2024-06-04T08:56:08.599Z

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“An möglichen Abstieg denke ich zu keiner Sekunde"

Oberliga Niederrhein: Interview mit Christopher Weusthoff, sportlicher Leiter der Sportfreunde Niederwenigern

Wenn in gut einer Woche die neue Oberligasaison startet, beginnt auch für die Sportfreunde Niederwenigern das Abenteuer Oberliga. Als Tabellenzweiter der abgelaufenen Landesliga-Saison stieg der Klub aus Hattingen in die 5. Liga auf.

Vor dem 1. Spieltag haben wir uns mit dem sportlichen Leiter der Sportfreunde, Christopher Weusthoff, ausführlich über die anstehende Spielzeit unterhalten. Der 35-Jährige war selbst viele Jahre bei den Sportfreunden Niederwenigern als Abwehrspieler aktiv und lenkt nun die sportlichen Geschicke rund um den „Glückauf-Sportplatz“.

Herr Weusthoff, wie lang hat es nach dem Ende der letzten Saison gedauert, bis Sie den Aufstieg in die Oberliga realisiert haben?
Weusthoff: Es war schon ein überragendes Gefühl, als wir es im vorletzten Spiel zuhause gegen den Meister FC Kray geschafft haben. Die darauffolgenden Tage hat man natürlich sehr gerne die Zeitungs- und Onlineberichte verfolgt. Aber so ganz überraschend war es für mich nicht, denn wir wussten, was für eine Qualität in der Mannschaft steckt.

Spätestens in einer Woche, wenn das erste Oberliga-Spiel gegen TuRU Düsseldorf auf dem Programm steht, sind die Sportfreunde Niederwenigern endgültig in Oberliga angekommen. Wie groß ist die Freude auf den Saisonstart?
Weusthoff: Die Freude auf das erste Oberliga-Spiel ist im ganzen Verein zu spüren. Wir haben das Spiel auf Samstag, 17 Uhr, vorverlegt, damit wir einen zusätzlichen Tag Regeneration vor dem ersten Auswärtsspiel beim SC Velbert haben. Vielen Dank an dieser Stelle an TuRU Düsseldorf, die sofort zugestimmt haben. Natürlich erhoffen wir uns, trotz der Ferienzeit, dass der eine oder andere Zuschauer zusätzlich zu Besuch kommt.

Die Ergebnisse im Laufe der Vorbereitung können sich durchaus sehen lassen. Unter anderem wurde Ihr Team Hattinger-Stadtmeister und landete beim Geno-Cup auf dem vierten Platz. Wie bewerten Sie die Vorbereitung?
Weusthoff: Auf die Ergebnisse in der Vorbereitung lege ich keinen großen Wert. Wir haben leider noch zwei bis drei Spieler im Kader, die aus der letzten Saison eine Verletzung davongetragen haben. Hier erhoffe ich mir aber eine kurzfristige Genesung. Hinzu kommt, dass leider einige Spieler unglückliche Urlaubszeiten gewählt haben. Teilweise hatten wir nur 12, 13 Feldspieler zur Verfügung und das bereitet mir durchaus Kopfzerbrechen. Sehr positiv bewerte ich die Einstellung von unseren Jugendspieler, die nun erste Luft im Seniorenfußball schnuppern durften.

Ein Blick auf den Kader der Sportfreunde zeigt, dass Sie nahezu den gesamten Spielern vertrauen, die in der vergangenen Landesligasaison für Begeisterung gesorgt haben. Nur Sebastian Behler und Damian Peterburs kamen als externe Neuzugänge nach Hattingen. Kann die Konstanz im Kader ein möglicher Schlüssel zum Erfolg sein?
Weusthoff: Wir setzen bewusst auf unsere Spieler, die den Aufstieg geschafft haben, alles andere würde nicht zum SFN passen und wäre auch nicht fair den Spielern gegenüber, die man dann wegschicken müsste. Ob wir es mit unserer Mannschaft schaffen werden, auch in der Oberliga Erfolg zu haben, werden wir sehen. Unsere Augen und Ohren werden wir weiterhin offenhalten, vielleicht ergibt sich ja noch was in Sachen Neuzugänge. Aber klar ist, dass es menschlich und finanziell passen muss.

Die anstehende Oberliga-Saison wird für die Sportfreunde Niederwenigern natürlich eine große Herausforderung. Unter anderem sind mit dem Cronenberger SC und dem TVD Velbert zwei Teams aufgestiegen, die sicherlich ganz andere Möglichkeiten und Ambitionen haben als die Sportfreunde. Wie wollen Sie die "Mission Klassenerhalt" angehen?
Weusthoff: Es wird natürlich eine riesige Herausforderung für uns, dessen sind wir uns bewusst. Sicherlich müssen wir uns umstellen, es warten nun ganz andere Spieler und Teams auf uns. Eines haben unsere Jungs in der Vergangenheit aber bewiesen – Kicken können wir auch.

Mit TuRU Düsseldorf und dem SC Velbert treffen Sie in den ersten beiden Spielen nicht unbedingt auf die absoluten Top-Teams. Wie wichtig wäre ein erfolgreicher Start, damit die Euphorie rund um den Glückauf-Sportplatz erhalten bliebt? Schließlich treffen die Sportfreunde anschließend auf einen möglichen Aufstiegsaspiranten aus Bocholt.
Weusthoff: Ich denke, es ist egal, gegen wen man zu Beginn ranmuss, ein erfolgreicher Start hilft jeder Mannschaft. Es wird nicht nur gegen Mannschaften wie Bocholt und Straelen brutal schwer, zu punkten, auch die anderen 15 Mannschaften haben ihre Qualitäten.

Abschließend muss natürlich auch noch die Frage nach dem Saisonziel gestellt werden. Ist der Klassenerhalt das ausgegebene Ziel oder wäre ein Abstieg auch kein Totalschaden für den Verein?
Weusthoff: Zuerst einmal wäre ein möglicher Abstieg gar kein Problem, trotzdem möchte ich keinen Gedanken daran verschwenden. Ich vertraue dem Trainerteam und den Spielern, wir werden alles für den Erfolg und den Klassenerhalt tun. Und sollte es mal nicht so laufen wie wir uns das vorstellen, haben wir immer noch unsere Zuschauer im Rücken, auf die wir alle stolz sind.

Aufrufe: 01.8.2019, 08:01 Uhr
Sören MundtAutor