2024-06-14T06:55:53.576Z

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Trainer Benjamin Küster verabschiedet sich von seinem Team.
Trainer Benjamin Küster verabschiedet sich von seinem Team. – Foto: Lorbeer

Benjamin Küster verlässt Lorbeer: „Die Mannschaft war mein Baby“

„Die Entwicklung, um zu einem Team zusammenzuwachsen, hat gefehlt"

Nach knapp zwei Jahren und fünf Monaten ist Schluss. Der Ligatrainer des FTSV Lorbeer Rothenburgsort, Benjamin Küster, der zuvor auch schon die A-Jugend des Vereins mittrainierte, legt sein Amt zum Jahresende nieder.

Derzeit steht die Mannschaft des scheidenden Coaches nach drei Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen auf dem fünften Tabellenplatz der Kreisliga 8. Sportlich gesehen, könnte es schlechter laufen. Dennoch gibt es etwas, mit dem Benjamin Küster nun am Ende seiner Amtszeit nicht mehr ganz so glücklich war: „Für mich war die Entscheidung wahnsinnig schwer. Sie ist auch nicht über Nacht gefallen. Denn ich habe die Mannschaft, so wie sie jetzt aufgestellt ist, zusammengestellt. Wir haben Ende der Saison 2019/20 bewusst mit den A-Jugendspielern gesprochen, nachdem wir mit ihnen Landesliga-Meister wurden und nicht als alte A-Junioren in die Oberliga aufsteigen konnten.“ Die Ligamannschaft stand damals kurz vor dem Zerfall, da die Saison sehr schlecht verlief. Deshalb wurde entschieden, die A-Jugend schon eine Saison früher hochzuziehen. „Weitere Neuzugänge konnte ich auch noch akquirieren“, so der scheidende Trainer weiter. „Deshalb fällt mir dieser Schritt unheimlich schwer, weil es irgendwie `mein Baby´ ist.“ Dennoch: „Leider hat sich die Mannschaft nicht dahingehend entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe. Ich selbst bringe 101% Einsatz und erwarte das auch von meinen Spielern. Die Einsatzbereitschaft und der Wille zu einem Team zusammenzuwachsen. Diese Entwicklung habe ich trotz größter Anstrengung meinerseits nicht gesehen. Deshalb habe ich mich nun zu diesem Schritt entschieden.“

Küster: „Ich brenne noch“
In einer Meldung des Vereins wird der 1. Vorsitzende Michael Kuffer zum Abschied des Coaches wie folgt zitiert: „Wir bedauern diese Entscheidung sehr, gleichwohl wir die Beweggründe nachvollziehen können, und bedanken uns vielmals für das Engagement und den Einsatz in den letzten Jahren als Jugend- und Ligatrainer." Umgekehrt hatte aber auch Benjamin Küster noch Worte für die Mannschaft: „Viele Jungs kenne ich schon viele Jahre. Einige aus der Jugend in früheren Zeiten. Ich wünsche den Jungs alles Gute. Dass sie mit einem neuen Trainer ihr Potential vollständig ausschöpfen können. Denn das Team hat enorme Möglichkeiten, wenn es zusammenwächst. Wahrscheinlich braucht es einfach mal ein frisches Gesicht, das weder Verein, Umfeld noch Spieler kennt.“ Einen Nachfolger habe man noch nicht gefunden. Gerne könnten sich Interessenten per Mail an vorstand@ftsvlorbeer.de wenden. Der Plan sei, bis Ende des Jahres die Nachfolge geklärt zu haben.

Auf die Frage, ob sich Benjamin Küster in Zukunft bei einem anderen Verein an der Seitenlinie sieht, entgegnete er: „Ich bin für neue Aufgaben als Trainer offen und brenne auch noch. Seit 20 Jahren stehe ich nun eigentlich ununterbrochen an der Linie und möchte dieses auch noch weiter tun.“ Dann darf man gespannt sein, wohin es den Fußballliebhaber als Nächstes ziehen wird.

Aufrufe: 024.11.2021, 21:48 Uhr
Mathias ReßAutor