Auf und Abstiegsrunde im Amateurfußball

Wann soll die Saison starten? Während der Starttermin laut Reinhard Schröer, Vorsitzendem des Spielausschusses des NFV Kreis Emsland, noch völlig in den Sternen steht, ist das Ende der Spielzeit auf den 13. Juni 2021 terminiert. Gründe dafür seien unter anderem die bevorstehende Europameisterschaft, Mannschaftsfahrten und die Platzpflege durch die Kommunen. „Unter der derzeitigen Situation ist es uns nicht möglich, eine Staffel mit 16 Mannschaften und mehr zu Ende spielen zu lassen, auch wenn schon Anfang September wieder gespielt werden darf.“

Wie sieht der Plan des NFV Kreis Emsland aus? Nehmen wir die Kreisliga als Beispiel: Die 19 Teams sollen in zwei Staffeln aufgeteilt werden. Es wird eine Hin- und eine Rückrunde gespielt. Anschließend folgt eine Auf- und Abstiegsrunde mit Hin- und Rückspiel. Die vier erstplatzierten Mannschaften der jeweiligen Gruppen spielen dann in zwei ausgelosten Aufstiegsrunden um die Plätze in der Bezirksliga. Die restlichen Mannschaften kämpfen in zwei ebenfalls zufällig ausgelosten Abstiegsrunden um den Klassenerhalt. „Durch dieses System erhoffen wir uns noch mehr Spannung. Die Auf- und Abstiegsrunden fangen wieder bei null Punkten an“, so Schröer. Sollte eine Saison erst ab März 2021 gestartet werden können, sehe Schröer die Möglichkeit, auf die Rückspiele zu verzichten.

Wie werden die Staffeln eingeteilt? Der Spielausschussvorsitzende berichtet weiter, dass die Staffeln nach geografischer Lage der Vereine eingeteilt werden. „Das verspricht viele Derbys. Wir achten darauf, dass die Nordvereine und die Südvereine zusammenspielen.“

Dürfen die Vereine mitreden? „Wir haben es intern beim NFV Kreis Emsland so entschieden. Es wird auf jeden Fall nach diesem Vorschlag gespielt werden. Wir sehen keine anderen Möglichkeiten. Die Feedbacks der Teams sind bereits sehr positiv“, erzählt Schröer. „Bei der Einteilung der anschließenden Auf- und Abstiegsrunden soll es ein Losverfahren geben. Die Vereine dürfen dazu aber gerne Ideen äußern.“

Was sagen die Vereine? Für Manfred Schulte, Trainer des SV Esterwegen, ist die Grundidee des NFV „absolut nachvollziehbar. Es ist aktuell ganz, ganz schwer, überhaupt irgendetwas planen zu können. Aber man merkt schon, dass sich der NFV Gedanken macht. Mir würde gerade keine bessere Idee einfallen, daher finde ich das alles schon sehr gut“, so der Coach.

Als eine „sehr gute Idee“ bezeichnet auch Thomas Rodenbücher den Plan des NFV. Rodenbücher stieg mit BW Lünne in der vorzeitig beendeten Saison in die Kreisliga auf und übernimmt ab dieser Saison den SV Lengerich-Handrup als Trainer. „Keiner weiß, wann wir wieder spielen können. Klar ist bis jetzt nur, wann wir fertig sein müssen. Durch den neuen Plan werden wir alle etwas flexibler“, so der Trainer. Lediglich die vielen Absteiger bemängelt Rodenbücher bei dem neuen Spielsystem. „Ich verstehe nicht, warum gleich sechs Mannschaften absteigen müssen. Hätte man das nicht ein bisschen strecken können? Das wird vor allem für die kleineren Mannschaften extrem brutal.“

Was sehen die Vereine kritisch? Eher kritisch steht Andreas Hülsmann, Trainer von BW Dörpen, dem Plan gegenüber. Zwar finde auch er die Idee „generell gut“, da so die Belastung für die jeweiligen Mannschaften reduziert werden könne, allerdings glaube er nicht, dass das System auch zeitlich durchführbar sei. „Vor allem bei uns in Dörpen und generell im Norden des Emslands macht es das Wetter zwischen November und April fast unmöglich, regelmäßig zu spielen. Ich denke daher nicht, dass wir es bis Mitte Juni schaffen werden, besonders weil ja noch gar nicht klar ist, wann wir überhaupt wieder anfangen können“, so der Coach. „Außerdem finde ich es nicht so gut, dass man nun zweimal gegen den Abstieg spielt, erst in der normalen Runde und dann unter Umständen noch in der Abstiegsrunde.“