Andre Steffens hat Zeichen gesetzt

Es war nur ein kurzes Gastspiel beim JFV A/O/Heeslingen, wo Steffens unter anderem mit den aktuellen Oberliga-Spielern Arne Exner, Darvin Stüve, Raphael Balzer und Nico Finke beim Regionalliga-Aufsteiger spielte. Doch die Zeit unter Trainer Jörg Steffens war nachhaltig, die Konkurrenz im Kader groß und die Übungseinheiten anspruchsvoll.

„Wir haben drei Mal in der Woche intensiv trainiert. Das hatte schon eine hohe Qualität, dort habe ich eine Menge mitgenommen, mich weiter entwickelt“, unterstreicht Steffens, der sich mächtig rein hängte, den Durchbruch allerdings nicht schaffte. „Ich erhielt nur wenig Spielzeiten. Das war letztlich auch der Grund, dass ich zur Winterpause den Verein verlassen habe“, so der 22-Jährige, der zuvor in der JSG Concordia spielte und gerne von der Zehner-Position die Akzente setzt.

Begeisterung war groß
Die Begeisterung in seinem Heimatverein war groß, die Hoffnung auf guten Fußball früherer Zeiten mehr als nur ein Wunsch. „Die Rückkehr von Andre in den Kader der Ersten hatte schon eine Signalwirkung auf den Nachwuchs. Wir hatten schreckliche sportliche Jahre, hofften auf einen Neuanfang“, so Hansi Wichern, der viele Jahre das „grüne“ Trikot trug und nach seiner aktiven Zeit der großen SVA-Fan-Gruppe angehört. Und eine hohe Meinung vom 22-jährigen Ideengeber hat. „Dass Andre vor zwei Jahren zum Kapitän gewählt wurde, hat schon eine Aussagekraft. Der genießt bei seinen Mitspielern und im Umfeld eine hohe Wertschätzung, bringt als Fußballer alles mit, kann die Truppe mitreißen im Spiel für Überraschungsmomente sorgen“, so Wichern.

Doch es dauerte, bis die Mannschaft von Trainer Volker Steffens in die Erfolgsspur fand. Das wegweisende Relegationsspiel 2014/2015, kurz nach seiner Rückkehr, ging verloren, und der Youngster musste eine weitere Ehrenrunde in der 2. Kreisklasse drehen. „Das war ein bitterer Moment und sehr enttäuschend“, sagt Andre Steffens, der es auf 21 Saisontore brachte.

„Dass Andre vom JFV A/O/Heeslingen zu uns zurückkehrte und sich die 2. Kreisklasse antat, war super. Bei den Gegnern sorgte das zum Teil für Kopfschütteln, die verstanden die Rückkehr auf solch ein Niveau nicht“, so Coach Volker Steffens, der weiß, was er an seinem 1,86 Meter großen „Vorzeige-Spieler“ hat.

„Die Mitspieler schauen schon auf ihn, ziehen super mit. Daher hat Andre einen großen Anteil daran, dass sich der Erfolg bei uns wieder eingestellt hat“, so Coach Steffens. Und die erzielten 100 Tore in vier Spielzeiten sind schon eine Hausnummer. Die Torjäger-Krone (29 Tore) holte er sich beim Titelgewinn in der 1. Kreisklasse.

Nach der Meisterschaft ist endlich wieder Kreisliga-Fußball im Waldstadion angesagt. Die Truppe ist auf einem guten spielerischen Niveau, absolut konkurrenzfähig. „Wir sind vom Kader her super aufgestellt, mit einer guten Mischung. Viele junge Spieler sind dabei, mit denen ich während meiner Schulzeit auf der Wiese gekickt habe. Das sind alles echte Straßen-Fußballer“, so Andre Steffens. Und zu den jungen Talenten gehört auch Bruder Phil (19), der ebenfalls zu den Leistungsträgern zählt.

„Die Liga ist super, da gibt es an vielen Spieltagen Derbys. Dem Spiel beim MTSV Selsingen haben wir echt entgegengefiebert und vor einer großen Zuschauerkulisse mit 3:0 gewonnen“, so der Fan des HSV, der die Unterstützung der Fans lobend erwähnt.

„Das ist wieder richtig gewachsen. In Visselhövede war unsere Fan-Gruppe mega groß. Dagegen hat man vom Gegner nur wenige Zuschauer gesehen. Das erleben wieder immer wieder, wissen den Aufwand der eigenen Fans zu schätzen“, so Andre Steffens, dem das fußballerische Talent sicher von Mutter Susanne in die Wiege gelegt bekam.

Die ehemalige Stürmerin der SG Byhusen/Anderlingen schoss in ihrer Glanzzeit Tore am laufenden Band. „Der Fußball hat bei uns in der Familie einen hohen Stellenwert. Da wird nach den Spielen kontrovers diskutiert, ist es stets spannend“, so Steffens, dessen Vater Frank früher als Torhüter beim SV Anderlingen agierte.

Kader wird weiter verstärkt
Was ist sportlich für den Kreisligisten möglich? „Wir belegen einen guten siebten Tabellenplatz, wollen früh den Klassenerhalt sicher machen. Der Kader wird zur neuen Saison durch weitere eigene Talente verstärkt. Die Bezirksliga ist vielleicht in ein paar Jahren möglich. Das heißt aber auch, dass wir uns über ein anspruchsvolles Training weiter entwickeln müssen“, so Steffens, der sich in Bremervörde beim Unternehmen Geti Wilba zur Fachkraft für Lagerlogistik ausbilden ließ und dort einen Anschlussvertrag erhielt.

„Ich fühle mich in der Firma sehr wohl, bin unter anderem für die Buchung von Wareneingängen verantwortlich“, so Andre Steffens, der ein großer Fan von Bastian Schweinsteiger ist.

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