2024-05-16T14:13:28.083Z

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Der Spieler des Tages: Christian Mayer erzielte fünf Tore für den TSV Plattenhardt. Foto: Yavuz Dural
Der Spieler des Tages: Christian Mayer erzielte fünf Tore für den TSV Plattenhardt. Foto: Yavuz Dural

Bezirkspokal: Filderstädter Meisterschaft im Viertelfinale

Die Nachbetrachtung mit Fokus auf die Filderteams

+++ Feriz Meha trifft für SV Bonlanden dreifach +++ Christian Mayer erzielt beim Kantersieg des TSV Plattenhardt fünf Treffer +++ Beide Teams des TSV Bernhausen erreichen nächste Runde +++ 1. FC Lauchhau-Lauch­äcker schöpft trotz Niederlage Mut +++ Stetten verliert im Elfmeterschießen gegen Obertürkheim +++

Die einen ließen auch mit der B-Formation nichts anbrennen, die anderen feierten einen Fünffach-Torschützen, und die noch einmal anderen waren selbst dadurch nicht vom Kurs abzubringen, dass zwischen den eigenen Pfosten notgedrungen ein Feldspieler stand. Alles in allem ist die vierte Runde im Stuttgarter Bezirkspokalwettbewerb so zu einer Erfolgsgeschichte für die Fußball-Mannschaften von den Fildern geworden. Genauer gesagt: für jene aus Filderstadt. Vier von dort schafften am Wochenende den Einzug ins Viertelfinale: SV Bonlanden, TSV Plattenhardt, TSV Bernhausen I, TSV Bernhausen II. Für eine gar noch bessere Bilanz fehlte es lediglich am abschließenden Quäntchen Glück. Die Außenseiter Spvgg Stetten und 1. FC Lauchhau-Lauch­äcker scheiterten in ihren Partien erst im Elfmeterschießen.

Dreimal Meha für Bonlanden

Eine der souveränsten Vorstellungen lieferte standesgemäß der Titelverteidiger SV Bonlanden ab – und das, obwohl der Trainer Klaus Kämmerer seine Startformation im Vergleich zum vergangenen Punktspiel auf gleich neun Positionen veränderte. Übrig blieben von der bisherigen ersten Elf nur die Verteidiger Ronald Ried und Mike Baradel. Ansonsten galt: Bewährungschance für Reservisten, Rekonvaleszenten und sonstige zuletzt zu kurz Gekommene. Eine Gelegenheit, die vor allem einer nutzte. Feriz Meha steuerte drei Treffer zum 5:0-Sieg beim B-Kreisligisten Türkspor Stuttgart II bei. Nach Steffen Schmidts Blitzführungstor direkt vom Anstoß weg demonstrierte der 33-Jährige, dass er vor gegnerischen Gehäusen nach wie vor über den nötigen Riecher verfügt. Mehas Crux: im Ligabetrieb ist er bei seinem neuen Verein wegen beruflich bedingter Trainingsfehlzeiten noch kaum über eine Jokerrolle hinausgekommen.

Fünfmal Mayer für Plattenhardt

Am aktuellen Spieltag wurde Meha lediglich von einem Spieler übertroffen. Ein anderer Routinier ließ es noch öfter krachen: Christian Mayer netzte für den TSV Plattenhardt sogar fünfmal ein – womit er den Hauptbeitrag zum in der Höhe überraschenden 8:1 beim Kreisliga-A-Tabellenführer TV Zuffenhausen leistete. „Fünf Chancen, fünf Tore. Damit ist er wieder richtig angekommen und der Knoten bei ihm geplatzt“, sagt der Trainer Sascha Krammer mit Blick auf seinen Angreifer, nachdem diesem im bisherigen Saisonverlauf eher das Schusspech an den Schuhen geklebt war.

Nach der Pause wirbelten die Plattenhardter ihren abbauenden Gegner vollends durcheinander. Neben Mayer glänzte auch dessen Sturmpartner bei seinem Erste-Mannschaft-Debüt: Der eingewechselte Kevin Rippler, aushilfsweiser Aufrücker aus der „Zweiten“, wartete seinerseits mit zwei Treffern auf. Dass in Alperen Albayrak und Marius Mohr (beide Zerrung) zwei offensive Stammkräfte ausgefallen waren, fiel somit nicht ins Gewicht.

Bernhausen mit zwei Teams weiter

Gleiches traf beim TSV Bernhausen zu, dem in Marco Palazzolo (beruflich verhindert), Ahmet Fidan (Kapselriss im Finger) und Yasin Arslan drei Leistungsträger fehlten. Letzterer hat vor Wochenfrist im Derby in Plattenhardt, wie inzwischen feststeht, einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Jedoch: „Die Jungs haben alles gegeben und das super kompensiert“, sagt der Trainer Peter Weinmann – dies mit entsprechendem Lohn. Im schweren Auswärtsspiel beim Bezirksliga-Dritten Spvgg Cannstatt sprang ein 3:1-Erfolg heraus.

Onur Aycil per Kopf, Berkan Durak und Sascha Beck mit zwei Abstaubern – perfekt war damit der Auswärtscoup, bei dem nebenbei der Verteidiger Veli Celik nach seinem Leistenbruch vom Sommer ein gutes Comeback feierte. Doch damit noch nicht genug des für die Bernhausener Erfreulichen: ebenfalls weiter im Wettbewerb ist das Reserveteam des Fleinsbach-Clubs. Auch für dieses, Zufall des Loses, hieß der Gegner Spvgg Cannstatt, Zusatz: II – und auch dieses hatte das bessere Ende für sich, nämlich mit einem 5:2 auf eigenem Platz. Dabei kam den Gastgebern zugute, dass ihr Kontrahent nur zehn Kicker zusammengebracht hatte, also in Unterzahl antrat.

Kurios: bei beiden Teams musste zwischen den Pfosten ein Feldspieler ran. Der Bernhausener Coach Egon Hartmann setzte auf seinen eigentlichen Abwehrrecken Christos Stratidis, nachdem ihm die etatmäßigen Keeper Tim Stein (verletzt) und Bogomil Dudev (privat verhindert) weggebrochen waren. Geklappt hat es auch so. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis dem Gegner die Kraft ausgeht“, sagt Hartmann. Dann schlugen die Seinen zu – und sind nun der einzige B-Kreisligist, der im Cup­rennen 2017/2018 verweilt.

Lauchhau schöpft trotz Niederlage Mut

Bei einem anderen fehlte bloß eine Haaresbreite. Der 1. FC Lauchhau-Lauch­äcker zog gegen den Favoriten SV Sillenbuch erst nach Elfmeterschießen mit 4:6 den Kürzeren. Zuvor hatten sich die Vaihinger für eine Sturm- und Drangphase mit dem späten 2:2-Ausgleich durch den Youngster Philipp Schene belohnt. „Ein paar Minuten mehr Zeit, und wir hätten die Begegnung vielleicht noch komplett gedreht“, sagt der Spielleiter Viron Sampsonidis, der aber trotz letztlichem Aus nicht klagen will. Seine Einschätzung: „Die Mannschaft hat eine super Leistung gezeigt, die uns nicht traurig macht, sondern für die weitere Saison motiviert.“ In seiner Staffel ist Sampsonidis’ Team nach zuletzt acht Siegen in Serie vorn dabei. Wenn auch zwar also kein Pokalcoup, ein Aufstiegscoup könnte durchaus folgen.

Stettener Enttäuschung nach Elfmeter-Aus

Größer war die Enttäuschung dagegen beim zweiten Elfmeter-Verlierer. Für die Spvgg Stetten stand nach den finalen Duellen vom Punkt gegen den klassenhöheren VfB Obertürkheim ein 6:7, flankiert von einem doppelten „Schade“ des Trainers Thomas Otto. Schade, weil die Seinen einen 2:1-Vorsprung nach Treffern von Robin Böpple und Tim Otterbach noch hergaben. Das gegnerische 2:2 fiel in der 84. Minute. Schade ebenso, weil zuletzt dann ein einziger Fehlschuss zum Verhängnis wurde. Außer Patrick Hahn verwandelten alle Schützen ihre Elfmeter.

Was möglich gewesen wäre, wenn die Stettener in Bestbesetzung antreten hätten können? Wenn Otto nicht ein gutes halbes Dutzend Startelfspieler gefehlt hätte? Die Frage wird sich nicht mehr beantworten lassen. Fakt ist: wenn die nächste Runde ausgelost wird, sind nun wie gesagt noch vier Filder-Namen im Topf – Ottos Club nicht. Bestimmt werden sollen die Paarungen laut dem Bezirkschef Harald Müller noch vor Weihnachten. Wann genau, ist offen, im Gegensatz zum Spieltermin. Angesetzt ist das Viertelfinale für den Gründonnerstag, 29. März.

Die komplette Pokalrunde in der Übericht

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Aufrufe: 028.11.2017, 14:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor