Auf Spurensuche bei... Yannick Doll

Servus Yannick, wie groß war die Erleichterung nach dem Kantersieg gegen die PS Karlsruhe?

Hey Steffen, erstmal danke ich Euch für das Interesse an unserem Verein und an mir. Natürlich war die Erleichterung groß! Eine Mannschaft wie Post, die nichts mehr zu verlieren hat, ist immer schwierig zu bespielen. Wir waren uns bewusst, dass die 3 Punkte aus dem Spiel gegen PS Karlsruhe unbedingt bei uns bleiben mussten. Was uns auch mit einer soliden, geschlossenen Mannschaftsleistung letztendlich gelang.

Eine ordentliche Ausgangssituation habt Ihr euch im Jahr 2016 mit nur zwei Siegen zunichte gemacht. Worin lagen die Gründe für den Absturz im neuen Jahr?

Wir waren natürlich zufrieden mit unserer Punkteausbeute aus der Vorrunde und lagen voll im Soll, unser Ziel, den Klassenerhalt schnellstmöglich zu besiegeln. Einen Grund zu finden, weshalb es uns nicht geglückt ist die Vorrunde zu wiederholen, ist schwierig. Wahrscheinlich haben wir uns nach dem Big Point in Feldrennach schon zu sicher gefühlt. Man hätte gegen Östringen alles klar machen können, aber wie so oft, in der jüngeren Vergangenheit, nutzen wir diese Möglichkeiten nicht und lieferten eines unserer schlechtesten Landesligaspiele ab. Danach standen viele "fifty-fitfty-Spiele" auf dem Programm. Oftmals ging leider der Gegner als Sieger vom Platz - denn wenn man Spiele irgendwann mal gewinnen muss, ist es umso schwerer. Zum Saisonschluss stecken wir nun wieder im Abstiegskampf, eine gewohnte Situation. Auch wenn die Rückrunde nicht berauschend war, haben wir 3 Spieltage vor Schluss alles selbst in der Hand.

Am Pfingstmontag begebt Ihr euch auf die Reise nach Kronau. Mit einem Sieg kann es zur Vorentscheidung im Abstiegskampf kommen. Wiegt bei euch die Vorfreude aufs Match oder ist doch eher die Angst vor der Niederlage im Vordergrund? Aktuell besitzt Ihr ja vier Punkte Vorsprung auf den VfR.

Weder noch. Es ist nicht zu leugnen, dass wir den Sack gerne schon früher zu gemacht hätten, um solche Spiele zu vermeiden. Aber wir kennen diese Situation und werden auch dieses mal die Herausforderung zusammen meistern. Klares Ziel für die Begegnung ist, dass der Vorsprung auch nach dem Spiel bei mindestens 4 Punkten liegt!

Im Sommer wird euch euer langjähriger Coach Alexander Göhring verlassen. Was macht Alexander für dich aus? Wie schwer wiegt der Verlust des Ex-Profis? Spielerisch blieb mir vor allem sein Freistoßhammer im Badischen Pokal in Erinnerung.

Alex ist durch seine Erfahrung, Spielcleverness und Einstellung zum Fußballspiel, den meisten Spielern in der Liga einen Schritt voraus. Ich persönlich konnte mir natürlich auch einiges von ihm abschauen und habe gelernt so ziemlich jede Position zu bekleiden, außer die des Stürmers. Bei einem Vorbereitungsspiel stand ich sogar eine Halbzeit lang im Tor (lacht)! Bei jemanden der über diese Erfahrung verfügt, hat es Spaß gemacht zu trainieren und zu spielen und dafür möchte ich ihm hiermit vorab Danke sagen. Nicht nur bei uns Spielern, auch im Verein genießt Alex Anerkennung. Er hat es geschafft, uns in die Landesliga zu führen und uns dort nun zu etablieren. Letztendlich ist es immer mal wieder an der Zeit, eine Veränderung herbeizuführen und so war ein Trainerwechsel in naher Zukunft unumgänglich. Ich sehe es als Chance für uns, neue spielerische Impulse und taktische Spielweisen auszuprobieren. Wir werden alles dafür geben, Alex einen sportlich erfolgreichen Abschied zu bereiten. Das hat er sich verdient. Ach ja... Freistöße schießen kann er auch noch ganz gut. (lacht)

F: Ripberger

Mit Sascha Boller steht der neue Coach bereits in den Startlöchern. Auch Sascha verfügt über Profierfahrung - vor zwei Jahren spielte er noch in der ersten Liga in Österreich. Wie groß ist die Vorfreude bald einen Profi neben sich im Mittelfeld zu haben?

Ehrlich gesagt, kenne ich Sascha noch nicht wirklich. Wir haben das ein oder andere mal gegen ihn gespielt und dabei seine fußballerische Klasse definitiv gesehen! Vorfreude ist natürlich gegeben, denn auch er wird uns wieder neue Ideen und wertvolle Einblicke bezüglich des Fußballspiels weitergeben. Was ich mir in jeden Fall erhoffe ist, dass wir über die Saison eine konstantere Leistung abrufen werden. Und das gerne in der Landesliga. Deshalb liegt der Fokus auf den restlichen Spielen, damit wir zusammen mit Sascha in eine neue Landesligasaison starten können.

Als zuverlässige junge Stammkraft in der Landesliga weckst du sicherlich auch Begehrlichkeiten bei anderen Mannschaften. Bisher findet sich in deiner Vita nur der SV Kickers Büchig wieder. Wie planst du deine Zukunft? Wird die Verbandsliga ein Thema?

Nette Frage (lacht). Eigentlich ist es für mich ganz einfach: Ich spiele Fußball, weil es mir Spaß macht. Natürlich gab es Phasen, an denen eine Veränderung lockt. In Büchig fühle ich mich ganz wohl und solange mir eine sportlich erfolgreiche Perspektive geboten wird, bleibe ich auch hier. Zudem genieße ich natürlich das Privileg, 2 Minuten Fahrzeit zum Training zu haben (lacht). Ob ich mir irgendwann mal eine neue Herausforderung suchen werde, um sein Limit auszutesten, weiß ich noch nicht. Nächste Saison werde ich aber definitiv bei den Kickers aus Büchig spielen!

F: Prihoda

Was macht für dich der Verein SV Kickers Büchig besonders? Lediglich dein Heimatverein oder verbirgt sich doch mehr dahinter?

Ich hatte das Glück, schon in der Jugendzeit, in einer super Truppe hier zu kicken und konnte mich bisher immer sportlich weiterentwickeln, verbessern und Erfolge feiern. Mein Vater war früher mein Jugendcoach und ist heute unser Spielausschuss, das trägt ebenfalls zur Verbundenheit mit dem SVB bei. Zudem schätze ich natürlich das super Verhältnis, zu unseren zahlreichen Fans und Unterstützern. Ich habe bisher keinen Verein gesehen, der mehr Fans zu Auswärtsspielen mitbringt als wir! Hierfür mein Kompliment! Ich komme aus der eigenen Jugendförderung und den eigenen Ort, dass ist heutzutage nicht mehr gängig, so werden mir vergleichsweise leichter kritische Äußerungen zugemutet. Die Leute haben sozusagen jemanden an dem Sie sich orientieren können und gerne mal eher einen Fehler ansprechen, als bei anderen. Ob ich der "Büchiger Totti" für immer sein möchte, weiß ich jetzt noch nicht. Bisher kam ich jedoch immer ganz gut damit klar.

Wenn du dir deine persönliche Traum-Elf im Landkreis Mittelbaden zusammensetzen dürftest, welche Spieler würdest du nominieren?

Hmmmm ... das ist schwer und da tue ich wahrscheinlich vielen anderen Spielern unrecht. Ich glaube, um das wirklich gut einschätzen zu können, hätte ich mehr Spiele der anderen sehen sollen. Geht ja aber leider nicht so einfach, wenn man meistens zeitgleich mit den anderen spielt (lacht). Ich nehme jetzt mal nur unsere Liga.

TW: Mathias Dörrich (Tus Bilfingen)

RV: Pascal Legner (SV Kickers Büchig)

IV: Marko Steinhilper (SV Kickers Büchig) ; Andre Fillinger (Olympia Kirrlach)

LV: Nick Petlach (Tus Bilfingen)

RM: Benjamin Dauenhauer (Mutschelbach)

ZM: Aykut Kursunlu (Kickers Büchig), Benjamin Krause(Tus Bilfingen), Yannick Doll

LM: Murat Ertugrul (Kickers Büchig)

ST: Erich Strobel (FC Heidelsheim)