„Baue auch kein halbes Haus“

Wir haben bei den Stolberger Fußballklubs auf Kreisebene nachgefragt, wie sie zu der Thematik stehen und welches Modell sie befürworten.

KREISLIGA A

FC Stolberg, 14. Platz, Trainer Thomas Defourny: „Das ist ein schwieriges Thema und ich bin da auch geteilter Meinung. Rein aus sportlicher Sicht wäre es wahrscheinlich am gerechtesten, die Saison vorzuführen. Ich würde dennoch für einen Abbruch plädieren, weil es immer Unwägbarkeiten gibt. Sind beispielsweise Studenten nach dem Sommer noch da? Auch wir haben zwei Spieler die aus Bildungsgründen nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Es gäbe verschiedene Möglichkeiten, wie nach einem Abbruch gewertet werden könnte. Ich weiß nicht, wie der FVM in Detailfragen entscheiden möchte, aber Planungssicherheit gibt es nur bei einer schnellen Klärung.“

⇥> Abbruch

KREISLIGA C, Staffel 3

FC Adler Büsbach, 4. Platz, Trainer Jörg Mauelshagen: „Ich bin für eine Fortsetzung der Saison, denn wir wissen nicht, wann es weitergeht. So bekommen wir vielleicht zumindest eine Saison gespielt über zwei Jahre. Ansonsten könnten zwei Spielzeiten betroffen sein und nur verkürzt gespielt werden. Wir sind noch in Schlagdistanz und Rechnen uns noch eine kleine Chance aus im Aufstiegsrennen. Unabhängig davon bin ich immer ein Freund davon, alles was man anfängt, auch zu Ende zu führen. Ich baue ja auch kein halbes Haus.“

⇥> Fortsetzung

BSC Schevenhütte, 5. Platz, Spielertrainer Pascal Schwinghoff: „In meinen Augen wäre es verantwortungslos, frühzeitig wieder zu starten. Es kann niemand absehen, wie lange unser aller Gesundheit gefährdet ist. Ich bin dafür, die Saison nicht fortzusetzen. Es sollte in meinen Augen gar keine Auf- oder Abstiege geben, dann lieber annullieren und komplett bei Null starten. Wir wollen uns aber auch nicht größer machen, als wir sind. Die großen Klubs in der Region sollten in dieser Frage maßgebend sein.“

⇥> Annulierung

DJK Dorff, 6. Platz, Trainer Jörg Wynands: „Ich habe mich mit der Thematik intensiv beschäftigt. Ein Abbruch würde zu Konsequenzen führen, die man noch nicht absehen kann. Es könnte klagen durch diverse Klassen hinweg nach sich ziehen. Das ist eine Größenordnung, die keiner abschätzen kann. Natürlich kann man auch kritisieren, wenn die Saison fortgesetzt würde, aber das hat dennoch in meinen Augen mehr Charme. Erst dachte ich an Abbruch, bin dann aber in mich gegangen und kommen nun zu einem anderen Schluss. In jedem Fall hoffe ich auf eine Fortsetzung.“

⇥> Fortsetzung

FC Breinigerberg, zurückgezogen, Geschäftsführer Max Laschet: „Wir hatten vor, in der neuen Saison wieder eine Mannschaft zu melden. Vielleicht können wir ja nachmelden und ohne Wertung mitspielen, wenn die Saison fortgesetzt wird. Das ist aber ungewiss und müssen wir dann einmal abwarten. Wir haben Sympathien in der Kupferstadt. Dass man uns vergisst, kann ich mir nicht vorstellen. Büsbach und Dorf haben uns schon Mut zugesprochen. Ich denke auf der einen Seite, dass es gut ist für die Vereine, eine sportliche Lösung zu finden. Als Funktionär muss ich aber auf uns schauen. Ein Abbruch wäre gut für uns, da wir dann nicht zu lange warten müssten, bis wir wieder am Spielbetrieb teilnehmen dürfen. Im besten Falle könnte dann vielleicht sogar unser Rückzug zurückgesetzt werden und wir dürften wieder in der Kreisliga C starten.“

⇥> Abbruch

KREISLIGA C, Staffel 4

VfR Venwegen, 2. Platz, Trainer Timo Garbereder: „Ich bin der Auffassung, dass man das Ding beenden sollte. Alles, was über einen Abbruch hinausgeht, ist für mich ins Blaue hinein überlegt. Uns käme ein Abbruch wohl zugute. Ich bin sogar für eine Annulierung. Wenn es keine Absteiger geben darf, dann sollte es auch keine Aufsteiger geben. Die Corona-Krise ist für mich höhere Gewalt, das kann man nicht ändern, auch wenn es schade darum ist, wenn man eine gute Saison spielt.“

⇥> Annulierung

KREISLIGA D

ASA Atsch, 7. Platz, Kapitän Thomas Bayer: „Als Fußballer will man natürlich spielen. Es kommt aber auf so viele Faktoren momentan an. Das Transferfenster müsste verschoben werden, die Jugend ist auch betroffen. Unser Verband peilt eine Insellösung an im Vergleich zu vielen anderen Verbänden. Ein Abbruch wäre gut. Ich würde mir wünschen, dass es Aufsteiger gibt, aber keine Absteiger. Die nächsthöheren Ligen müsste man entsprechend aufstocken und im Folgejahr mehr Mannschaften absteigen lassen. Wenn mehrere Mannschaften sich zuletzt ein enges Rennen um den Aufstieg lieferten, wären auch Play-offs denkbar.“

⇥> Abbruch