2024-05-24T11:28:31.627Z

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Die E-Jugend des TSV Hambach in der Umkleidekabine der Böllenfalltorhalle.    Foto: Markus Hechler
Die E-Jugend des TSV Hambach in der Umkleidekabine der Böllenfalltorhalle. Foto: Markus Hechler

Auf ein Wort mit Aytac Sulu

Junioren: E-Jugend des TSV Hambach läuft mit Darmstadt 98 ein / Ein paar Tränen fließen auch

Mannschaftsführer unter sich: Philipp Post und Aytac Sulu tauschen noch ein paar Worte aus, bevor es auf das Spielfeld geht. 15.100 Zuschauer sind am Sonntag ans Böllenfalltor gekommen, um die Partie der Zweiten Bundesliga zwischen dem SV Darmstadt 98 und dem MSV Duisburg zu sehen. Die Spanung ist groß: Für die Darmstädter geht es gegen den Abstieg, mit den Ruhrpottlern trifft man auf einen Klub aus dem oberen Tabellendrittel.

Wer den Namen Post nun verwirrt in der Aufstellung des MSV sucht, dem sei gesagt, dort findet er ihn nicht. Vielleicht noch nicht. Wer weiß! Der da mit dem Darmstädter Kapitän Worte gewechselt hat, ist Philipp Post. Und der ist Mannschaftsführer in der E-Jugend des TSV Hambach. Er und seine Mannschaftskollegen waren am Sonntag Einlaufkinder beim Zweitligaspiel und schon Wochen vorher schrecklich aufgeregt.

Über einen Aufruf im Internet ist man darauf aufmerksam geworden, dass der Verein für das Spiel am 4. Februar Einlaufkinder suche. Hambach bewarb sich – und bekam wenige Tage später die Nachricht, dass man ausgewählt wurde. Großer Jubel bei den Kids. Lange Gesichter, als man erfuhr, dass nur elf mit auf den Platz laufen dürfen.

Das Los musste also entscheiden, denn die Hambacher sind zwei zu viel. Da kullerten schon ein paar Tränen bei Anni Lulay und David Kohl. Doch es zeigte sich, dass die Hambacher ein Team sind: Es wurde getröstet und in den Arm genommen.

Am Sonntag ging es gemeinsam mit den beiden Betreuern Markus und Luca Hechler per Zug nach Darmstadt. Dort wurden alle freundlich in Empfang genommen. Später wurde ausgelost, wer mit der Heimmannschaft auf den Platz laufen durfte. Großer Jubel bei den Hambacher Kindern, die die Lilien zugelost bekamen. Die Kollegen aus Groß-Umstadt liefen mit den Gegnern aus Duisburg ein.

Mannschaftsführer Philipp Post berichtet von der Auslosung und wer mit wem aufs Feld laufen durfte. Als Mannschaftskapitän war er selbst gesetzt. Er und Sulu – Kollegen unter sich quasi. Simon Freßdorf war das erste Mal überhaupt in einem Fußballstadion. Mit wem er eingelaufen ist? „Ich glaube, das war der Franzose.“ Lennon Jährling bekam Kevin Großkreutz zugelost, das fand er „gut“. Alexander Paschke lief an der Hand von Peter Niemeyer auf das Spielfeld: „Der war sehr nett, er hat mir gesagt, dass ich mal überall hinwinken soll.“ „Doof“ fand er, „dass wir das Spiel verloren haben.“ Den späteren Torschützen, Neuzugang Dong-Won Ji, führte Noah Herbert auf den Platz. Er fand es schade, dass er und seine Mannschaftskameraden nur so kurz auf dem Spielfeld waren. Auch Felix Grein, Lilli Löser, Marcel Riedel, Philipp Kraft, Torfrau Leah Heinz – an der Hand von Lilien-Torwart Daniel Heuer Fernandes – und Jonas Langer waren begeistert und lobten die Freundlichkeit der Fußball-Profis.

Die Darmstädter Niederlage haben sie sich natürlich dann auch ansehen dürfen, von der Nordtribüne aus – und da waren auch Anni und David wieder mit von der Partie. Negativ beeindruckt hat außer dem Einlaufen etwas weniger Schönes: Die Gästefans warfen Schneebälle und Sitzkissen in den gegnerischen Fanblock. Es habe Prügeleien gegeben, und die Polizei habe einige der Unruhestifter abgeführt, berichten Philipp und Simon.

Aufrufe: 08.2.2018, 06:42 Uhr
Astrid WagnerAutor