2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
So sehen Sieger aus: Ausgelassen und glücklichen haben die Spieler des TSV Bernbeuren um Trainer Daniel Deli (vorne, 2. von links) am Samstag den 2:0-Sieg gegen Fuchstal und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga gefeiert. F: Fuhrmann
So sehen Sieger aus: Ausgelassen und glücklichen haben die Spieler des TSV Bernbeuren um Trainer Daniel Deli (vorne, 2. von links) am Samstag den 2:0-Sieg gegen Fuchstal und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga gefeiert. F: Fuhrmann

Bernbeuren souverän in der Kreisliga

Fußball: Relegation zur Kreisliga

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TSV Bernbeuren - Spiel zwei in der Fußball-Relegation zur Kreisliga zwischen dem TSV Bernbeuren und dem SV Fuchstal. Und das ist nichts für schwache Nerven.

Ein regennasser, tiefer und schwer bespielbarer Boden sowie starke Windböen: Nicht gerade ideale Voraussetzungen für ein schönes Fußballspiel. Sei’s drum, beide Teams machen am Samstagnachmittag in Bernbeuren das Beste draus und bieten den Zuschauern ein kampfbetontes Spiel über 90 Minuten. Die Fuchstaler – nach der starken Vorstellung der Bernbeurer um Trainer Daniel Deli im Hinspiel – haben die Mannschaft etwas umgebaut, ältere und erfahrene Spieler reaktiviert.

Das Kommando übernehmen aber vom Anpfiff weg die Gastgeber: Johannes Birk mit einem geblockten Fallrückzieher im Strafraum (5.), Michael Boos mit einem Weitschuss nach schöner Balleroberung (8.) und erneut Boos mit einem Schuss im Liegen (10.) machen von Anfang an klar, wer in Bernbeuren als Sieger vom Platz gehen will – vor fast 600 mitfiebernden Zuschauern.

„Druck, Druck, Druck“, brüllt Deli immer wieder seinen Spielern zu, die die Fuchstaler früh anlaufen, die Passwege geschickt zustellen und so die Gäste immer wieder zu planlos nach vorne geschlagenen Bällen zwingen. Und die werden fast immer sichere Beute von Wolfgang Meyer im Tor der Bernbeurer.

Dass die Fuchstaler aber dennoch gefährlich sind, zeigt sich in der 20. Minute: Nach einer Flanke und einem Kopfball kommt Fuchstals Tobias Rädisch volley zum Schuss: Meyer hält den Ball zwar, aber mit der Zone, die bei Männern besonders weh tut. Nach kurzer Behandlung kann Meyer aber weiterspielen.

Zum ersten Mal jubeln dürfen die Bernbeurer in der 24. Minute: Nach einer Kombination über die linke Seite flankt Johannes Birk in die Mitte, wo der starke Michael Boos nur noch einzuschießen brauch – 1:0 für Bernbeuren.

In der nächsten Minute haben die Zuschauer den Jubel erneut auf der Zunge, als Markus Bauer einen satten Schuss aufs Fuchstaler Tor abgibt. Der klatscht aber nur lautstark an den Pfosten. Auf der Gegenseite hat Fuchstals Christian Kuttner die größte Chance, als er nach einer schönen Einzelleistung abzieht, TSV-Keeper Meyer aber klären kann. Ansonsten sind es fast nur Ecken und Freistöße, bei denen Fuchstal – mit Windunterstützung – noch gefährlich wird.

„Dieser sch..... Wind regt mich langsam auf“, brüllt deswegen auch TSV-Trainer Daniel Deli auf den Platz. Überhaupt scheint Bernbeurens Trainer an diesem Tag in doppelter Funktion auf dem Platz zu stehen: Als Trainer und Alleinunterhalter. In seiner Coachingzone hin- und herwandernd, spricht er immer wieder mit dem Publikum oder kommentiert lautstark Aktionen seiner Spieler oder die Entscheidungen der nicht immer souverän wirkenden Unterparteiischen.

Nach der Pause wird es dann richtig turbulent: Nach dem Anpfiff rollt direkt der erste Bernbeurer Angriff über die rechte Seite, es folgt die Flanke in den Strafraum, wo Thomas Fichtl den Ball zum vielumjubelten 2:0 über die Torlinie stochert. „Genau so haben wir uns das vorgestellt“, wird TSV-Trainer Deli später sagen. „Schnell das 2:0 nachlegen und mit Rückenwind dann weiter gefährlich bleiben.“ Und so kommt es auch.

Erst gibt es Aufregung, weil zum einen Fuchstals Rädisch einen Flanke durch Bernbeurens Strafraum jagt, an der Hinspiel-Torschütze Christian Zierer nur haarscharf vorbeirutscht (47.). Zum anderen, weil ein Bernbeurer Spieler im Fuchstaler Strafraum zu Boden geht (50.), der geforderte Elfmeterpfiff aber ausbleibt. Außerdem wirft Fuchstal nun alles nach vorne, wird besser, sorgt aber auch immer wieder für Unmut, weil die SVF-Spieler Bernbeurer Konter fast ständig durch taktische Fouls zu unterbinden versucht – zum lautstarken Ärger von Trainer Deli.

Diese taktischen und andere Fouls – auf beiden Seiten – haben später Folgen: Bernbeurens gerade erst eingewechselter Florian Bittner muss ebenso mit Gelb-Rot vom Platz wie Fuchstals Tobias Rädisch und Dominik Treischl, zudem gibt es noch zahlreiche gelbe Karten – ein Kampfspiel eben.

Bei Chancen auf beiden Seiten vergehen die restlichen Spielminuten, und nach dem Schlusspfiff liegen sich die Bernbeurer in den Armen, feiern mit Deli den Aufstieg. „Mein erster in sieben Trainerjahren“, sagt Deli, der anschließend den Alleinunterhalter bei der rauschenden und langen Party gibt.

Jochen Schröder

Aufrufe: 012.6.2016, 19:11 Uhr
Jochen Schröder - Schongauer NachrichtenAutor