2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ausgelassene Freude beim SV Au-Wittnau: Der Landesliga-Aufstieg ist perfekt! | Foto: Benedikt Hecht
Ausgelassene Freude beim SV Au-Wittnau: Der Landesliga-Aufstieg ist perfekt! | Foto: Benedikt Hecht

Au-Wittnau feiert den Landesliga-Aufstieg

Gemeinsamer Jubel in Rheinfelden +++ 3:1-Auswärtssieg: Hexentäler drehen die Partie

Der SV Au-Wittnau hat es geschafft: Die Hexentäler sind nach einem 3:1-Sieg beim FSV Rheinfelden in die Landesliga aufgestiegen. Erst in der Schlussphase konnte Wittnau die Partie drehen – und am Ende mit den Hausherren feiern.
Es war ein seltenes, aber umso schöneres Bild: Vor der Wittnauer Fankurve feierten sie gemeinsam. Der SV Au-Wittnau und der FSV Rheinfelden. 90 Minuten lang hatten sie sich gegenseitig beackert, bekämpft und nichts geschenkt - nach dem Spiel bejubelten sie fröhlich den gemeinsamen Aufstieg in die Landesliga.


Zuvor hatte sich binnen einer Woche viel ereignet: Am vergangenen Samstag trennten sich die Vizemeister 1:1 Unentschieden im Hexental, am Pfingstmontag stand aber schon der Rheinfelder Aufstieg fest, nachdem das Verbandsliga-Aus des SV Weil besiegelt war und die zweite Mannschaft trotz Meisterschaft in der Bezirksliga bleiben muss. Ein lockeres Abschiedsspiel für den FSV also? Mitnichten. "Frei aufspielen" konnte Rheinfelden, wie sowohl FSV-Trainer Giuseppe Stabile und Wittnaus Coach Nejat Cosar einstimmig feststellten. "Sehr unangenehm" sei ein solcher Gegner, der nichts mehr zu verlieren hat, so Cosar weiter.

Catanzaro bringt Rheinfelden in Führung

Seine Mannschaft musste nach dem 1:1-Remis auf jeden Fall in Rheinfelden ein Tor erzielen, um die Aufstiegschance am Leben zu erhalten. Doch in der ersten Hälfte taten sich die Gäste schwer, bissen sich an der starken FSV-Defensive die Zähne aus. "Wir konnten nicht richtig Druck aufbauen, Rheinfelden hat es zudem gut gespielt", stellte Cosar später fest. Ohnehin wurden die Zuschauer nicht gerade mit Offensivszenen verwöhnt, immer wieder versandeten die Angriffe an den gegnerischen Strafräumen. Gefährlicher wirkten letztlich die Hausherren, allen voran wenn Torjäger Giuseppe Catanzaro am Ball war. Die größte Chance bot sich ihm nach 39 Minuten, aus spitzem Winkel fand er aber in SV-Keeper Sebastian Schmidl seinen Meister.

Wesentlich rasanter sollte der zweite Abschnitt werden, auch weil Rheinfelden nach 50 Minuten in Führung ging. Catanzaro war geschickt worden, den Konter schloss er im Duell mit Schmidl erfolgreich ab. "Wir wussten aber vorher, dass wir ohnehin ein Tor machen müssen. Daher war klar, dass uns ein Gegentreffer nicht interessieren muss", hatte sich für Wittnau und Trainer Cosar die Ausgangslage allerdings nicht wirklich verändert. Seine Elf legte zu, baute nun den ersehnten Druck auf und kam zu ihren Chancen. Nach 62 Minuten verhinderte FSV-Schlussmann Dany Quintero mit einer überragenden Flugparade den Ausgleich, lenkte einen Distanzschuss aus dem Winkel gerade noch an die Latte.

Wittnau dreht die Partie - FSV hat alles gegeben

Doch dann folgte für Stabile die spielentscheidende Szene. Sein Stürmer Patrik Kierzek drosch den Ball vor einem eigenen Freistoß weg - Gelb-Rot! Unterzahl für den FSV, der aber noch am 2:0 schnupperte. Erst durch einen Kopfball, den Schmidl wegfischte, dann nach einer Ecke, als Wittnau auf der Linie retten musste. Nach 76 Minuten war für die Hexentäler der Bann schließlich gebrochen: Freddy Scheuber war vor den Rheinfelder Kasten gekommen, flankte an den langen Pfosten und Luca Leupolz köpfte zum 1:1 ein. Die Gäste hatten endgültig Blut geleckt und erzwangen die Entscheidung. "Wir haben gemerkt, dass wir Oberwasser haben", meinte Cosar. "Wir haben im Hinspiel versäumt, das zweite Tor zu machen. Heute ist uns das zum Glück geglückt", fügte er freudestrahlend hinzu. Einen Abwehrfehler der Hausherren hatte Philipp Maier in der 82. Minute blitzschnell genutzt, um Scheuber vor dem halbleeren Gehäuse zu bedienen. Der Jubel bei den Rot-Weißen, ob auf dem Rasen oder im Fanblock, kannte kaum noch Grenzen. Pure Ekstase, allen voran beim Wittnauer Anhang, der ohnehin über 90 Minuten für eine begeisternde Stimmung gesorgt hatte. Stimmgewaltig, kreativ, bedingungslos - die Hexentäler sangen sich in die Landesliga. Den Deckel endgültig drauf machte Kapitän Andreas Zimmermann mit einem Strafstoß.


Doch war es ein äußerst harter Kampf für die Gäste gewesen, die vor einem Jahr noch in den Aufstiegsspielen unglücklich am FC Wittlingen gescheitert waren. Obwohl schon aufgestiegen, hatte Rheinfelden alles in die Waagschale geworfen. Auch mit Blick auf den FC Schönau, der mit einer Abordnung vor Ort war. Der Dritte der Bezirksliga Hochrhein ist am Ende in der Aufstiegsfrage aber außen vor geblieben. Gemäß den Verbandsregularien wäre bei einem Rheinfelder Sieg in der Aufstiegsrunde der SV Au-Wittnau dennoch aufgestiegen.

Ein eigentümlicher Aspekt, der den Jubel auf dem Rasen aber nicht trüben konnte. Gerade nach einem packenden Duell zweier ebenbürtiger Kontrahenten. "Wir haben alles gegeben und den Bezirk Hochrhein heute würdig vertreten", lobte Stabile die Leistung seiner Mannschaft. Stolz konnte auch Cosar sein: "Unsere Jungs haben nie aufgegeben und sind zu recht dafür belohnt worden." Nun wartet die Landesliga auf den SV Au-Wittnau und den FSV Rheinfelden. Doch bevor diese Bühne betreten wird, gilt es erstmal ausgiebig zu feiern. Eine lange und feucht-fröhliche Nacht haben Giuseppe Stabile und Nejat Cosar gleich schon mal angekündigt.


FSV Rheinfelden- SV Au-Wittnau 1:3 (0:0)
Rheinfelden: Quintero, Marra (84. Ranert), Gaffry, S. Rueb, Catanzaro, Eschbach, Kierzek, Musliu, Masullo (59. Pfennighaus), Kittel (30. Smailjli), Manganaro.
Wittnau: Schmidl, Gutmann, Brender (40. Mayer/70. M. Uhl), M. Zimmermann, Tritschler, Lais, Maier, Düfer, Scheuber, A. Zimmermann, Leupolz (90. Weidner).
Tore: 1:0 Catanzaro (50.), 1:1 Leupolz (76.), 1:2 Scheuber (82.), 1:3 A. Zimmermann (86./FE).
Gelb-Rot: Kierzek (65./FSV).
Schiedsrichter: Felix Ehing (Engen).
Zuschauer: 500.
Aufrufe: 014.6.2014, 22:37 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor