2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bayernliga passé - Weiden droht Absturz

SpVgg Weiden darf Regionalliga-Spielbetrieb nicht wieder aufnehmen +++ Landesliga-Platz in akuter Gefahr

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Der DFB hat entschieden, dass für die SpVgg Weiden in der Regionalliga Süd endgültig Schluss ist. Nach nochmaliger Prüfung durch die Rechtsabteilung ist entschieden worden, dass die insolventen Oberpfälzer nicht mehr am Spielbetrieb der vierten Liga teilnehmen dürfen. Nun ist sogar die Aufrechterhaltung des Landesliga-Spielbetriebs in Gefahr.

Wie FuPa von der DFB-Pressestelle erfahren hat, gab es keine andere Möglichkeit: "Die SpVgg Weiden hatte sich ja schon offiziell vom Spielbetrieb zurückgezogen. Ein Zurück gibt es daher nicht mehr", sagt Stephan Brause. Der DFB-Sprecher fügt an: "Solche Ereignisse waren nicht vorhersehbar. Es ist natürlich bedauerlich, dass so etwas passiert ist." Es habe von der rechtlichen Seite her keine andere Möglichkeit gegeben. Mit dieser Entscheidung hatten die Verantwortlichen der SpVgg Weiden intern bereits gerechnet.

Damit bleibt es dabei, dass Weiden nicht mehr am Spielbetrieb der Regionalliga Süd teilnehmen darf. Die Ergebnisse und Punkte waren schon Ende vorigen Jahres aus der Wertung genommen worden. Die SpVgg Weiden steht mit null Punkten auf dem letzten Platz und ist damit erster Absteiger. Allerdings dürfen die Weidener nun in der kommenden Saison nicht in der Bayernliga antreten. Dazu hätten die Oberpfälzer in der Regionalliga Süd bis zum Saisonende Pflicht-Freundschaftsspiele absolvieren müssen, was der DFB nun untersagt hat. "Die beiden Fälle Weiden und Ulm werfen natürlich einen Schatten auf die Liga", beurteilt Spielleiter Jürgen Faltenbacher die Lage "seiner" Regionalliga Süd.

Der Fall SpVgg Weiden ist anders gelagert als der des Ex-Bundesligisten SSV Ulm 1846. Die Ulmer hatten auch Insolvenz angemeldet und dort war ebenfalls das Insolvenz-Verfahren eröffnet worden. Aber die Ulmer hatten nicht wie in Weiden den Spielbetrieb eingestellt. Natürlich ist Ulm inzwischen auch aus der Wertung genommen worden, ist mit null Punkten Vorletzter und somit zweiter Absteiger. Aber die Spatzen dürfen die Punktspiele der Rückrunde als Freundschaftsspiele austragen und können so in der Saison 2011/12 in der Oberliga Baden-Württemberg an den Start gehen, sofern sie das dortige Lizenzierungsverfahren bestehen.

Spielbetrieb der zweiten Mannschaft in höchster Gefahr

Fraglich ist jetzt auch, ob die zweite Mannschaft in der Landesliga Mitte den Spielbetrieb fortsetzen kann. Denn die spielt weiterhin unter dem Namen SpVgg Weiden, obwohl schon mit der SpVgg Weiden 2010 ein Nachfolgeverein gegründet worden ist. Das Spielrecht könnte der neue Klub erst zur neuen Saison übernehmen, wenn denn das Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) einem möglichen Antrag zustimmen würde.

Der Insolvenzverwalter der SpVgg Weiden, Stefan Waldherr, fordert, dass der neue Verein die Kosten für den Spielbetrieb des alten Klubs übernehmen muss. Zwar hat die SpVgg Weiden 2010 bereits durch Spenden und Sponsoren einen Betrag von 150.000 Euro zusammengetragen, doch der reicht dafür kaum aus. Denn mit diesem Geld möchte der Nachfolgeklub den Spielbetrieb der Nachwuchs-Abteilung und das Nachwuchs-Leistungszentrum finanzieren. Daher muss nun weiter gespart werden. Somit steht in Frage, ob die SpVgg Weiden II in der Landesliga Mitte weitermachen kann. Die neue Führungsspitze der SpVgg Weiden 2010 ist nun gefordert zu prüfen, ob die Anforderungen des Insolvenzverwalters erfüllt werden können. Ersten öffentlichen Bekundungen zufolge will die Vorstandschaft aber kein Privatvermögen in die Hände nehmen. Nun droht sogar das kompette Aus des Vereins. Falls man nicht in der Lage ist, den Spielbetrieb in der Landesliga aufrecht zu erhalten, droht der absolute Super-Gau - die B-Klasse.

Kagerbauer: "Für die Landesliga Mitte wäre dieses Szenario fatal"

Gustav Kagerbauer, Spielleiter der Landesliga Mitte, ist über die Vorgänge in Weiden selbstverständlich informiert und bangt: "Wenn die SpVgg Weiden in der Landesliga Mitte aufhören müsste, wäre das für die Liga fatal. Ich hoffe, dass dieser Fall nicht eintrifft." Kagerbauer gibt auch zu bedenken: "Wir haben jetzt eine Liga mit 19 Vereinen, wo ein Klub immer spielfrei ist. Sollte Weiden aussteigen müssen, dann ist es nicht möglich einen neuen Spielplan zu erstellen. Das würde bedeuten, dass immer zwei Verein spielfrei wären." Für die Landesliga Mitte hätte das laut Kagerbauer "katastrophale Folgen".

Aufrufe: 021.1.2011, 12:57 Uhr
Dirk MeierAutor