2024-06-12T11:40:35.807Z

Ligabericht
Trügerisches Bild: Am Ende zogen die Weisenauer Soufian Lagrini und Benedikt Knoth (v. l.) gegen Ali Ömer Sengül den Kürzeren.
Trügerisches Bild: Am Ende zogen die Weisenauer Soufian Lagrini und Benedikt Knoth (v. l.) gegen Ali Ömer Sengül den Kürzeren.

Balte sagt lieber nichts

SVW Mainz enttäuscht beim 0:2 gegen die TSG Hechtsheim auf ganzer Linie +++ Lepper: „Sind auf einem guten Weg“ +++ Alle Highlights bei FuPa.TV

Hechtsheim. Während die Hausherren ihre „Derbysieger“-Gesänge anstimmen, zieht sich Bert Balte zurück. „Ich sage sonst nur was Falsches“, erklärt der Trainer des SVW Mainz nach der 0:2 (0:1)-Niederlage im Landesliga-Derby bei der TSG Hechtsheim. „Seid doch mal bissig!“, „Lebhafter!“, „Schneller!“, immer wieder hatte Balte versucht, die Seinen auf Trab zu bringen. Nichts verfing. Nicht einen Schuss auf den Hechtsheimer Kasten brachten die Weisenauer zustande.

Von einem „katastrophalen Zweikampfverhalten“ spricht Co-Trainer Denis Wetz, „du ergibst dich hier, das muss man ganz klar sagen.“ Vom Start weg agierten die Weisenauer ohne jegliches Zutrauen in die eigenen Aktionen. „Wir haben drei, vier, fünf, vielleicht sechs, sieben, die so verunsichert sind, dass sie das Spiel gar nicht annehmen möchten“, erklärt Wetz, „wenn wir weiter mit dieser Einstellung ins Spiel gehen, holen wir keinen Punkt.“

Die vielen Verletzten – bei Dennis de Sousa Oelsner schwoll nach seinem Comeback vergangene Woche das Knie wieder so dick an, dass er sogar ins Krankenhaus musste – mögen als Begründung dienen, warum es nicht läuft, aber nicht, warum man sich nicht wehrt. „Die letzten beiden Spiele waren vom Kampf her null“, klagt Wetz.

Ganz anders die Stimmung bei der TSG. Mit zehn Punkten ist die großteils neu formierte Mannschaft voll im Soll, sogar die Pleitenserie gegen den Stadtrivalen ist gebrochen. „Wir sind auf einem guten Weg“, freut sich Co-Trainer Donald Lepper, „wir wollen ja alles neu aufbauen.“ Und das funktioniert schon erstaunlich gut, auf Basis defensiver Stabilität. Und erstmals auf dem neuen Kunstgeläuf, auf dem die Hechtsheimer sich nach nur drei Trainingseinheiten schon sichtlich wohl fühlen. „Es hat uns richtig heiß gemacht, als es vor der Saison hieß, wir hätten so sehr an Qualität verloren“, berichtet Florian Weißgerber. Der 22-Jährige hatte mit seinem 2:0 („Ich mache einen Übersteiger, ziehe nach links und haue ihn mit der Picke rein.“) in Minute 84 den Deckel drauf gemacht. Da stand es nach der Ampelkarte für Thomas Mirkes (71.) und der Roten Karte wegen Meckerns gegen Matthias Bochenek (78.) personell schon zehn zu zehn. Auch Ljubo Dragun konnte beim 1:0 (36.) ungehindert durch die Gefahrenzone marschieren und nach einer Körpertäuschung seelenruhig einschieben:

Viel mehr Schüsse auf den Kasten brachten auch die spielerisch allerdings deutlich gefälligeren Hechtsheimer nicht zustande, doch eine solide Durchschnittsleistung genügte für einen hoch verdienten Derbysieg. „Wir sind eine kompakte Mannschaft, jeder kämpft für jeden“, betont Weißgerber. Das würde Bert Balte auch gern über seine Spieler sagen können.

TSG Hechtsheim: Müller – Gök, Bochenek, Darrah, Jennerke – Weißgerber, Odeh (69. Borowski) – Sengül (81. Erdogan), Dragun, Idzan – Rashed (53. Talevski).

SVW Mainz: Schulze – Sutor, Higi, Richter, Lagrini – Mirkes, Yesilyurt – Ruml, Ries (80. Elsässer), Knoth (43. Butterweck) – Kalbfuß.

Alle Highlights zum Spiel gibt es hier.

Aufrufe: 04.9.2016, 21:00 Uhr
Torben SchröderAutor