kurzer Distanz den reaktionsschnellen Spielberger Schlussmann nicht überwinden konnte, ehe dann nochmals Albrecht im eins gegen eins seinen Meister in Mathias Moritz fand. „Natürlich hatten wir in der einen oder anderen Situation ein bisschen Glück, aber das gehört beim Fußball eben auch dazu. Wichtig war für mich, dass wir unser Konzept und unsere große Stärke, die mannschaftliche Geschlossenheit, auch in einer anderen Liga auf den Platz bekommen haben“, so Kaufmann über seine ersten 90 Minuten in der Regionalliga. Coach Hogen richtete seinen Blick dann schon wieder nach vorne: „Wir werden mit Sicherheit noch etwas Zeit benötigen um besser zu werden und dann auch zu punkten. Ich hoffe, dass der eine oder andere Spieler zurückkehrt, der dann auch die Qualität hat den Ball über die Linie zu drücken. Ich habe jetzt aber auch nicht alles schwarzgesehen und hoffe wir steigern uns in der nächsten Woche und dann werden wir auch wieder zu Erfolgen kommen.“

Aufrufe: 01.8.2015, 18:00 Uhr
Danny GalmAutor