"Für uns ist es ein absoluter Glücksfall, dass zwei solche Topspieler zugesagt haben und dabei nicht nur auf möglichst viel Geld aus waren", sagt ASV-Coach Heinrich Losing. Die Freude der Süchtelner ist verständlich, denn aus personeller Sicht standen sie nach den Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate gerade in Sachen Angriff heftig unter Zugzwang. Wobei nicht nur die Verletzungen etwa von Angelo Recker und Mounir Ben-Moussa (beide Kreuzbandriss) eine Lücke in die Offensivreihe rissen, die Suspendierung und der folgende Abschied von Samy Forestal zum 1. FC Mönchengladbach taten ein Übriges.
Von den beiden prominenten Zugängen, die über viel Tempo auf den Außenbahnen verfügen, überrascht der des Oberliga-erfahrenen Lucas Reinert besonders. Denn während sich beim 28-jährigen Maurice Heylen schon länger angedeutet hatte, dass er in Nettetal keine glänzende Zukunft mehr vor sich haben würde, einigte sich die Union mit Reinert (23) schon recht früh auf einen Verbleib auch in der kommenden Spielzeit. "Doch dann ist Lucas auf uns zugekommen und hat uns gesagt, dass ihm mit Blick auf sein Jura-Studium in Düsseldorf im Gesamtpaket der Aufwand bei uns zu groß wird", erklärt Union-Coach Andreas Schwan, "das haben wir so zur Kenntnis genommen und ihm keine Steine in den Weg gelegt. Die Trennung ist absolut sauber gelaufen." Von den bekannten Namen der beiden Zugänge erhoffen sich die Süchtelner auch einen indirekten Effekt. Denn ihre Personalplanungen sind noch nicht abgeschlossen. "Das macht uns vielleicht auch interessanter für andere Spieler", sagt Trainer Heinrich Losing, der noch neues Personal fürs zentrale Mittelfeld, fürs Tor und für die Abwehrreihe sucht.
Selbst wenn die Nettetaler schon recht früh mit ihren Planungen begonnen haben, steht auch ihr endgültiger Kader für die nächste Saison noch nicht. Was freilich auch damit zu tun hat, dass noch immer nicht feststeht, in welcher Liga die Union dann auflaufen wird. "Wir können ja nicht alle Plätze besetzen und hätten dann im Falle eines Aufstiegs keine Optionen mehr", erklärt Union-Coach Andreas Schwan. Ganz oben auf seiner Wunschliste steht ein Stürmer von der Qualität eines Andreas Kus. Der aktuell mit einem Unterarmbruch verletzte 28-Jährige wechselt bekanntlich aus privaten Gründen zum Oberliga-Absteiger Düsseldorfer SC.