Bereit für die Nervenschlacht: Diese Auf- und Abstiegsspiele stehen am Wochenende an

1000 Zuschauer am Spielfeldrand sind keine Seltenheit. Das motiviert natürlich die Spieler. Pforzheimer Teams sind am Pfingstwochenende auch am Ball. Die PZ gibt einen Überblick.

Relegation Verbandsliga (1. Halbfinale: TuS Bilfingen – VfL Neckarau):

Der TuS Bilfingen kämpft um den Klassenerhalt. Den ersten Schritt hierzu kann der Tabellen-14. der Verbandsliga Nordbaden am Samstag, 17 Uhr, in Kirrlach machen. Gegner ist der VfL Kurpfalz Neckarau, der als Tabellenzweiter der Landesliga Rhein-Neckar gerne aufsteigen würde.

Für Dejan Svjetlanovic ist die Partie völlig offen. „Es gibt keinen Favoriten“, meint der Bilfinger Spielertrainer, „Neckarau hat vielleicht etwas mehr Selbstvertrauen als wir, weil sie mehr Spiele gewonnen haben. Doch wir sind der Verbandsligist. Tempo und Robustheit sind in unserer Liga um einiges höher.“ Für Svjetlanovic ist klar: „Sieg oder Niederlage – viel wird von der Tagesform abhängen.“

Neckarau kam erst zum Ende der Saison hin in die Gänge und sicherte sich hinter Meister Waldhof Mannheim II die Vizemeisterschaft. Das Team von Trainer Richard Weber holte 51 Punkte (Bilfingen 43) und hat seine Stärken vor allem in der Offensive. Von den 68 geschossenen Ligatoren (41 Gegentore) gehen allein 56 auf das Konto der beiden Stürmer Lorenz Held (30 Tore) und Idris Yildirim (26). „Wenn wir die beiden ausschalten, ist das schon die halbe Miete“, weiß Svjetlanovic, der sich über den Gegner bestens informiert hat: „Die spielen einen gepflegten Fußball. Daheim auf Kunstrasen. Gebolzt wird bei denen nicht.“

Die Bilfinger gehen auf jeden Fall mit vollem Akku in die Relegation. Svjetlanovic fand es gar nicht mal so schlecht, dass das letzte Spiel gegen Kirchheim ausfiel. „Das regenerative Training hat uns gut getan“, glaubt der 38-Jährige, der alle Mann an Bord hat. Er selbst muss passen. Wegen einer Verletzung am Hüftbeuger kann er der scheidende Coach (er pausiert) kein Spiel mehr für den TuS bestreiten. Seine Jungs müssen es also auf dem Platz richten. „Wir sind bereit. Wir haben den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Jetzt müssen nur die Nerven noch mitspielen“, blickt Svjetlanovic voraus. Bei einem Sieg bestreitet Bilfingen das „Endspiel“ dann am Samstag, 15. Juni, gegen den Gewinner des zweiten Halbfinales Östringen gegen Neckarelz.

Ab-/Aufstieg in die Landesliga (Kickers Büchig – 1. FC Ispringen und SV Huchenfeld – FC Eggenstein):

Ispringen will hoch, Huchenfeld drin bleiben. Blöd nur: Im besten Fall kann nur einer sein Ziel erreichen. Ispringen muss sich zunächst gegen den Vizemeister der Kreisliga Bruchsal, Kickers Büchig, behaupten, um dann eventuell auf Huchenfeld zu treffen, die zunächst den Zweiten der Kreisliga Karlsruhe, FC Alemania Eggenstein, vor der Brust haben. „Die Chancen stehen 50:50“, sagt Ispringens Spielertrainer Michael Cycon vor dem ersten von zwei möglichen K.o.-Spielen. „Das Ärgerliche ist nur, mir fehlen zwei Stammkräfte.“ Mittelfeldstratege Alexander Mironow ist als Trauzeuge am Samstag im Einsatz, wenn sein Team um 17 Uhr in Bauschlott gegen Büchig ran muss. Dennis Szweda als Lokalmatador muss auf die Taufe seines Patenkindes. Die beiden Ausfälle wiegen schwer, doch Cycon hat bestimmt eine Lösung parat.

Die Kickers gehen derweil mit Rückenwind in die Relegation. Das letzte Rundenspiel beim Meister und Landesliga-Aufsteiger FV Hambrücken gewann das Team von Trainerfuchs Viktor Göhring mit 2:0. Kurios: 23 Spieltage war Büchig Tabellenerster, dann mussten sie sich mit Platz zwei zufrieden geben. In den letzten beiden Spielzeiten scheiterten die Kickers jeweils in der Relegation. In diesem Jahr wollen die Cycon-Jungs Spielverderber sein.

Ispringes Coach erwartet ein packendes Duell. Sollte sein Team gewinnen, wünscht sich Cycon Huchenfeld fürs Finale und er traut ihnen auch ein Sieg im ersten Spiel zu.

Ein „Endspiel“ gegen Ispringen wäre für Huchenfelds Spielertrainer Timo Fuhrmann „der Wahnsinn. Da kommen dann mindestens 1000 Zuschauer.“ Doch seine Konzentration richtet sich erst einmal auf das Duell am Montag um 17 Uhr in Langensteinbach gegen Alemannia Eggenstein. Das Team holte 57 Punkte in dieser Runde, Topstürmer ist Justin Wagenführer mit 20 Treffern in 30 Spielen.

„Wir haben richtig Bock auf die Relegation“, sagt Timo Fuhrmann. „Das können zwei unvergessliche Spiele werden.“ Wie der Hase in der Relegation läuft, wissen die Huchenfelder ja noch aus dem Vorjahr, als sie in die Landesliga aufstiegen.

Fuhrmann muss gegen Eggenstein auf Kevin Rock (Rot) und David Calo (Urlaub) verzichten. Der Rest ist bereit für die Nervenschlacht. „Wir gehen aber ohne Druck ins erste Spiel. Die Vorfreude überwiegt“, so Fuhrmann, der für seine Spieler noch eine kleine Extra-Motivation parat hat: „Sollten wir weiterkommen, fahren wir mit einem Mannschaftsbus zum Finale. Aber das müssen sich die Jungs erstmal erarbeiten.“

Aufstiegsspiel in die Kreisliga (FV Göbrichen – SG Unterreichenbach/Schwarzenberg):

Alles oder nichts heißt es auch im Aufstiegsspiel zur Kreisliga zwischen dem FV Göbrichen und der SG Untereichenbach/Schwarzenberg. Die Partie findet am Sonntag um 16 Uhr auf dem Sportplatz des 1. FC Birkenfeld statt. Die Trainer der beiden Mannschaften sehen die Chancen bei „50:50.“ Für beide ist das Aufstiegsspiel ein Bonus für eine eh schon tolle Saison.

Aufstiegsspiel in die B-Klasse (SV Königsbach II – SV Neuhausen II):

Völlig offen ist auch die erste Partie in der Aufstiegsrunde zur B-Klasse. Königsbach (Zweiter in der C1) trifft am Freitag um 18.30 Uhr in Grunbach auf den Zweiten der C2, den SV Neuhausen II. Der Sieger bestreitet am Freitag, 14. Juni, das „Endspiel“ gegen PSG Pforzheim.