2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Thomas Starke

Armine im zweiten Anlauf

Florian Fulland ist der neue Trainer der U 19. Zu seinem Premierenspiel
 in der Bundesliga West kommt gleich Borussia Dortmund.

Die Sportstadt Bielefeld hat Florian Fulland bisher weitgehend umfahren. Ohne allerdings jemals ganz ab vom Schuss gewesen zu sein. In Detmold geboren, hat der 37-Jährige im Hochstift gekickt beim SC Paderborn und dem Delbrücker SC, als Trainer war er bisher beim SCP und dem VfL Osnabrück erfolgreich. Vornehmlich als Juniorentrainer, aber auch ausgestattet mit zwei Einsätzen als Interimstrainer bei den damaligen Drittliga-Profis des SCP und denen des VfL Osnabrück in der 2. Liga. Jetzt ist Florian Fulland als Trainer des A-Jugend-Bundesliga-Teams Armine. Fast zum ersten Mal.

„Ich habe vor 15 Jahren mal ein sechswöchiges Praktikum auf Arminias Geschäftsstelle gemacht“, klärt Florian Fulland lachend auf. Seine Rückkehr samt Kennenlernen und Vorbereitung auf den Westschlager an diesem Samstag um 11 Uhr im Brackweder Stadion gegen Borussia Dortmund hat nun in Windeseile stattfinden müssen. Am Freitagabend hat er das gerade einmal achte Training mit seinem neuen Team absolviert. „Die Jungs haben in jeder Einheit Vollgas gegeben. Das war sehr erfreulich – und muss natürlich so sein“, sagt Fulland. Wegen der Herbstferien hatte der frischdekorierte Fußball-Lehrer auch die Vormittage nutzen können.

Der „ungewöhnliche Zeitpunkt“, so Fulland, seines Wechsels war durch den Abschied Manuel Hornigs notwendig geworden. Der Ex-Profi war wegen seiner hauptberuflichen Lehrertätigkeit Anfang September bei der U 19 zurückgetreten. Seitdem waren Gabriel Imran und Björn Kadlubowski eingesprungen und holten zwei Siege aus vier Spielen. „Sie haben einen tollen Job gemacht“, sagt Finn Holsing als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

Er hatte den Wechsel Fullands ins Rollen gebracht. „Wir kennen uns seit langem und haben natürlich Florians Arbeit verfolgt. Er hat in den letzten Jahren viel Erfahrung in Nachwuchsleistungszentren gesammelt. Dann haben wir uns überlegt, dass es ganz passig sein könnte, gerade weil er auch menschlich super in unser Team passt“, erklärt Holsing.


„Er ist am Platz emotional"

Einen Wink, in welche Richtung seine Einstellung auch über den fußballerischen Tellerrand hinaus geht, gibt Fulland mit dem Namen des Trainers, dessen Art ihm sehr gut gefällt: Christian Streich, seit fast zehn Jahren Coach des SC Freiburg. „Er ist am Platz emotional, und ihm ist Menschlichkeit wichtig.“

In der sportlichen Ausrichtung geht Fulland seinen Weg. „Ich agiere lieber, als dass ich auf den Gegner reagiere. Wir müssen hin zu hoher Spielaktivität.“ Dabei könne eine, seine Mannschaft durchaus auch agieren, ohne den Ball zu haben. Darum war und ist es Fulland wichtig, den Spielern „möglichst viel Taktisches an die Hand zu geben“. Die große Aufgabe des Coaches, so betont er, ist dabei, die Balance zu finden zwischen Ergebnisfußball in der Bundesliga und der individuellen Förderung der Spieler. Um sie fit zu machen für den Seniorenbereich.


„Der Sprung zu den Profis ist sehr groß"

Optimalerweise würde, da sind sich Fulland und Holsing einig, ein Spieler pro Jahr den Sprung zu den Profis schaffen. Wobei Holsing anmerkt: „In den Kader zu kommen, reicht dabei noch nicht. Es muss auch die Chance auf Einsatzzeiten bestehen, sonst nützt es nicht so viel.“

Nicht leicht in einer Zeit nach der langen Corona-Pause. Fulland: „Der Sprung zu den Profis ist sehr groß. Taktisch, technisch und auch physisch mitzuhalten, ist eine enorme Anforderung.“ Aber er merkt auch an: „Es liegt immer auch an jedem Spieler, immer ein bisschen mehr zu tun als die anderen.“

Gegen Dortmund wird jeder Spieler damit anfangen müssen. Auch wenn das 17-jährige Supertalent Youssoufa Moukoko inzwischen bei den Profis spielt, hat die Borussia noch jede Menge Qualität im Kader. „Es ist ja kein Geheimnis, dass Dortmund immer eine sehr gute Jugend stellt“, sagt Fulland. Und deshalb müsse sein Team schon sehr, sehr gut spielen, um etwas zu erreichen. „Aber natürlich gehen wir in dieses Spiel, um es zu gewinnen.“ Damit wäre Fulland jedenfalls extrem schnell in Bielefeld angekommen.

Aufrufe: 015.10.2021, 17:30 Uhr
Uwe KleinschmidtAutor