2024-05-15T11:26:56.817Z

Interview
F: Sauter
F: Sauter

Auf Spurensuche bei... Francesco Grifo

Der Bilfinger Stürmer über die Euphorie in Kämpfelbach, seinen Bruder Vincenzo und seinen eigenen Werdegang im Fussballkreis Karlsruhe.

Ganz Bilfingen ist aus dem Häuschen. Vor knapp vier Monaten setzte sich die TuS gegen Forchheim in der Aufstiegsrelegation zur Landesliga durch. Hundertzwanzig Tage später kennt der ganze Landkreis die Kämpfelbacher, punktgleich mit Birkenfeld rangiert man auf Platz 2 der Tabelle. Francesco Grifo stand FuPa Rede und Antwort.

Rasant ist wohl noch untertrieben, wenn es um die aktuelle Lage der TuS Bilfingen geht. Francesco, nach dreizehn Spieltagen auf Platz 2 - das hättest du wohl selbst nicht bei deinem Wechsel geglaubt oder?
Wenn ich ehrlich bin hätte ich niemals geglaubt, dass wir nach 13 Spielen so weit oben stehen, dann ist es natürlich umso schöner und macht auf jeden Fall mehr Spaß als irgendwo im Mittelfeld zu stehen oder sogar um den Abstieg zu spielen.


Verfolgst du den Werdegang der Kämpfelbacher schon länger? Vor drei Jahren spielte der Verein noch in den Niederungen des Pforzheimer Kreises – wohl niemand konnte ahnen, dass Kämpfelbach mal zwei Landesligavereine präsentieren bzw. repräsentieren kann.
Ja, ich verfolge den Werdegang schon etwas länger, viele meiner Freunde spielen in diesem Verein . Dass Kämpfelbach mal in der Landesliga spielen würde war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bei so hochklassigen Spielern.

Worin siehst du den hauptsächlichen Grund für euren aktuellen Erfolg? Leider hat sich euer Torwart im Spiel gegen Mutschelbach schwer verletzt, ist eure Nummer 1, Mathias Dörrich, überhaupt zu ersetzen?
Unser aktueller Erfolg ist eigentlich ganz einfach zu beschreiben. Wir sind einfach eine geile Truppe - da passt alles zusammen - man könnte auch sagen wir sind 16 Freunde auf dem Platz, jeder kämpft für jeden und die Stimmung ist einfach nicht zu beschreiben. Das muss man einfach selbst miterleben.
Klar kann man einen Mathias Dörrich nicht ersetzen, weil er einfach zu den Besten in den Kreisen gehört, aber wir haben ja noch Yannick Wiedensohler. Er ist ein junger Keeper mit Potenzial. Er hat noch viel Luft nach oben.

Vincenzo sorgt aktuell beim SC Freiburg für Furore. Wie stolz bist du als großer Bruder auf seinen Werdegang?
Auf meinen Bruder bin ich natürlich sehr sehr stolz. Er lebt quasi meinen Traum und da ich es nicht geschafft mir diesen Traum zu erfüllen, freut es mich umso mehr, dass er sich seinen Traum verdient erfüllt hat. Somit kann ich so in seiner Welt etwas Anteil daran nehmen.

Fußballerisches Talent ist in der Familie Grifo scheinbar reichlich vorhanden. Warum hat es bei dir nicht zu Größerem gereicht, beziehungsweise was kann dein kleiner Bruder was Du nicht kannst ;-)?
Ja das ist eine sehr gute Frage zu einem stand das Glück nicht im richtigen Moment an meiner Seite auf der anderen Seite hatte mein Bruder das was mir fehlte. Disziplin und einen eisernen Willen. Deswegen ist meine Meinung, dass es nicht unbedingt an mehr Talent lag, sondern an der persönlichen Einstellung gegenüber seinen Zielen. Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit in der B-Jugend, als er eines Abends vom Training kam, seine Tasche ablegte und daraufhin seine Handschuhe und Mütze aufgezogen hat. Als ich ihn fragte wo er hin will, antwortete er mir: „ich muss joggen gehen weil ich nicht gut genug bin!“ Das nennt man Kampfgeist bei Regen und Sturm an sich zu arbeiten.


Auch ehemalige Couch-Potatoes können Fussballstars werden ;-)


Mit dem CfR Pforzheim ist deine Jugendliebe im letzten Jahr erfolgreich in die fünfthöchste Liga Deutschlands aufgestiege – Gegner wie Nöttingen, Reutlingen aber auch Ulm sind Programm. Verfolgst du den Werdegang deiner alten Kameraden immer noch, und wäre die Oberliga nicht auch ein erklärtes Ziel für dich?
Nein der Werdegang sowie das Ziel in der Oberliga zu spielen verfolge ich nicht. Mein Ziel ist es momentan meine Ausbildung erfolgreich zu meistern und auf Grund dessen muss ich das Fußball spielen an Platz 2 stellen.

Deinem FuPa-Profil kann man etliche Vereine entnehmen. Kreisliga, Landesliga und Verbandsliga zeichnen deine Vita. Warum wurdest du in den letzten vier Jahren nicht bei einem Verein sesshaft?
Ich hab jedes Mal eine neue Herausforderung gesucht in gewissen Situationen, das gewisse Etwas hat gefehlt um restlos glücklich zu sein. Grundvoraussetzung um gut Fußball spielen zu können, ist nun mal auch das „sich wohl-fühlen“ im Verein und in der Mannschaft. Natürlich hab ich auch die Arbeitsstellen gewechselt, das habe ich einfach in den Vordergrund gestellt.

Wie sehen deine weiteren Ziele in Bilfingen aus und was planst du noch für deine eigene Fußball Karriere?
Meine Ziele sind weiterhin ein Teil dieses Teams zu sein und beim Erfolg mitzuwirken. Natürlich spielt für mich – wie schon erwähnt - der Spaß Faktor eine große Rolle was auch ein Grund unseres Erfolges ist.Für mich selber ist in dieser Hinsicht nichts Großes in Planung - es sei denn es würde sich eine Chance für mich ergeben die außergewöhnlich wäre.


Am Sonntagmittag gastiert die Oberliga-Reserve des FC Nöttingen in Kämpfelbach. Anpfiff am Walter-Strobel Weg ist um 14:30 Uhr!

Aufrufe: 014.11.2015, 07:30 Uhr
Steffen HeimAutor