2024-05-17T14:19:24.476Z

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Die DFB-Ehrenamtspreisträger aus Hohenlohe mit Knut Kircher (links) und Ralf Bantel (Zweiter von rechts).  Robert Stolz
Die DFB-Ehrenamtspreisträger aus Hohenlohe mit Knut Kircher (links) und Ralf Bantel (Zweiter von rechts). Robert Stolz
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Bezirk Hohenlohe: Auszeichnungen für Ehrenamtliche

„In den Vereinen ist brutal viel Leben“ - TV Niederstetten gewinnt

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Ralf Bantel, Vorsitzender des Fußballbezirks Hohenlohe, hatte am vergangenen Samstag ins Vereinsheim des TV Niederstetten eingeladen, um Ehrenamtliche in den Fußballvereinen für ihr besonderes Engagement auszuzeichnen. Vom Württembergischen Fußballverband (WFV) war der ehemalige Fifa-Schiedsrichter und aktuelles Vorstandsmitglied des WFV, Knut Kircher, anwesend.

Bürokratie und Datenschutz

Für den Hausherrn begrüßte Abteilungsleiter Manuel Kleinheinz die Anwesenden und stellte den TV Niederstetten vor. Aus dem 1862 als reinen Turnverein gegründeten Verein ist ein modern und gut organisiert aufgestellter Mehrspartenverein geworden, der insbesondere durch eine qualitativ gute Jugendarbeit bekannt ist und immer genügend Betreuer, Trainer und Ehrenamtliche vorweisen kann. Als Hindernis für das Ehrenamt bezeichnete Kleinheinz die ausufernde Bürokratie, den Datenschutz oder die Bestimmungen des Sozialgesetzbuches, die die Vereine beachten müssen.

Knut Kircher sprach, schwäbisch angehaucht, in freier Rede über das Ehrenamt. „Ein Ehrenamt zu übernehmen, ist nicht selbstverständlich.“ Er bezeichnete dies als einen Generationenvertrag. „Die Älteren geben ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter, machen klar, dass eine Gemeinschaft wichtig ist.“ Die Gründe, ein Ehrenamt zu übernehmen, sind vielschichtig. „Im Vordergrund“, so Kircher, „steht das gemeinsame Erlebnis. Etwas bewegen zu können, spornt zudem viele an. Als wichtigstes Element sehe ich aber, miteinander zu kommunizieren – so ganz ohne Handy, Facebook und Co, einfach miteinander zu sprechen.“

Aus Hohenlohe seien sechs Bewerbungen für den Vereinsehrenamtspreis beim WFV eingegangen, berichtete Kircher. „Dies zeigt, dass in den Vereinen brutal viel Leben ist.“ Kircher dankte vor allem den Ehefrauen und Lebenspartnern der Ehrenamtlichen. „Das ist oft eine Familienangelegenheit, wenn es funktionieren soll.“

Goldbacher am Bodensee

Für den Vereinsehrenamtspreis wurden drei Vereine ausgezeichnet. Platz 3 belegte der TSV Michelfeld, der ein Benefizspiel mit KSC-Altstars organisierte und den Erlös für ein Kinderhospiz spendete. Auf den zweiten Platz setzte die Jury den TSV Goldbach, einen kleinen Verein, der sich im Großraum Crailsheim großer Konkurrenz stellen muss. „Ein sehr fleißiger Verein, der viele Baumaßnahmen an den Sportstätten umsetzte und so die Infrastruktur auf Vordermann brachte“, sagte Kircher. „Hier bringen die älteren Vereinsmitglieder ihre Lebenserfahrung bei der Umsetzung ein.“ Den Preis nahm stellvertretend für den TSV Goldbach der Ehrenvorsitzende Eugen Deuschle entgegen. Der Grund war einleuchtend: die Mannschaft des TSV Goldbach war zeitgleich in Meersburg und genoss den zweiten Preis mit 18 Personen im Hotel am Bodensee.

Bezirkssieger wurde der TV Niederstetten. Er war bereits im Vorjahr für den zweiten Platz ausgewählt worden. 400 Mitglieder hat die Fußballabteilung, die gleichberechtigt von Michael Kappes, Manuel Kleinheinz und Wolfgang Schmalzbauer geführt wird. Zwölf Mannschaften sind im Spielbetrieb, drei Vereinsehrenamtsbeauftragte kümmern sich im Verein, dass alles läuft. In der Begründung für den Preis heißt es unter anderem: „Durch gute Jugendarbeit sowohl im sportlichen als auch im sozialen Bereich kann der TV Niederstetten, Abteilung Fußball, immer wieder ehrenamtliche Helfer für eine neue Aufgabe gewinnen. Der Jugendvorstand besteht aus sieben Personen mit fünf aktiven Fußballern. Die Fußballabteilung arbeitet ständig an den Maßnahmen Werteleitbild, Trainerschulungen, Offenlegen der Führungszeugnisse gemäß Paragraf 72a Sozialgesetzbuch, Fortsetzung des jährlichen Jako-­Cups, sozialen Projekten mit Schulen und Partizipieren mit anderen Netzwerken.“

Tim Klein ausgezeichnet

Alexander Heth (TSV Blaufelden) heißt der Bezirkssieger bei den „Fußballhelden-Aktion Junges Ehrenamt“. Er ist als Betreuer und Trainer in der Jugend tätig, ist Schiedsrichter, spielt selbst Fußball, macht Turnierleitung und ist bei Veranstaltungen stets im Einsatz. In dieser Kategorie erhielten ebenfalls einen Preis Alix Küppershaus (Spfr. Bühlerzell) für ihre Schiedsrichtertätigkeit und Tim Klein (TSV Crailsheim), der sich als Betreuer in vielen Juniorenklassen einsetzt und Elternabende organisiert.

Die Verleihung der 13 DFB-Ehrenamtspreise übernahmen Knut Kircher und Ralf Bantel und übergaben jeweils eine DFB-Uhr und eine Urkunde. Bezirkssieger wurde Peter Riek (Spfr. Bühlerzell), der seit Jahrzehnten im Verein das „Mädchen für alles“ und außerordentlich engagiert ist. Für Bantel sind nicht nur die an diesem Abend ausgezeichneten Personen die Gewinner. „Alle, die sich im Ehrenamt an irgendeiner Stelle in den Vereinen einsetzen und Verantwortung übernehmen, sind für mich Gewinner.“

Aufrufe: 026.2.2019, 08:02 Uhr
HOT / Robert StolzAutor