Fünf Vereine aus dem Stuttgarter Norden sind im Viertelfinale des Fußball-Bezirkspokal-Wettbewerbs vertreten. Und eines steht schon fest: Zwei davon werden sicherlich auch im Halbfinale sein. Denn gemäß Auslosung stehen am Dienstagabend die Derbys zwischen dem TV Zazenhausen und dem FC Stuttgart-Cannstatt sowie zwischen dem TSV Weilimdorf und der Sportvg Feuerbach an. Einzig Croatia Stuttgart bekommt es mit einem Vertreter aus dem Süden zu tun. Das Bezirksliga-Schlusslicht gastiert beim TSV Rohr, seines Zeichens Spitzenreiter der Kreisliga-A-Staffel 2.
Immerhin: Am Wochenende hat Croatia Stuttgart die Generalprobe mit Bravour abgeliefert und seinen dritten Bezirksliga-Saisonsieg gefeiert. Dennoch hält sich die Euphorie vor dem Pokalauftritt beim TSV Rohr in übersichtlichen Grenzen. „Ich gehe davon aus, dass beide Mannschaften auf Augenhöhe sind“, vermutet Croatia-Coach Tomislav Babic. Kein Wunder – schließlich wollen die Rohrer hin, wo die Kroaten gerne bleiben würden. Das gilt für die Liga wie für den Pokal, wobei die Kroaten den Schwerpunkt ganz klar auf den Kampf um den Klassenverbleib setzen. Aber: „Wenn wir schon in die Kreisliga A müssen, dann wollen wir wenigstens als Pokalsieger verabschieden“, sagt Babic. Dass der Pokalwettbewerb den Kroaten liegt, bewiesen sie ja schon in der vergangenen Saison. Da schaffte es das Team bis ins Endspiel, wo es gegen den TSV Weilimdorf verlor. Das Spiel gegen den TSV Rohr wird von FuPa gefilmt, alle Tore und Highlights findet ihr noch am Abend auf FuPa Stuttgart.
Dass nicht immer der Favorit ein Pokalspielgewinnen muss, hat die Sportvg Feuerbach bewiesen. Sie kegelte im Achtelfinale den Bezirksliga-Spitzenreiter und haushohen Favoriten N.A.F.I. Stuttgart aus dem Wettbewerb. Nun steht für die Mannschaft von Trainer Gökhan Dogan der nächste dicke Brocken an. Die Feuerbacher bekommen es mit dem Bezirksliga-Zweiten und Cupverteidiger TSV Weilimdorf zu tun. Und so dämpft Dogan die Erwartungen sicherheitshalber: „Es wäre schön, wenn wir weiterkommen würden, aber die Liga geht vor“, behauptet der Sportvg-Trainer. „Aber einige meiner Spieler werden ziemlich motiviert sein.“ Namentlich sind das Aykut Can, Daniel Weyershäuser und Gökhan Öztürk, die allesamt schon in Weilimdorf spielten. „Die Jungs kamen bei uns nicht so zum Zug“, räumt TSV-Trainer Marco Scheel ein. Er selbst teilt jedenfalls nicht die Ansicht mancher Amtskollegen, die im Pokalwettbewerb eher eine lästige Pflicht sehen. „Jeder Erfolg ist wichtig“, sagt Scheel, „Wir wollen den Pokal noch einmal holen.“
Für Emrah Uyar, den Trainer des TV Zazenhausen, könnte der Bezirkspokalgewinn ein Abschiedsgeschenk an seinen Verein sein. Denn am Ende der Saison ist Schluss: „Nach viereinhalb Jahren ist es Zeit, mal was anderes zu machen“, sagt Uyar, dessen Mannschaft den FC Stuttgart-Cannstatt empfängt. Und die vor einer schweren Aufgabe steht, denn beim FC geht das Pokal-Geschehen ebenfalls nicht als Nebensächlichkeit durch. „Jetzt sind wir schon so weit gekommen, da wollen wir das Ding auch gewinnen“, sagt FC-Trainer Ümit Sahin.